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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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dann nimm dir doch einfach einen Strick.«
    »Essen!«, rief Quetzalli.
    Volodi stand auf und ging mit Fedor zu der kleinen Laubhütte, vor der sich ihre Feuerstelle befand. Quezalli nahm einen Fisch vom Feuer und zerteilte ihn auf einem flachen Stein. Dann schlug sie den heißen Fisch in große Ahornblätter ein und reichte ihnen je eine Portion. Holzschalen oder gar Teller hatten sie nicht.
    Fedor fing sofort an zu essen. »Köstlich!«, sagte er begeistert und spuckte ein paar Gräten aus. Dann begann er von der Hütte im Wald zu erzählen.
    Quetzalli sah Volodi auf eine Art an, die er nur zu gut kannte. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. »Du gehen. Zurück vor Schnee!«
    »Ich kann doch nicht …«, begann Volodi.
    »Ich nicht Mädchen!«, unterbrach sie ihn entschieden und blickte zu Fedor, der ausnahmsweise klug genug war, seinen Mund zu halten. »Volodi gut kämpfen. Du geben gut Haus.«
    »Ein sehr gutes Haus! Es ist wirklich …«
    »Eine Hütte mit einem undichten Dach«, grollte Volodi. »Dafür allein tu ich gar nichts. Ich bekomme noch so viel an Vorräten, dass sich ein Maultier einen Bruch daran hebt. Zwei Sack voll Korn, ein kleines Salzfass, einen Sack Äpfel, Speck und was mir sonst noch so einfällt.«
    Fedor hob beschwichtigend die Hände. »Wir werden genug Beute machen. Das ist überhaupt kein Problem.«
    »Ich weiß nicht …« Mit diesem Jungen in den Krieg zu ziehen war keine gute Idee.
    »Du gehen!«, beharrte Quetzalli. »Zurück vor Schnee.«
    Er sah die Angst in ihren braunen Augen. Sie würde alleine zurechtkommen. Sie fürchtete sich nicht vor Wölfen oder Bären, es war das wenige, was sie über die Winter in Drusna gehört hatte, das ihr Todesangst einjagte. Sie fror schon jetzt, dabei waren die Temperaturen noch recht angenehm. Der Winter war ein Feind, den sie nicht einschätzen konnte. Und Volodi wusste, wenn er keinen besseren Platz fand, dann würde sie vor dem nächsten Frühling sterben. Sie würde die langen, klaren Frostnächte, in denen es so kalt wurde, dass einem selbst in einem schützenden Langhaus der Atem im Bart gefror, wenn man sich ein paar Schritt von der Feuergrube entfernte, nicht überleben. Er hätte mit ihr nicht hierherkommen dürfen!
    »Also gut, Junge. Eine Schlacht. Du hast es gehört, vor dem ersten Schnee haben wir uns in der Jagdhütte einquartiert, von der du erzählt hast.«
    Fedor legte feierlich die Hand auf sein Herz. »Das schaffen wir leicht«, erklärte er voller jugendlichem Überschwang.
    Volodi hatte kein gutes Gefühl, als er nach dem Essen das Pferd des toten Steuereintreibers Alba sattelte. Quetzalli schenkte ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Es war offensichtlich, dass ihr die Worte fehlten, um sich auszudrücken. Sie hielt seine beiden Hände. »Gut zurückkommen.«
    »Ganz sicher«, sagte er mit belegter Stimme und strich ihr eine Strähne aus dem schmalen Gesicht.
    Sie hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, dann zog sie sich in die Laubhütte zurück. Er wusste, dass sie Abschiede ebenso hasste wie er.
    Zwei Tage lang ritt er mit Fedor durch den Wald. Es war regnerisch, und der Wind klatschte ihnen nasse Herbstblätter ins Gesicht. Fast die ganze Zeit über dachte Volodi an Quetzalli. Er hätte nicht gehen sollen. Nicht mit diesem jungen Burschen, der von der Wirklichkeit des Krieges keine Ahnung hatte.
    Schließlich erreichten sie einen Lagerplatz in einem lichten Eichenhain. Ein dutzend Pferde stand angepflockt unter einem Baum, mächtig wie ein Turm. Eine Gruppe junger Männer kauerte um ein Feuer zwischen den Wurzeln. Volodi kannte Gestalten wie diese nur zu gut. Frischlinge mit brennenden Augen und ohne jede Erfahrung.
    Er schwang sich vom Pferd und genoss es, wie er angegafft wurde. »Ihr seid also die Späher von Fedors Heer.«
    »Ist das Volodi?«, fragte ein Rotschopf. »Es heißt doch, er sei ein Hüne.«
    Auch Fedor war inzwischen abgesessen. »Er ist es, glaubt es mir. Ich habe ihn kämpfen sehen.«
    Volodi blickte zu den Pferden. Sie waren allesamt alt und ihr struppiges Fell schlecht gepflegt. »Los, aufsitzen, Jungs. Lasst uns zu eurem Heerlager weiterreiten.«
    »Was meint der?«, fragte der Rotschopf. »Gibt es noch ein Heer?«
    »Ein paar meiner Männer sind noch unterwegs und suchen nach dir«, erklärte Fedor.
    »Ist das hier dein Heer?« Volodi sah sich fassungslos das Trüppchen durchnässter, erbärmlicher Gestalten an.
    »Gib mal nicht so an, Alter.« Der Rothaarige baute sich bedrohlich vor Volodi

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