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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Sorgen, dass ich mich umbringe?
    Sorgen ist da das falsche Wort. Wir wären überaus glücklich, wenn du es endlich schaffen würdest und dieser endlose Alptraum mit dir aufhört. Wir werden dich von gar nichts mehr abhalten, sondern dich nach besten Kräften auf deinem selbstzerstörerischen Weg unterstützen. Von nun an sind wir deine treuesten Verbündeten, Bauer.
    Juba unterbrach ihn in seinem inneren Disput. »Du willst mitten ins dichteste Gedränge?«
    Artax schüttelte den Kopf. Diese Marotte musste er sich abgewöhnen. »Mach dir keine Sorgen. Da wird keiner auf uns achten, Juba. Die haben nur Augen für den Kampf, den es gleich geben wird.«
    Â»Dann hoffen wir mal, dass wir uns nicht mitten in diesem Kampf wiederfinden.«
    Er hörte sich schon an wie Aaron. »Schwarzseher«, zischte Artax und schob sich durch das zunehmende Gedränge. In ihren schmuddeligen Tuniken waren sie auffälliger, als er erwartet hatte. Die meisten der Piraten und Söldner waren besser gekleidet, trugen farbenprächtige Gewänder und kostbar bestickte Umhänge, Perlohrringe, Fibeln mit kunstvoll geschnittenen Gemmen oder breite Armreife. Nur wenige wirkten ärmlich und besaßen so wie sie nur die umgegürteten Schwerter und ein Paar Sandalen.
    Â»Was geht hier vor?«, fragte Artax einen hageren, stoppelbärtigen Kerl mit breitkrempigem Strohhut, aus dessen Gürtel ein beeindruckendes Sortiment an Messergriffen ragte.
    Der Mann blickte ihn skeptisch an. »Du warst wohl bei den Spähern, was?«
    Â»Genau.« Artax nickte lächelnd. »Wir sind heute erst eingelaufen. «

    Â»Der Blonde da hat seinen Schiffsführer niedergemetzelt. Der ist wie von Sinnen! Ein Barbar aus Drus halt. Hat nichts im Kopf als seine merkwürdigen Ehrvorstellungen!«
    Â»Ist er ein guter Kämpfer?«
    Der Pirat lachte und zeigte dabei seinen zahnlosen Oberkiefer. »Nicht mit der Linken auf den Rücken gebunden. Er ist Linkshänder. Eigentlich sollte er für den Mord am Schiffsführer hingerichtet werden, aber so wird es etwas unterhaltsamer. Magst du nicht wetten? Er wird gegen den Bruder des Toten antreten. Ich jedenfalls wette, dass er schneller die erste Wunde davonträgt, als du bis zwanzig zählen kannst.« Der Zahnlose zwinkerte ihm zu. »Und, schlägst du ein?«
    Artax hatte nichts, worum er wetten konnte.
    Â»Du kannst doch bis zwanzig zählen?«
    Â»Natürlich.«
    Â»Dann riskier es doch. Bist du feige?«
    Â»Nein. Ich bin pleite.«
    Â»Ich würde dein Schwert als Wetteinsatz annehmen«, drängte der Pirat.
    Artax schüttelte den Kopf. »Ist nicht dein Ernst, oder? Ohne Schwert brauche ich mich auf meinem Schiff nicht mehr blicken lassen. Die lassen mich glatt hier auf dem Felsen sitzen.«
    Â»Ich schlag dir was vor. Du bekommst mein Schwert, wenn du verlierst. Eine hübsche Waffe hast du da.« Der Krieger beugte sich vor. Auch andere waren mittlerweile auf sie aufmerksam geworden und sahen neugierig herüber.
    Â»Was ganz Besonderes, dein Schwert, hmm …«
    Artax schalt sich stumm für seine eigene Dummheit. Er trug das Schwert eines Unsterblichen! Zwar hatte er die Scheide mit schmutzigen Stoffstreifen umwickelt und Griff und Parierstange mit einer grünlichen Paste eingerieben, damit das Gold wie schlecht gepflegte Bronze aussah, aber einer näheren Betrachtung würde diese Tarnung nicht standhalten. Der Kerl musste das Schwert nur ziehen. Wenn er die Klinge sah, würde ihm sofort
klar, dass er eine Waffe in Händen hielt, wie es sie in ganz Aram nur ein einziges Mal gab.
    Â»Du lässt den Jungen in Ruhe«, mischte sich plötzlich Juba ein. »Meine Schwester hat mich mitgeschickt, damit ich auf ihren Mann achtgebe. Wenn du nicht dein Maul hältst, dann schiebe ich dir meine Faust in den Rachen, sodass du anschließend die letzten paar Zähne, die dir noch geblieben sind, scheißt.«
    Der Hagere grinste breit. »Wenn deine Schwester aussieht wie du, kann ich verstehen, warum der Junge lieber in den Krieg zieht, als seine ehelichen Pflichten zu erfüllen.« Gelächter begleitete seine Worte.
    Â»Ich kann mir Wetten nicht leisten, wie du siehst.« Artax zuckte bedauernd mit den Schultern, dann nahm er Juba zur Seite. Die Umstehenden machten noch ein paar spöttische Bemerkungen über sein bulliges Kindermädchen , doch bald blickten alle wieder zum

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