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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Toten durch sein kriegerisches Gehabe stört, Muwatta«, entgegnete Artax mit lauter, aber ruhiger Stimme, aber Muwatta ließ sich nicht beschwichtigen. »Hattest du gehofft, dass ich so wie andere deine Unbotmäßigkeit stillschweigend hinnehmen würde? Dass ich vor dem Herrn aller Schwarzköpfe kusche? Deinen Kopf will ich, Aaron! Deinen Kopf. Ich werde dir in deine durchtrennte Kehle pissen und dich hinab in den Krater schleudern, wo dein Fleisch zwischen dem der anderen falschen Helden vertrocknen wird. Kein Kind wird je mehr deinen Namen der Schande tragen. Du wirst …«
    Einer der Leoparden aus Artax’ Gefolge zerrte fauchend an seiner Kette.
    Muwatta legte die Hand auf sein Schwert. Seine Wachen senkten drohend die Speere.
    Artax zog blank und streckte dem Erzkönig sein Schwert entgegen. »Komm herunter und lass dein Schwert für dich sprechen, wenn du der Held bist, für den du dich ausgibst.«
    Â»Tut das nicht, Erhabener!«, zischte Juba. »Es heißt, er habe mehr als tausend Männer in Zweikämpfen erschlagen.«
    Â»Und du glaubst, dabei ging es mit rechten Dingen zu? Dem werde ich den Kopf vor die Füße legen!« Entschlossen ging Artax dem Unsterblichen entgegen. Muwatta hatte den Vorteil, die Sonne in seinem Rücken zu haben. Artax war leicht geblendet. Aber er vertraute auf das Kampfgeschick Aarons und seinen eigenen Mut. Ein halbe Drehung im Kampf und dieses Problem hätte sich erledigt.
    Auch der Luwier hatte sein Schwert gezogen, und Leibwächter und Höflinge wichen erschrocken zurück. Niemand war je Zeuge eines Duells zwischen zwei Unsterblichen geworden, denn die
Devanthar hatten ihre Schützlinge strengen Regeln unterworfen. Einander mit gezogenem Schwert zu begegnen war ein Verstoß gegen die Gebote der Götter. Artax war sich dessen bewusst, aber Muwatta hatte ihm keine Wahl gelassen. Wenn er jetzt nicht entschlossen gegen den Erzkönig vorging, dann würde er sein Gesicht verlieren. Und vielleicht auch sehr bald seine Herrschaft. Er würde sich von diesem Großmaul nicht alles entreißen lassen. Er, Artax, der Bauernsohn, der zum Unsterblichen geworden war, würde die Welt verändern – oder an diesem Mittag am Rand des Weltenmundes verbluten.
    Muwatta war groß und trug eine ganz ähnliche Rüstung wie er. Nur das Löwenfell gab ihr eine persönliche Note. Mit wildem Kampfschrei stürmte der Luwier die Treppe hinab und Artax hatte das Gefühl, dass ihm das Blut in den Adern zu Wasser wurde. Er hob sein Schwert, um den ersten Hieb zu parieren. Seine eigene Bewegung kam ihm unglaublich langsam vor. Kreischend fuhren die Klingen übereinander und Funken stoben von dem mit bläulichen Wellenmustern überzogenen Stahl. So heftig war der Hieb, dass Artax in die Knie brach. Schmerz stach durch seine Gelenke. Er musste lockerer sein, musste auf das Wissen Aarons vertrauen, das er in sich aufgenommen hatte, statt sich blindlings seiner Angst auszuliefern.
    Welchen Grund hätten wir, gewinnen zu wollen?
    Du wirst dein Gesicht verlieren, wenn Muwatta uns umbringt. Vielleicht auch alles Übrige. Wenn ein Unsterblicher sich als sterblich erweist, wird der Löwenhäuptige vielleicht einen ganz neuen Auserwählten an unseren Platz setzen. Einen, in dem auch du nicht mehr fortlebst.
    Verdammt!
    Es war das erste Mal, dass Aaron die Fassung verlor — was Artax nicht beruhigte, denn alleine würde er den Luwier nicht bezwingen. Artax sah die dunkeln Augen Muwattas triumphierend hinter seiner Maske funkeln. »Ist das alles, was du zu bieten hast, Wurm?« Der Hüne versetzte ihm einen Tritt gegen die Brust.

    Artax stürzte nach hinten, rollte über die Schulter ab und Muwattas Schwert klirrte dicht neben ihm auf den Boden. Die Klinge hatte seinen Kopf um kaum zwei Fingerbreit verfehlt. Ein Aufschrei ging durch die Menge.
    Mit einem Satz kam er auf die Beine, aber noch bevor er einen festen Stand fand, rammte ihm der Luwier den Ellenbogen gegen die Brust, sodass er erneut zurücktaumelte. Artax begriff, dass er der brachialen Gewalt seines Gegners wenig entgegenzusetzen hatte. Taumelnd suchte er nach dem Gleichgewicht. Oben auf der Treppe, im Gefolge des Erzkönigs, ertönte Gelächter. Die Art, wie der Herrscher Luwiens kämpfte, sollte seine Demütigung noch vervollständigen. Es war kein Duell zwischen Unsterblichen. Es sah aus, als würde ein Bauer von

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