Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)
Worten. So also bekam sie selbst Fürsten herum. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren. Sie war nur eine Hure. Und sie gehörte ihm wie alle Huren der Stadt. Sie war ein Werkzeug, und er entschied, wann und wie es zu nutzen war, nicht sie! Er würde bestimmen, wann sie sich zurückzogen, auch wenn man ihm sein Begehren sicherlich ansehen konnte. »Wer sind die Fremden in deinem Gefolge?«, stieß er unwirsch hervor.
»Sie haben für mich die Dschungel im Westen bereist und nach den Schätzen der Wälder gesucht, über die so viel geredet wird.«
Kolja betrachtete die Gestalten im Schatten. Er sollte auch mit ihnen einmal plaudern. Er hatte seinen Plan, nach der Kristallhöhle zu suchen, bei der sie nach dem Sieg über den Himmelspiraten Tarkon Eisenzunge gegen Daimonen gekämpft hatten, noch immer nicht aufgegeben. Aber erst galt es, seine Macht in der Goldenen Stadt zu festigen, bevor er sich diesen kühnen Ideen widmete.
»Du bist die erste Hure, die ich kennenlerne, die ihr Geld nicht allein für Schmuck und Kleider ausgibt«, sagte er und nickte in Richtung der Holztreppe, die er gerade erst hinabgestiegen war. »Dort oben habe ich ein Zimmer mit schöner Aussicht und einem großen Bett gesehen. Ich würde vorschlagen, wir setzen unsere Unterhaltung dort fort. Ich bin neugierig, womit du mich noch überraschen wirst.«
Die Seidene wandte sich zu ihrem Gefolge um und sprach leise mit dem Mann, der ihr am nächsten stand. Ein drahtiger Kerl, der Kolja aus großen, schwarzen Augen musterte. Es war ein Blick, der keine Furcht kannte. Ein Blick, der Unheil verhieß. Man musste wohl aus einem ganz besonderen Holze geschnitzt sein, wenn man sich in die großen Wälder hinauswagte, in denen die Grünen Geister und andere, schreckliche Kreaturen ihr Unwesen trieben. Furchtsame Gemüter überlebten dort nicht lange. Nun war sich Kolja sicher: Er würde sich diese fünf Kerle bald genauer ansehen. Bei der Suche nach der Kristallhöhle könnten sie ihm gewiss nützlich sein. Er lächelte versonnen. Ganz gewiss könnte er sie besser bezahlen als die Seidene. Und indem die arrogante Schlampe für ihn die Beine breitmachte und ihm die Börse füllte, würde sie auch noch das Gold verdienen, mit dem er ihre nützlichsten Diener abwarb.
Gut gelaunt stieg Kolja die Treppe hinauf. Die Seidene folgte ihm.
Das Zimmer mit dem großen Bett hatte dem Drusnier auf den ersten Blick gefallen. Über dem Bett hing ein breiter Fächer aus gelber Seide, der offenbar vom darübergelegenen Zimmer über einen Zugmechanismus bewegt werden konnte. Es war ein schwüler Abend. Die Vorstellung, wie unsichtbare Diener seinem Arsch Kühlung zufächelten, während er sich vergnügte, ließ ihn schmunzeln. Solche Fächer sollte er auch in einigen der besseren Häuser einbauen lassen, in denen seine Mädchen arbeiteten.
Die Seidene stand in der Tür und sah ihn aus grünen, mit schwarzen Linien umrandeten Augen an. Ein Hauch von Grün lag auch auf ihren Lidern. Warum nahm die Schlampe nicht ihren Schleier ab? Gehörte das zu ihrem Spielchen? Ein wenig würde er sie noch gewähren lassen.
»Nun, Kolja, mein Gebieter, hast du einen besonderen Wunsch?«
»Bei deinem Ruf hätte ich erwartet, dass du mir meine Wünsche vom Gesicht ablesen kannst.«
»Nun, in deinem Antlitz zu lesen ist nicht so leicht.«
Kolja setzte sein falsches Lächeln auf, das üblicherweise auch die Tapfersten verschreckte, doch Zarah senkte ihren Blick nicht. Verdammter Schleier! In ihren Augen stand keine Angst, und mehr war nicht zu sehen. Langsam begann Kolja ihre arrogante Art zu ärgern.
Der Drusnier ließ sich breitbeinig auf dem Bett nieder. Jetzt kam sie auf ihn zu. Ihre Hüften schwangen. Er malte sich aus, wie der Körper, der unter dem zarten Stoff verborgen war, aussehen mochte. Stellte sich vor, in ihr festes Fleisch zu greifen. Ihre kleinen Brüste mit seinem mächtigen Händen zu umschließen. Nun stand sie vor ihm. Sie roch gut. Ihre Hand strich über seine ver narbte Wange, wanderte über seinen sehnigen, kurzen Hals, streifte das grobe Tuch seiner Tunika und glitt tiefer. Und dann, ohne zu zögern, griff sie unter den Saum seines Gewandes. Er hatte bei vielen Frauen gelegen, aber selten war er so erregt gewesen, obwohl noch nicht einmal wirklich etwas geschehen war.
Zarah zupfte mit der Linken an ihrem Schleier. Endlich glitt das Tuch zurück, und er sah ihr ganzes Gesicht: sinnliche, üppige Lippen, die ein schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen
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