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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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einer der Devanthar hierher und tötet Alben. Was aber noch viel ungeheuerlicher ist – unsere Schöpfer widersetzen sich alldem nicht! Sie haben uns und unsere Welt aufgegeben! Ihre Kinder! Dies ist ein Verrat, der mich noch unendlich viel mehr entsetzt als der Verrat der Devanthar. Wir wurden erschaffen, um den Alben als Statthalter in Albenmark zu dienen. Doch wie sollen wir dienen, wenn sie uns nicht länger den Weg weisen? Unsere Aufgabe war der Schutz Albenmarks. Lasst uns nicht länger auf Befehle warten, die nicht kommen werden. Lasst uns wahre Herrscher werden! Bestimmen wir unsere Geschicke und den Weg Albenmarks selbst!
    Was ist mit dem Erstgeschlüpften? , warf der Himmlische ein.
    Für einen Augenblick war ER kurz davor, seine Beherrschung zu verlieren. ER wollte in feierlicher Stimmung einen Bund der Himmelsschlangen schmieden. Die Zeit zu reden war vorüber. Nun mussten endlich Taten folgen! Siehst du ihn hier? , entgegnete ER scharf. Hast du ihn in den letzten Monden gesehen? ER deutete auf die Silberschale. Alles, was ihr heute gesehen habt, muss er längst durch die Prophezeiungen der Gazala erfahren haben. Warum hat er uns daran nicht teilhaben lassen? Wenn er kommt, bin ich der Erste, der ihn begrüßt. Doch sieh der Wahrheit ins Auge, Bruder – der Erstgeschlüpfte hat uns schon längst verlassen.
    Er war immer schon mehr den Alben zugetan als uns! , zischte der Flammende.
    So ist es, Bruder! Gibt es noch einen unter uns, der Zweifel hat? ER war angespannt. ER blickte zum Roten und zum Himmlischen.
Bei diesen beiden rechnete er am ehesten mit Widerspruch, doch sie schwiegen.
    Dann lasst uns einen Pakt schließen, dass wir alle Albenmark dienen wollen mit all unserer Macht, und dass wir die Devanthar bekämpfen wollen, um das Übel von unserer Welt abzuwenden. Ihr habt gesehen, wie es Albenmark ergehen wird, wenn die Feinde obsiegen. Es wird eine Welt ohne Magie sein! Und ohne Drachen.
    ER blickte noch einmal in die Runde, dann sagte er feierlich: Ich schwöre, Albenmark zu schützen, Unheil von ihm abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren, koste es auch mein eigenes Leben!
    Der Nachtblaue war der erste, der den feierlichen Eid wiederholte. Dann folgten die anderen. Der Himmlische legte als letzter den Schwur ab.
    Das Schicksal hat uns als Brüder vereint, doch heute haben wir uns über das Schicksal erhoben und sind aus freiem Willen einen Bund eingegangen, der uns für immer aneinanderkettet. Jeder von uns trägt eine andere Farbe. Jeder hat ein anderes Temperament. Besiegeln wir unseren Pakt damit, dass wir etwas teilen, in dem wir alle gleich sind. ER sprach ein Wort der Macht und über ihren Häuptern erschienen die sieben Steine, die er aus den ermordeten Alben erschaffen hatte.
    Diese Steine sind so, wie unsere Welt sein wird, wenn unsere Feinde siegen. Gänzlich ohne Magie. Ein Gedanke von IHM ließ einen der Steine zu IHM hinabschweben. Nie will ich vergessen, welches Schicksal unserer Welt droht. Wie ein steinerner Gedanke soll unser Schwur für mich sein. Unverrückbar in mir. Für alle Zeit.
    Mit diesen Worten öffnete ER seine Stirn, ergab sich dem Schmerz, als SEIN Knochen zurückwich, und legte den Stein in SEINE Stirnhöhle, wo bereits die Essenz der Mammutkuh zwischen wucherndem Knochengewebe verborgen war.
    SEINE Brüder reagierten sehr unterschiedlich. Einige waren erschrocken, der Nachtblaue fasziniert, der Frühlingsbringer wandte sich voller Ekel ab. Doch zuletzt gewann ER sie alle. Und keiner von ihnen ahnte, wie tief ER sie in seine Intrige hineingezogen
hatte. Dass sie nun die Essenz eines Alben in sich trugen. Eines gefallenen Weltenschöpfers.
    ER lächelte. Es war getan. Der große Pakt war geschlossen. Von nun an würde die Welt eine andere sein.
    D RACHE UND HOLUNDER
    Gonvalon hatte nicht darum gebeten, dass der Dunkle ihm helfen sollte. Er hatte sich nicht dem Erstgeschlüpften, sondern dem Goldenen verschrieben – und nicht einmal ihn hätte er um Hilfe gebeten. Er hatte mit Matha Naht einen Pakt geschlossen. Sie hatte ihm gegeben, worum er sie gebeten hatte, auch wenn der Preis, den er zu zahlen gehabt hatte, höher ausgefallen war als erwartet, war ihm die Tatsache, Nandalee wieder in den Armen halten zu können, alle Qualen mehr als wert. Sie lebte! Und nicht nur das – er hatte sie gefunden. Mithilfe ihres Vogels und mithilfe der Liebe, die sie für ihn in ihrem

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