Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)
Plan in die Schlacht zieht, der liefert sich seinem Gegner aus. Versteh mich nicht falsch, Bruder, auch ich will ihr Blut schmecken, doch es wird umso süßer sein, wenn sie uns ausgeliefert sind. Dies hier war ein Sieg der Devanthar. Wir müssen dies anerkennen und kühlen Kopf behalten.
Fehlt dir der Mut, für unseren Bruder zu kämpfen? Den Tod unserer Elfen zu rächen? Sie haben uns treu gedient. Sie haben ihre Leben für uns gewagt. Sie waren unsere Augen an all den Orten, die wir nicht betreten konnten. Nun sind uns diese Augen herausgerissen worden, und du sagst, wir müssen diesen Sieg der Devanthar anerkennen. Ist es für dich so, als hätten wir nur eine Figur auf einem Spielbrett verloren? Diese Elfen hatten sich uns verschrieben, und du tust ihren Tod mit kühlem Kopf und einem Achselzucken ab? Der Nachtblaue schien jeden Augenblick über den Goldenen herfallen zu wollen. Aus seinen Augen sprühten Hass und Verachtung. Der Himmlische hatte stets ausgleichend auf seine Brüder gewirkt. Sie hatten mehr als nur einen Bruder verloren, dachte Nachtatem und schob seinen Leib vor den Goldenen. Die Balance zwischen tollkühnem Mut und Besonnenheit würde ihnen ohne die Weisheit des Himmlischen entgleiten.
Keiner von uns hat gesehen, was hier geschehen ist. Nachtatem blickte zum Leichnam eines Kobolds, der halb verborgen unter einem Haselbusch lag. Er war Zeuge des Zaubers gewesen, der hier gewirkt worden war. Und es schien ihm nicht gut bekommen zu sein. Ich sehe keine Wunden auf seinem Leib. Was mag ihn getötet haben? Nachtatem hoffte darauf, die Aufmerksamkeit seiner Brüder abzulenken und so verhindern zu können, dass der Streit weiter eskalierte. Er hatte keine Ahnung, was den Kobold umgebracht hatte. Aber wenn der Nachtblaue und der Goldene voneinander abließen, war der Kobold zumindest nicht vergebens gestorben.
Der Smaragdene zog den Kobold unter dem Gebüsch hervor, tastete über dessen Leib und zwang schließlich mit seinen Krallen den Mund des Toten auf. Dünner, hellblauer Rauch quoll über die Lippen des Kobolds.
Nachtatem nahm Witterung auf. Es roch nach verbranntem Fleisch.
Die Krallen des Smaragdenen tasteten weiter über den Leib des Kobolds. Seine Klaue spannte sich, spaltete ohne Mühe das Brustbein des Kobolds und teilte Fleisch und Knochen bis hinab zu den Lungen. Noch mehr Rauch stieg aus dem Kadaver auf. Nun war er von dunklerer Farbe.
Er ist von innen heraus verbrannt. Die Krallen des Smaragdenen griffen nach dem Kopf des Toten. Es kam von seiner Stirn. Durch sein Verborgenes Auge. Es war … Der Schwanz der Himmelsschlange peitschte durch das niedergetrampelte Gras. Es war das Licht der Magie, das ihn getötet hat. Er hat gesehen, was nicht für Sterbliche bestimmt war. Der Smaragdene hob sein Haupt und sah sie einen nach dem anderen an. Wir müssen den Alben berichten, was hier geschehen ist.
Glaubst du, ein solcher Zauber könnte ihnen entgangen sein? , spottete der Goldene.
Es war ein Gedanke, den sie alle gehabt hatten. Doch jeder ging anders damit um. Nachtatem nahm wieder Verbindung zu seinen Brüdern auf und spürte Zorn, aber auch Niedergeschlagenheit. Allein der Goldene reagierte ungewöhnlich. Er schien es nicht anders erwartet zu haben. Ja, es kam Nachtatem fast so vor, als sei er zufrieden damit, dass sich die Schöpfer ihrer Welt für nichts mehr interessierten.
Ihr alle habt gespürt , wie das magische Netz erbebte , erhob sich plötzlich die Stimme des Goldenen in ihren Gedanken. So stark, dass diese Macht auf die stoffliche Welt übergriff. Ich bin sicher, dass zumindest nahe der großen Albensterne die Erde bebte. Die Devanthar haben eine Macht entfesselt, die Welten erschaffen oder vernichten kann. Ihnen einfach nachzusetzen wäre töricht. Aber glaubt mir, von nun an kenne ich nur noch einen Gedanken: Ich will ihr Blut vergossen sehen! Und ich werde nicht zu den Alben gehen, um sie um ihre Erlaubnis zu fragen.
Es erschreckte Nachtatem zu spüren, wie umfassend die Zustimmung seiner Brüder war. Nun also war der Bruch mit den Alben besiegelt. Er musste einschreiten. Und wenn es das ist, was die Devanthar wollen? Vielleicht möchten sie als Erstes einen Keil zwischen die Alben und uns treiben. Und glaubt ihr wirklich, wir könnten die Devanthar besiegen? Sie sind Weltenschöpfer. Wenn sie ihre Macht vereinen, dann sind sie uns um ein Vielfaches überlegen.
Du willst also feige warten, bis sie erneut zuschlagen? , begehrte der Flammende auf.
Ich will, dass
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