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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Hauptmann von Leibwache ist sich nicht an Seite von sein König in schwere Zeit, wann dann?«
    »Wenn man einen Kampf nicht gewinnen kann, Volodi, dann muss man sich zurückziehen und einen besseren Tag abwarten, um für seine Sache zu streiten. Du warst immer ein guter Anführer, du weißt, dass ich recht habe.«
    Volodi rang mit den Tränen. In seinen Augen lag Trotz.
    »Bitte, mein Freund, zwing mich nicht dazu, dich von meinem Hof zu verbannen. Lass uns im Guten auseinandergehen. Ich werde mit dir nicht über diesen Befehl diskutieren. Es muss sein.«
    Dem Drusnier sank der Kopf auf die Brust. Artax hasste sich in diesem Augenblick, doch er wusste tief in seinem Herzen, dass es die richtige Entscheidung war, ihn fortzuschicken. »Mataan, wirst du Volodi zur Goldenen Pforte eskortieren? Ich wünsche, dass er noch in dieser Stunde die Stadt verlässt. Es steht ihm und seiner Gefährtin frei zu gehen, wohin sie wollen.«
    »Wie Ihr befehlt, Unsterblicher Aaron«, entgegnete der Fischerfürst kurz angebunden. Er war kein Freund des Drusniers, aber es war unübersehbar, dass er nicht damit einverstanden war, dass der Hauptmann auf diese Art vom Hof entfernt wurde. Doch auch er wusste, dass es sein musste. Bald würden Schuldige für die Katastrophe gesucht werden, die die Goldene Stadt heimgesucht hatte, und dann wäre es besser, wenn Volodi nicht unter die Augen der selbsternannten Gerechten käme.
    Artax blieb allein auf der Terrasse zurück. Den Blick in die Ferne gerichtet. Auch über den Gutshöfen und kleinen Dörfern am Großen Fluss standen Rauchfahnen. Wie weit war das Beben zu spüren gewesen? War es mehr als nur ein Beben gewesen? Daia brauchte Nangog. Sie brauchten das Korn dieser Welt. Wenn die Karawanen mit Lebensmitteln nicht mehr nach Daia zogen, würde es Hungersnöte geben. Datames hatte Aram gut auf schwere Zeiten vorbereitet. Jede Stadt, ja selbst jedes Dorf, hatte Vorratsspeicher angelegt. Hunger, wie ihn Artax noch aus seiner Kindheit kannte, hatte es seit vielen Jahren nicht mehr ge geben. Aber er hatte nie vergessen, wie es war, die ganze Nacht nicht schlafen zu können, weil einem der Hunger die Gedärme zusammenzog. Er konnte sich an Kinder erinnern, die die Winter in Belbek nicht überlebt hatten. Und an die Alten mit den aufgeblähten Bäuchen, die zu lange keine Mahlzeit mehr gesehen hatten. Wenn die Karawanen nicht mehr durch die Goldene Pforte zogen, dann war alles, was heute geschehen war, nur das Vorspiel zu einer noch viel größeren Katastrophe. Auf jeden Toten hier in der Stadt würden hundert in den sieben Königreichen folgen.
    Artax ballte in hilfloser Wut die Fäuste. Sein Volk erwartete Schutz und eine gute Regierung von ihm. Es durfte keine Kriege mehr wie den mit Muwatta geben. Und die grausamen Bräuche der Zapote mussten verboten werden. Gab es denn keine Vernunft in der Welt?
    Es dauerte bis nach Sonnenuntergang, bis der Besucher kam, den er so lange erwartet hatte. Der Löwenhäuptige war plötzlich einfach da, Artax hatte ihn nicht kommen sehen. Wie aus dem Nichts war er neben ihm auf der Terrasse erschienen.
    »Es ist schade, dass du nicht zu mir kommst, wenn ich in meinen Gebeten um deine Hilfe flehe«, sagte Artax statt einer Begrüßung. Er konnte nicht anders, er war zu enttäuscht von seinem Devanthar.
    »Und deshalb hast du dir das hier einfallen lassen?«, erwiderte der Löwenhäuptige so scharf, dass sich Artax die Nackenhaare aufrichteten und ihm ein eisiger Schauer über den Rücken lief.
    »Ich verstehe nicht, was du meinst, Erhabener.«
    Der Devanthar machte eine ausholende Geste zur Stadt hin. »Eine eindrucksvolle Art, uns zu rufen.«
    »Das ist nicht mein Werk.«
    »Nicht? Viele meiner Brüder und Schwestern sehen das anders, und es hat mich einige Mühe gekostet, den Großen Jaguar davon abzuhalten hierherzukommen und sich deinen Kopf zu holen.«
    Willkommen bei den lebenden Toten , raunten die Stimmen in seinem Kopf.
    »Ich weiß nicht …«
    »Das glaube ich dir nicht«, brüllte der Löwenhäuptige. »All die Jahre habe ich dich beschützt. Ich habe in dir etwas Besonderes gesehen, und dann machst du das! Stürmst die Tempelgärten der Zapote, um einen Söldner von ihrem Altar zu holen. Was kommt als Nächstes? Wirst du den Unsterblichen Labarna meucheln und Shaya befreien?«
    »Ich verstoße nicht gegen die Gesetze der Götter«, entgegnete Artax steif. »Ich verabscheue, was der Prinzessin angetan wurde. Aber ich werde sie nicht befreien.«
    Die

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