Drachenelfen
Leichtes. Aber er wollte Nandalee für sich gewinnen â sie so sehr an sich binden, dass ein solcher Verrat undenkbar wäre. Deshalb hatte er Gonvalon gewähren lassen. Nandalee sollte das Gefühl haben, tief in seiner Schuld zu stehen.
»Ihr wusstet um das Verbot, hierherzukommen, und habt Euch darüber hinweggesetzt, Gonvalon. Das ist kein geringes Vergehen.«
Er verneigte sich und rang dabei um sein Gleichgewicht. »Ich hoffe auf deine Gnade.«
Der Dunkle richtete sich zu seiner vollen GröÃe auf. Es zeigte den Elfen, wie klein und zerbrechlich sie waren, und verfehlte seine Wirkung nie.
Nandalee trat vor und kniete demütig nieder. »Ich bitte für ihn, Erstgeschlüpfter. Bitte lass ihn ziehen. Er kam nicht, um dich zu erzürnen. Nun, da er gesehen hat, dass es mir gut geht, wird er gewiss in die WeiÃe Halle zurückkehren. Bitte verzeih ihm.« Nie zuvor hatte er die rebellische Elfe so unterwürfig gesehen. Auch das war also Liebe.
Ich erwarte von Euch, dass Ihr mir einen Dienst erweist , fuhr sein Geist in Gonvalons Gedanken. Ich werde nicht darum feilschen. â Es gibt nur ein Ja oder Nein. Und der Goldene wird niemals erfahren, was Ihr für mich getan habt. Weder er noch sonst jemand.
Der Schwertmeister nickte kaum merklich.
»Ihr werdet zum Sonnenuntergang zu mir in die Pyramide kommen!«, sagte der Dunkle laut.
Als die Gazala ihm Gonvalons baldige Ankunft prophezeit hatten, hatte er entschieden, dass es an der Zeit war, seine ersten Späher nach Nangog zu schicken. Keinen Spitzel aus der Blauen Halle â sie hatten sich den Drachen nicht eng genug verschworen. Jeder seiner Brüder konnte einen von ihnen schicken. Jeder konnte sie befragen. Geheimnisse waren bei ihnen nicht aufgehoben. Seit er begonnen hatte, über seinen Plan nachzudenken, hatte er gewusst, dass er Drachenelfen schicken musste. Gonvalon wäre eine gute Wahl! Der Schwertmeister war erfahren und hatte in vielen Missionen für den Goldenen gestritten. So viel wusste er, auch wenn die Einzelheiten über Gonvalons Taten ein Geheimnis blieben. Es war ihm eine Freude, den Pakt, den der Schwertmeister mit seinem Bruder eingegangen war, zu unterhöhlen. Dass Gonvalon für Nandalee alles tun würde, hatte er bereits unter Beweis gestellt â und er würde sich dieses Wissen zunutze machen. Bevor der Elf gehen konnte, würde er ihm einen weiteren Schwur
abverlangen â etwas, das Gonvalon noch tiefer in seiner Schuld stehen lassen würde. Künftig würde der Schwertmeister ihm von den Geheimnissen des Goldenen berichten.
Ihm war bewusst, dass Gonvalon an diesem Verrat zerbrechen würde. Doch selbst das wäre noch ein Gewinn â denn mit Gonvalon würde sein Bruder einen seiner besten Streiter verlieren.
D ER PAKT DER HIMMELSSCHLANGEN
ER spürte die Unruhe SEINER Nestbrüder, als sie sich in der weiten Halle unter den Klippen versammelten. ER hatte sie ausgesandt, nach jenen Alben zu suchen, die ER in den letzten Monden ermordet hatte. Darin hatte ein gewisses Risiko gelegen. Doch es war an der Zeit, Wagnisse einzugehen! Bevor ER den groÃen Plan angehen konnte, musste ER sie alle hinter sich wissen.
Ihr habt gesehen, was unter den Alben vor sich geht?
Wir haben gesehen, dass etwas vor sich geht! , antwortete IHM der Himmlische. Allein, es fehlt uns an Wissen, die Ereignisse zu deuten. Und was mich angeht, bin ich überrascht, wie genau du wusstest, wohin du uns schicken musstest. Ich habe mir erlaubt, auch andere Alben aufzusuchen. Nur jene, die du uns nanntest, waren verschwunden.
Der Himmlische galt als der weiseste unter ihnen. Ein Skeptiker. Wenn ER ihn für sich gewann, würden die übrigen Himmelsschlangen umso williger folgen. Vor zwei Jahren bemerkte ich das Verschwinden einer Albe, die mir von allen die Teuerste war. Seither habe ich viele Reisen unternommen. Ich glaube, ich habe sie alle besucht. Jedenfalls jene, die zulassen, dass man sie noch findet. Die Stimmung unter ihnen bereitet mir groÃe Sorge. Sie wenden sich ab von dieser Welt. Das Mondlicht lockt sie, und sie scheinen Albenmarks überdrüssig zu werden. Gerade jene unter ihnen, die ich als die Tatkräftigsten eingeschätzt habe, sind nun unauffindbar. Es ist unabdingbar, dass wir eine Entscheidung treffen, wie wir dieser Lage begegnen. Uns obliegt der
Schutz Albenmarks! Und ich bin der Ãberzeugung, wir werden durch eine unbekannte Macht
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