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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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dem Bad, das ihn erwartete. Er würde den Geruch nach Wolfskot mit Lavendelwasser bekämpfen. Er hatte auch eine lavendelfarbene Tunika. Vielleicht sollte er sie nach dem Bad anlegen. Noch nie zuvor hatte er daran gedacht, dass Kleidung und Duftnote miteinander harmonieren könnten. Eine aufregende Idee! Vielleicht ging das auch mit Pfirsich? Er hatte ein Lederwams, das fast pfirsichfarben war …
    Plötzlich fuhr ein Wind über den Wald. Ein seltsames Geräusch begleitete ihn. Flügelschlagen!
    Sofort war Galar auf den Beinen. Hornbori hätte den Schinken am liebsten in die Fichtennadeln gespuckt. Er war nicht wirklich feige, fand er. Sein Problem war, dass er sich so bildhaft vorstellen konnte, wie er besiegt wurde. Wie der Drache ihn mit einer Tatze zu Boden drückte und ihm ein Bein abbiss.
    Â»An die Kurbel, du Traumtänzer!«, herrschte Nyr ihn an. Das Geschütz musste gespannt werden. Um die Spannkraft des Stahlbogens nicht zu verringern, hatte Nyr verboten, die Drachenflitsche während der tagelangen Warterei schussbereit zu halten.
    Hornbori eilte an seinen Platz und begann zu kurbeln. Mit leisem Klacken bewegte sich das eiserne Räderwerk der Waffe. Hornbori kurbelte um sein Leben. Nicht nachdenken, befahl er sich immer wieder, nur nicht nachdenken!
    Ein Hirsch fiel aus dem Himmel und schlug krachend inmitten der ausgebleichten Knochen auf. Nur einen Augenblick später landete der Drache. Hornbori war überrascht, mit welcher Eleganz das gewaltige Tier sich bewegte. Es wäre eine Freude gewesen,
ihn zu beobachten, wäre er nicht so verdammt groß und so verdammt nah gewesen.
    Der kleine Metallschlitten, der die Sehne über die Führungsschiene der Drachenflitsche zurückgezogen hatte, rastete mit einem leisen Klicken in seine Arretierung ein.
    Â»Macht Platz!«, zischte der Geschützmeister und legte einen anderthalb Schritt langen Bolzen auf die Führungsschiene. Dann begann er mit zwei kleinen Kurbeln, die Höhen- und Seitenausrichtung des Geschützes vorzunehmen.
    Â»Fast kein Wind«, flüsterte Galar.
    Nyr brummte etwas Unverständliches.
    Hornbori fühlte sich, als habe er einen kopfgroßen Klumpen Eis verschluckt. Er biss die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten. Wie gebannt starrte er den Drachen an. Das Vieh war zu groß! Sie waren wahnsinnig, sich mit so einer Kreatur anzulegen.
    Der Drache war ganz weiß, und seine Vorderbeine erstaunlich klein. Sie erinnerten an Ärmchen, mit Krallenhänden. Aber dieser Kopf …! Bis zu ihrem Versteck konnten sie die Knochen des Hirsches splittern hören, als der Drache seine Beute aufbrach. Jetzt war er ganz Raubtier – er zerrte und warf den Kopf hin und her, bis ein großer Brocken Fleisch aus dem Kadaver riss. Dann legte der Drache den Kopf in den Nacken, um besser schlucken zu können. Überdeutlich sah Hornbori die blutbefleckten Reißzähne. Jeder einzelne war so lang wie ein Schwert. Und wieder überfielen Hornbori seine grässlichen Phantasien – der Drache hetzte ihn über den Berghang. Der Drache spielte mit ihm, wie eine Katze mit einer Maus.
    Â»Jetzt hab ich ihn«, murmelte Nyr. Der Geschützmeister griff nach dem Abzugshebel.
    Â»Wo steckt ihr verdammten Bastarde?«, rief eine allzu vertraute Stimme hinter ihnen im Wald.
    Sviur!
    Genau in dem Augenblick riss Nyr den Geschützhebel zurück. Zischend schnellte der lange Bolzen davon.

    Der weiße Drache hob den Kopf. Der Bolzen traf ihn seitlich – dort, wo der rechte Flügel aus dem Rumpf erwuchs. Hornbori hörte den Aufschlag. Die Wucht des Treffers riss den Drachen herum.
    Â»Was für ein Arschloch ist …«, begann Galar.
    Â»Spannt das Geschütz«, schrie Nyr. »Schnell!«
    Der Drache hatte sich von seinem Schock erholt. Er blickte jetzt genau in ihre Richtung!
    Der Eisklotz in Hornboris Bauch wuchs binnen weniger Herzschläge zur Größe eines Eisbergs an. »Wir sind tot«, murmelte er, griff aber nach der Kurbel.
    Â»Wo zum Henker seid ihr verdammten Nichtsnutze! Fünf Tage habe ich mir jetzt den Arsch platt gesessen. Ich werde euch an die Weißen Wasserschlangen verfüttern, ihr Betrüger!« Sviur musste irgendwo links von ihnen sein. Vielleicht zehn Schritt entfernt. Durch das Trümmerfeld gesplitterter Stämme im Windbruch konnte er den Drachen wohl nicht sehen.
    Hornbori hörte Waffen klirren. Sviur kam nicht

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