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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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standen sie auf ihre Speere gestützt. Der Kleinere der beiden, ein ausgemergelter, blonder Mann, wandte sich an Fedor. »Lass ihn hier, und hau ab, Junge. Wenn du die Belohnung einforderst, wird dir das nicht gut bekommen. Die nehmen dir deine kostbaren Schwerter ab und vielleicht noch mehr.«
    »Quatsch nicht, Schenya«, mischte sich der Zweite ein. »Du wirst schon bekommen, was du verdienst. Hör nicht auf diesen Schwarzseher. Mach dir keine Sorgen.«
    Das Tor öffnete sich. Zwei Männer mit Fackeln standen im Durchgang. Schon an der Art, wie sie sich bewegten, und an ihren Blicken erkannte Volodi, dass es Veteranen waren. Obwohl es nichts zu befürchten gab, waren sie auf der Hut, blickten zu dem Karren, der den Hügel hinabkam, und musterten Fedor genau.
    Ein fünfter Mann trat hinzu und durchmaß den Torraum. Er war hager wie der Tod, nicht sonderlich groß, aber mit einem prächtigen Bronzepanzer gewappnet, auf dem ein schön gearbeite ter Adler seine Flügel ausbreitete. Seine Haare waren schlohweiß, und er ging leicht gebeugt, seine Augen aber waren jung geblieben.
    »Du also bist der verdammte Drusnier, der Alba abgestochen hat.«
    Volodi hob stolz den Kopf. »War mir ein Vergnügen.«
    Eine schallende Ohrfeige war die Antwort des Alten. »Leider habe ich Befehl, dich vor den Unsterblichen Ansur bringen zu lassen. Wenn es nach mir ginge, würde ich dich einfach hier am Turm aufknüpfen lassen. Dem Unsterblichen zu begegnen ist zu viel der Ehre für so ein Stück Dreck, wie du es bist.«
    Volodi blickte aus den Augenwinkeln zu Fedor. Der Junge zitterte. Das hier war zu viel für ihn. Es wäre besser gewesen, Radik hätte ihn hierhergebracht. Der Rotschopf war zu dumm, um sich zu fürchten.
    Der Kommandant des Lagers wandte sich an Fedor. »Zeig doch mal die beiden Schwerter, die du da auf dem Rücken trägst.«
    Volodi hatte fest damit gerechnet, dass sie sich die Waffen ansehen würden. Der Alte stand nun genau vor Fedor, seine fackeltragenden Leibwächter hielten sich hinter ihm. Die beiden Torwachen standen seitlich von Volodi, ebenfalls begierig darauf, die kostbaren Eisenklingen zu sehen.
    »Du willst den Jungen wohl ausrauben, statt ihn zu belohnen, Valesier. Du bringst den Kleinen um, und dann wirst du vor deinem Herrscher behaupten, du hättest mich gefangen, und Ruhm und Ehre dafür ernten. Ist es nicht so?«
    Eine zweite Ohrfeige war die Antwort.
    Volodi taumelte zurück und stürzte, dabei zog er die linke Hand aus der lose geknüpften Fessel. Fedor hatte eines der Schwerter gezogen, ganz wie der Alte es gewünscht hatte.
    Gier funkelte in den Augen des Valesiers. »Gib mir das Schwert, Junge. Das ist die Waffe eines Feldherrn und nicht eines Ziegenhirten. Ich biete dir fünf Silberstücke für jede der Klingen. Ich bin kein Dieb. Das ist ein überaus großmütiges Angebot.«
    »Die Schwerter sind das Hundertfache wert«, sagte Fedor und wich ein Stück zurück. Er hielt die Waffe nur mit zwei Fingern und hob sie ganz vorsichtig hoch, sodass niemand auf den Gedanken kommen konnte, er wolle angreifen. »Ich nehme an, das Angebot beinhaltet auch mein Leben und freien Abzug.«
    »Schlauer Junge.« Der alte Valesier lächelte breit und griff nach der Börse an seinem Gürtel. »Du könntest einer meiner Steuereintreiber werden.«
    Fedor warf Volodi das Schwert zu.
    Volodi schnappte es noch im Flug, führte mit der breiten Seite einen Rückhandhieb gegen die Schläfe des Kommandanten und stach in fließender Bewegung einem der beiden Leibwächter durch die Kehle.
    Der zweite Veteran versuchte, ihm die Fackel ins Gesicht zu rammen. Volodi duckte sich, Flammen griffen nach seinem Haar und verloschen sofort wieder im Regen. Aus der Hocke heraus stach er dem Angreifer in den Unterleib und trieb die Klinge weit hinauf in dessen Eingeweide. Sein Schwert saß zu tief im Körper des Sterbenden, um es schnell wieder freizubekommen. Er griff die Fackel, die dem Krieger aus der Hand gefallen war, und fuhr herum, gerade rechtzeitig, um einen Speerstoß eines der Torwächter abzublocken. Volodi, der noch immer geduckt war, unterlief die Speerspitze, schnellte hoch und rammte dem Angreifer die Fackel unter das Kinn. Sofort stand der Bart des Kriegers in hellen Flammen. Schreiend ließ er seinen Speer fallen und schlug auf das brennende Haar ein, als Volodi ihm in den Magen boxte.
    Der Wächter klappte zusammen.
    Der zweite Speerträger, jener, der Fedor gewarnt hatte, ließ seine Waffe fallen. »Ich bin Drusnier.

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