Drachenelfen
einem Krieger verprügelt.
Gut beobachtet. Lass mich frei. Ãberlass mir deinen Körper, dann werden wir für dich siegen.
Nein, dachte Artax. Nein. Er wusste, dass er so nur eine andere Niederlage erleiden würde. Eine schlimmere als den Tod. Wenn Aaron ihn einmal beherrschte, würde er sich niemals wieder zurückziehen.
Wenn du es nicht tust, dann sterben wir. Verdammt, lass mich frei!
Der Erzkönig attackierte mit einem wuchtigen Schlag, der auf seinen Bauch zielte. Artax machte einen wenig eleganten Hüpfer nach hinten. Die Klinge schrammte über seinen Leinenpanzer, ganz nah der Stelle, wo der Schwerthieb der Elfe die obersten Stoffschichten zerteilt hatte. Artax führte einen Hieb gegen das Handgelenk von Muwattas Schwerthand. Der Luwier wich mit einer lässigen Drehung aus und antwortete mit einem Rückhandschlag, dem Artax nur durch einen weiteren plumpen Hüpfer entgehen konnte. Das Lachen wurde lauter. Er sollte vorgeführt werden â und ihm war nun völlig klar, dass der Luwier kein Geck war, der zur Belustigung seines Hofes Schaukämpfe mit halb betäubten Gegnern durchgeführt hatte, oder Schwertmeistern, die um das Leben ihrer Familien fürchten mussten, wenn sie es wagten, ihn zu besiegen. Muwatta war wirklich ein Krieger,
und er war wirklich gut. Falls er eine Schwäche haben sollte, dann allenfalls die, dass er sich offensichtlich schon jetzt als Sieger in diesem Duell sah. Und nüchtern betrachtet hatte er allen Grund dazu.
Der Luwier machte einen Ausfall und trieb Artax, der nur mit Mühe den Hagel von Schwerthieben parieren konnte, weiter vor sich her. Artaxâ Arme waren taub vom Abblocken der kraftvollen Hiebe. Manchmal versuchte er, die Schwertstreiche abgleiten zu lassen, indem er seine Klinge leicht schräg hielt, statt sich mit aller Kraft gegen die Angriffe zu stemmen und sie zu blocken. Das schonte zwar seine Kräfte, aber Muwatta war fast schon übermenschlich geschickt. Jeder andere wäre aus dem Gleichgewicht geraten, wenn so wuchtige Schläge einfach abgelenkt wurden. Er jedoch schaffte es gelegentlich, sogar mit einem Gegenangriff zu reagieren.
Ihr beider Atem ging inzwischen keuchend. Artax hatte sich heftig auf die Zunge gebissen. Der metallische Geschmack von Blut füllte seinen Mund und er fühlte sich zu Tode erschöpft.
Ein Stich zielte auf sein Herz. Ein beleidigend plumper Angriff, den er mit einem kurzen Hieb ablenkte. Bald hätte er nicht mehr die Kraft dazu. Ihr Kampf währte noch nicht lange und Artax war beileibe kein Schwächling. Er konnte den ganzen Tag auf dem Feld arbeiten. Doch dieses Duell erforderte eine andere Art von Kraft. Er konnte mit einer Hacke stundenlang gegen einen zähen Lehmboden ankämpfen, aber zu töten war nie sein Geschäft gewesen. Und er fand keinen Gefallen daran, ganz gleich, was Aaron ihm einzureden versuchte.
Artax parierte einen Hieb, der ihm fast die Waffe aus der Hand riss. Muwatta war wie ein Berg und seine Schwerthiebe prasselten wie eine Lawine auf ihn herab. Wenn er überleben würde, dann höchstens, weil Muwatta ein Missgeschick unterlief. Aber er war viel zu geübt ⦠Es sei denn â¦
Artax versuchte nicht mehr, sein Keuchen zu unterdrücken oder zu dämpfen. Er trug dummerweise keinen Helm. Den hielt
Juba noch immer im Arm. Aber gegen die Klinge der Devanthar würde der Helm ohnehin kaum nutzen. Ihre beiden Schwerter waren mit Zaubern durchwoben, die sie Metall so leicht wie faules Laub durchdringen lieÃen. Muwatta hatte den Nachteil, dass er ein eingeschränktes Gesichtsfeld hatte. Die Maskenhelme waren zwar meisterlich gearbeitet und lagen perfekt auf dem Gesicht auf, dennoch sah man ohne Helm besser und der Kopf war beweglicher.
Artax wich jetzt den Hieben des Luwiers aus, indem er auf ihn zuging und versuchte, seitlich an ihm vorbeizuhuschen. Dabei verkürzte er die Kampfdistanz, sodass Muwatta seine Hiebe nicht mehr mit voller Wucht führen konnte. Der Luwier reagierte, indem er seinen Körpereinsatz erhöhte. Er stieà mit den Ellenbogen nach ihm, versuchte sogar zu treten. Er unterwarf sich keinerlei Ehrenkodex. Sein Kampf kannte nur ein Ziel: den Sieg. Und für ihn war offensichtlich unwesentlich, wie er siegte.
Artax fing sich einen Ellenbogenstoà gegen den Kopf, als er erneut nah in Kontakt ging. Lichtpunkte tanzten vor seinen Augen, aber im Reflex riss er sein Schwert hoch, bevor Muwatta
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