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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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seufzte. Die Piraten kamen aus aller Herren Länder. Sie waren ein Haufen ohne Zucht und Ordnung. Ohne Moral. Konnte er ihnen vertrauen? Oder würden sie bei der ersten Gelegenheit davonlaufen? Oder schlimmer noch, erneut auf die Seite seines Feindes Muwatta wechseln? Er wusste, wozu Aaron ihm raten würde. Wusste, was vernünftig war. Er sollte diesen Bastarden Versprechen machen, sie an sich binden und, sobald seine Flotte eintraf, sie alle hinrichten lassen. Das wäre klug. Es wäre ein abschreckendes Beispiel. Und es würde die Witwen, Väter, Mütter und Kinder der hingemetzelten Ruderer und Seeleute der Zinnflotte zufriedenstellen. Nach seinem Massaker an den Priestern würde nach diesem Strafgericht sicherlich Ruhe im Reich Aram einkehren. Grabesruhe. Aber er wollte nicht sein wie Aaron, selbst wenn der Preis dafür die Vernunft war. Zornig, dass sie ihn zu solchen ungewünschten Entscheidungen zwangen, wandte er sich an die Piraten.
    Â»Ihr seid der Abschaum der See. Männer, über die man mit Wut, Abscheu oder Trauer redet. Männer, deren Taten ihre Ehre zerstört haben! Folgt mir und ihr werdet eure Ehre zurückerlangen. Kämpft für mich und eines Tages wird man zu euch aufsehen, weil ihr die Tapfersten der Tapferen geworden seid. Männer, deren
Namen man voller Ehrfurcht nennt. Beim ersten Morgengrauen werden wir Kyrna verlassen. Doch seid gewarnt!« Artax reckte sein Schwert empor, sodass alle die schreckliche Waffe sehen konnten. »Diese Klinge wurde von den Devanthar geschmiedet. Es ist ein Schwert der Götter. Und es trinkt die Seelen meiner Feinde. Ich gebe euch Gelegenheit, für eure Taten zu büßen und Männer von Ehre zu werden. Aber wer mich betrügt, dem werde ich kein zweites Mal vergeben. Ich werde ihn jagen und ihm diese Klinge in den Leib stoßen, auf dass seine Seele in ewige Verdammnis gerate! Und nun bereitet euch auf die Abreise vor!« Er wandte sich ab. »Juba, Volodi! Folgt mir! Ich habe mit euch zu reden.«
    Artax wandte sich ab und atmete tief aus. Das ist das erste Mal, dass ich ganz bewusst mit Todesurteilen gedroht habe, dass ich meine Macht nutze, um Furcht zu verbreiten. Noch sind es nur Worte.. Noch ist niemandem etwas geschehen, versuchte er sich zu beschwichtigen. Es liegt ganz bei ihnen.
    Kurz erschien das Gesicht Almitras vor seinem inneren Auge, ihre Lippen formten stumme Worte und die Augen, die ihn so eindringlich musterten, waren Shayas Augen. Verkauf nicht deine Seele, schienen ihre Lippen zu flüstern. Gib auf dich acht.
    Das werde ich, wollte er antworten, aber er schwieg. Wie sollte er etwas versprechen, von dem er nicht wusste, wie er es halten sollte?
    Er führte Juba und Volodi ein Stück vom Lager fort zu der Klippe, auf der der verfallene Tempel lag. Juba drehte sich auf dem Weg immer wieder misstrauisch um, doch niemand folgte ihnen. Auch machten die Piraten keine Anstalten zu fliehen.
    Artax ließ sich auf einer gestürzten Säule nieder und blickte hinab auf die Bucht. Viele der Männer dort unten waren wie angewurzelt stehen geblieben und starrten zu ihnen empor, als könnten sie immer noch nicht fassen, was geschehen war.
    Â»Werden sie meinem Befehl gehorchen, Volodi?«
    Der blonde Krieger zuckte mit den Schultern. »Das ich weiß nicht. Aber weiß ich, ich werde Schädel einschlagen denen, die
dir sich widersetzen, Unsterblicher. Sind viele nicht schlechte Männer dort unten.«
    Â»Ein Mörder, der über Mörder urteilt«, sagte Juba ironisch.
    Â»Und was du bist? Ein Krieger ohne Blut an Händen? Ich nur kämpfen gegen Männer mit Waffe in Hand. Nie nix Weiber und Kinder töten. Auch nix Alte und Wehrlose. Ich habe Ehre nie verkauft. Was mit dir ist?«
    Jubas Hand lag am Schwertgriff. »Willst du andeuten, ich sei ein Mörder und Plünderer wie du? Nimm dich in acht, du …«
    Â»Lass ihn, Juba! Oder willst du die Flotte an seiner Stelle befehligen? «
    Â»Kann er machen, Kampf.« Volodi lächelte herausfordernd. »Ich nix in Gefahr. Nie nicht Kampf verloren. Ihr gesehen habt!«
    Artax hob die Hand, um Juba aufzuhalten. »Lass ihn. Er ist jetzt ein Heerführer wie du.«
    Jubas Augen schossen Blitze. Er hatte ihn beleidigt, erkannte Artax. »Er mag ein Heerführer sein, aber das ist das Einzige, was wir gemeinsam haben!«, sagte Juba, ruhig und gefährlich leise. Dann lehnte er sich zurück und sah

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