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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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zum Hohepriester aufgestiegen!
    Â»Und was habt ihr dann getan?«
    Â»Was wohl? Ihre Asche in den Fluss gestreut und all ihre Besitztümer im Meer versenkt.«
    Â»Und der Satrap hat sich um ihretwillen das Herz herausgerissen? «
    Â»Sie sind böse, diese Elfen, und auch alle anderen Kreaturen, die von den Drachen hierhergesandt werden. Sie wollen uns Übles. Du kennst die Geschichte von IÅ¡ta und der Geflügelten Schlange? Seit jenen Tagen kann es keinen Frieden mehr geben zwischen Menschen und Daimonenkindern!«
    Â»Ich habe einmal einen Mann getroffen, der einem Weib aus der Anderswelt begegnet ist.« Barnaba hatte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern gesenkt.
    Â»Die Welt ist voller Aufschneider und Narren«, entgegnete Abir gelangweilt. In seinem Leben war er schon Dutzenden Männern und Frauen gegenübergestanden, die behaupteten, Daimonenkindern begegnet zu sein. Eine seiner Pflichten als Priester war es, gewissenhaft dafür zu sorgen, dass jeder dieser Geschichten nachgegangen wurde. Außer der Elfe im Kerker war er aber nie einem Daimonenkind begegnet. Zum Glück!
    Â»Der Mann hat nicht gelogen! Er war ein Steuermann aus der Zinnflotte des unsterblichen Aaron. Er hat mir seine Geschichte erzählt, als ich noch ein Kind war. Es ereignete sich auf der Heimreise
von der Zinnküste, an einem heißen Sommertag. Seine Galeere war leckgeschlagen, und sie mussten sie an einer fremden Küste auf den Strand ziehen, um den Rumpf wieder abzudichten. Es war eine felsige Küste, und er stieg in die Berge hinauf, um nach einer Quelle zu suchen, um den Wasservorrat an Bord zu erneuern. Und da traf er sie … Genau wie die Elfe, deren Körper nicht verfallen will, war es eine Frau, zu schön, um von dieser Welt zu sein. Ihr Gesang hatte ihn angelockt. Sie saß an einem kristallklaren Teich. Ganz in sich versunken kämmte sie ihr langes goldenes Haar. So wie er es erzählte, schien sie nicht überrascht zu sein, ihm zu begegnen. Im Gegenteil, sie beglückwünschte ihn, weil er am einzigen Tag des Jahres den Weg zu ihr gefunden habe, an dem sie für Menschen sichtbar sei. Sie behauptete, eine verbannte Xana zu sein. Eine Wassernymphe aus der anderen Welt. Und sie lud ihn ein, einen Faden von einer Spindel abzurollen. Wenn ihm dies gelänge, ohne den Faden zu zerreißen, würde sie die Seine sein, und ein Schatz, den er deutlich am Grund des Teichs sehen konnte, sollte ihm gehören.«
    Abir nickte gelangweilt. Ein Leben lang war er solchen Geschichten im Kampf gegen die Daimonenkinder nachgejagt. Immer wieder war er enttäuscht worden und nur auf Lug und Trug gestoßen. Die Elfen gab es tatsächlich. Sie hatten sich gegen die Devanthar und die Herrschaft der Unsterblichen verschworen. Aber all die anderen Geschichten … Sie verliefen und endeten immer gleich. Er beschloss, Barnabas Märchenstunde abzukürzen. »Und, wie geht es weiter? Wie hat sie ihn betrogen?«
    Â»Gar nicht! Er wagte es nicht, den Faden abzuspulen. Er hat mir erzählt, er sei so fein wie aus Mondlicht gesponnen gewesen. Den ganzen Mittag ist er bei der Xana geblieben. Sie hat für ihn gesungen, ja, er hat bei ihr gelegen, das Haupt auf ihren Schoß gebettet. Als er am Abend zu seinem Schiff zurückmusste, beglückwünschte sie ihn, ein Mann von reiner Seele und ohne Gier im Herzen zu sein. Und sie weinte. Dann prophezeite sie ihm, am letzten Tag seines Lebens, in siebzehn Jahren, werde er auf Männer
treffen, die das genaue Gegenteil von ihm seien. Gierig und seelenlos. Sie sagte, er werde an einem windstillen Spätsommertag auf offener See ertrinken und dass sie einander an diesem Tag wiedersehen würden.«
    Abir lächelte. »Ja, ja. Romantisches Seemannsgarn.«
    Â»Er ist kein Lügner«, empörte sich Barnaba. »Er genießt das Vertrauen des Unsterblichen! Heute ist er Befehlshaber einer der Zinnflotten des Königreiches und mehr als tausend Ruderer und Seeleute stehen unter seinem Kommando. In jedem Jahr, wenn er von der Zinnküste zurückkehrt, lässt er die Flotte dort ankern, wo er die Xana traf. Soweit ich weiß, hat er sie nie wiedergesehen. Und er hat nie ein Weib genommen.«
    Â»Er sollte sich hüten, eine Verbindung mit einem Daimonenkind einzugehen. Wie ist sein Name?«
    Barnaba wirkte verärgert. »Er ist ein treuer Diener Arams. Er hat sich nie etwas zuschulden kommen

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