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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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lassen!«
    Â»Das sage ich ja nicht. Aber du weißt, es ist meine Pflicht, solchen Dingen nachzugehen. Selbst wenn sie nicht auf dem Reichsgebiet Arams geschehen. Ich habe gute Verbindungen zu den Priesterschaften Luwiens und Valesias. Im Kampf gegen die Daimonenkinder unterstützen wir einander, ganz gleich, wie unsere Herrscher zueinander stehen.«
    Â»Das Ganze ist doch harmlos«, sagte Barnaba nun merklich kleinlauter. »Es ist nichts geschehen.«
    Â»Diese Xana hat den Tod eines Flottenbefehlshabers Arams vorhergesagt. Es würde ganz dem Charakter von Daimonenkindern entsprechen, wenn sie Hand anlegen würde, um ihre Weissagung wahr werden zu lassen. Und nichts ist geschehen, sagst du?« Er lächelte zynisch. »In der Tat, so kann man das auch sehen. Ein herausragender Diener des Reiches hat sich nie ein Weib genommen und eine eigene Familie begründet, weil ihm diese Hexe den Kopf verdreht hat. Ich bin sicher, ohne diese Begegnung wäre er ein glücklicherer Mann geworden.«
    Â»Das wird man wohl nie wissen …«

    Abir schnaubte. »So ist es mit den Daimonenkindern. Sie säen Zweifel in unsere Herzen. Sie verführen uns. Sie …« Der Hohepriester verstummte abrupt. Der Haussklave stand plötzlich neben ihnen. Wie eine Katze hatte er sich angeschlichen!
    Â»Die Sänfte ist nun bereit, Erhabener.«
    Abir streckte Barnaba die Hand entgegen, damit dieser ihm aufhalf. Es war ein Fluch mit dem Älterwerden! Was nutzten Weisheit und Macht, wenn sie in einem Leib behaust waren, der nur noch wenig mehr als eine Ruine war.
    Â»Ich werde mich an dich erinnern, Obalit«, sagte er vieldeutig zu dem Sklaven, als er durch die Haustür trat. Kleine Gehässigkeiten wie diese waren ihm das Salz des Lebens geworden.
    Die Sänftenträger sahen ordentlich aus. Die Sänfte selbst war von schlichter Eleganz wie alles, was sich im Besitz dieses Emporkömmlings Datames befand. Das Gestell war aus dunklem Holz. Vorhänge aus durchscheinendem Stoff verbargen die Insassen der Sänfte vor den Blicken Neugieriger, ohne sie in stickiger Hitze umkommen zu lassen.
    Barnaba musste ihm beim Einsteigen behilflich sein. Der junge Priester war erstaunlich geschickt in diesen Dingen. Er schaffte es, behilflich zu sein, ohne einem das Gefühl zu vermitteln, ein greiser Tollpatsch geworden zu sein. Nur an der Gesinnung des Jungen musste sich noch etwas tun. Dass er diese Geschichte für harmlos gehalten hatte … Abir schüttelte den Kopf. Er brauchte die Hilfe des Jungen nicht, um herauszufinden, wer der Mann war, der sich mit dieser – wie hieß sie auch gleich? Sana? Jedenfalls würde er den Kerl aufspüren und verhören! Es gab nur drei Zinnflotten.
    Die Kissen der Sänfte waren angenehm weich, Vorhänge und Holz mit erfrischendem Zitrusduft durchtränkt. Das sollte wohl den Gestank der Gosse fernhalten.
    Die Träger wuchteten die schwere Sänfte mit einem Ruck auf ihre Schultern. »Zum Tempel der Einigkeit!«, rief Abir und sah dem Jungen seine Neugier an. Erfreulicherweise war Barnaba beherrscht
genug, keine Fragen zu stellen. »Ist dir inzwischen klar, warum wir diese Sänfte benutzen und keine des Tempels?«
    Â»Ich schätze, weil du verschleiern möchtest, dass wir uns mit gewissen Personen getroffen haben. Aber ist es nicht leichtfertig, ausgerechnet diese Sänfte zu nehmen? Datames steht dem unsterblichen Aaron sehr nahe … Ist da die Gefahr nicht zu groß, dass der Unsterbliche erfahren wird …«
    Â»Unsinn! Datames sitzt im Palast zu AkÅ¡u. Bis der erfährt, dass wir uns seine Sänfte geliehen haben, werden sich einige Dinge grundsätzlich geändert haben.«
    Derweil war die Sänfte in das Gedränge auf den Straßen der Inneren Stadt eingetaucht. Eine Lastkarawane auf dem Weg zur Goldenen Pforte zog an ihnen vorüber. Aufseher feuerten ihre erschöpften Träger an, noch eine letzte Meile durchzuhalten.
    Abir versuchte sich vorzustellen, wie es war, mit einem Sack voller Getreide auf der Schulter die unzähligen Treppen des Stadtberges zu erklimmen. Allein beim Gedanken daran brach ihm der Schweiß aus und er wandte sich lieber wieder seinem Gegenüber zu. »Weißt du, Junge, die schwierigste Aufgabe von uns Priestern besteht darin, unseren Herrschern auf den rechten Weg zurückzuhelfen, wenn sie fehlen. Seit Jahren versuche ich Aaron davon zu überzeugen, dass

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