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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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den gelben Fangzähnen eines weit aufgerissenen Kiefers war im Halbdunkel das Gesicht eines Mannes zu erkennen. Er lächelte spöttisch und ließ dabei spitz zugefeilte Eckzähne sehen.
    »Es spricht die Sprache Arams«, stammelte der Krieger fas sungslos.
    » Es versteht sogar ein wenig das Drusnische, wenngleich ich meine Zunge nicht so zu verbiegen vermag, dass ich eure Sprache auf verständliche Weise nachzuahmen verstünde.«
    »Das ist Nica …, Neca …«, sagte Volodi.
    »Necahual, Anführer dieses Rudels«, unterbrach ihn der Jaguarmann und wandte sich an den jungen Krieger. »Und ich rate dir, mein Freund, den Worten eines Mannes, der sich nicht einmal einen einfachen Namen merken kann, nicht allzu sehr zu vertrauen. Volodi, der über den Adlern schreitet, mag ein herausragender Krieger sein. Ein Gelehrter, der mit meinem Volk, seinen Gebräuchen und seiner Geschichte vertraut wäre, ist er sicherlich nicht.«
    »Er will dich nur verführen, durch dieses Tor zu schreiten«, murrte Volodi. Dann deutete er auf die weißen Steinplatten, mit denen der weite Platz ausgelegt war. »Sieh dir die Bilder an, die in den Stein geschnitten sind, die Priester in Federkleidern, die riesigen Schlangen, die sich um Altäre winden, die Hügel aus Totenschädeln. Dann weißt du, was dich hinter diesem Tor erwartet.«
    »Die schönen Frauen, die Völlerei, der Wein … Sieh genau hin, Drusnier. Und du, Volodi, komm mit mir!«
    Volodi kämpfte gegen den Impuls aufzustehen. Was war mit ihm los? Warum ließ er sich von diesem verdammten Katzenarsch herumkommandieren? Wenn er aufstand, dann höchstens, um zum Statthalterpalast Arams zu gehen. Er war ein Befehlshaber in der Leibwache des Unsterblichen. Er sollte seine Zinnernen rufen und endgültig mit diesen überheblichen Kätzchen aufräumen.
    »Ich muss mit dir über Quetzalli sprechen«, sagte der Zapote und entfernte sich von der Gruppe.
    Volodi fluchte. Dann stand er doch auf und folgte ihm. Das klare Morgenlicht brannte in seinen Augen, sodass er den Blick gesenkt hielt. Er setzte seine Schritte vorsichtig, um nicht auf die Bilder von Priestern und Kriegern zu treten. Er wusste, dass diese Handvoll Zapote ein ganzes Heer aufgehalten hatten. Sie waren tapfer. Und verrückt … Volodi fühlte sich unwohl, wenn sie in der Nähe waren. Aus den Augenwinkeln sah er, wie drei weitere Männer aus der Gruppe aufstanden und zu dem großen, weißen Tor, hinter dem irgendwo in den blühenden Gärten der Tod wartete, hinübergingen. Lachen erklang von dort. Es waren noch mehr Mädchen mit Blumenketten gekommen. Es sah ganz harmlos aus. Wie ein herzliches Willkommen nach siegreicher Schlacht.
    »Du weißt, dass Quetzalli meine Schwester ist«, sagte Necahual mit so hartem Akzent, dass seine Worte kaum zu verstehen waren. Er sprach gepresst und leise. Auch sein Blick war zu Boden gerichtet. »Ich weiß, du hältst mich für das, wonach ich aussehe. Für ein wildes Tier. Und du hast recht damit … Wenn ich kämpfe oder wenn mich die Leidenschaft übermannt, dann bin ich kein Mensch mehr. Erst wenn mein Blut wieder kühl wird … doch dann erinnere ich mich kaum, was ich getan habe. Wir werden in meinem Volk verehrt und sind zugleich auch Ausgestoßene. Wir werden weggesperrt, wenn es keine Verwendung für uns gibt, weil wir eine Gefahr sind.« Es schwang kein Selbstmitleid in seiner Stimme. Er sprach nüchtern und sachlich.
    Volodi wusste nicht, was er sagen sollte. Er fühlte sich etwas klarer. Es tat gut, nicht mehr diesen süßlich stinkenden Sack über den Kopf gestülpt zu haben.
    »Hast du eine Vorstellung, warum ich nach Kush gekommen bin, Drusnier?«
    »Um dich zu holen blonde Männer für Blutaltäre. Ist sich klar!« Volodi hasste es, sich in der Sprache Arams unterhalten zu müssen, die er nie ganz gemeistert hatte.
    Der Panthermann schnaubte. »Du glaubst, du kennst mich? Ich bin deinetwegen gekommen. Die anderen musste ich mitbringen. Ich brauchte sie, um zu rechtfertigen, dass wir nach Kush gingen. So war es mit deinem einarmigen Freund abgemacht. Ein Handel um Fleisch. So sahen es die Hohepriester. Alle waren einverstanden. Aber in Wahrheit ging es für mich immer nur um dich. Ich will, dass du durch dieses Tor dort hinten gehst. Freiwillig.«
    Volodi biss die Zähne zusammen. Kolja! Er hatte es geahnt. Kolja hatte ihn zu den Zapote geschickt. Er musste gewusst haben, was geschehen würde. Warum? Wie hatte sein Freund ihn so hintergehen können. Wollte er allein die

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