Drachenelfen
fetten Hammel kaufen und schlachten. Das würde ein Fest werden!
D ER JÃGER
Verärgert lieà der Ebermann den Menschen zurücksinken. Gurgelnde Laute drangen aus seiner Kehle. Die Schläge hatten ihm die Rippen zerbrochen und Knochensplitter waren in seine Lunge eingedrungen. Er würde an seinem eigenen Blut ertrinken.
Er hatte Unsinn über Daimonen geredet, die sich zu ihnen an Bord geschlichen hatten! Wahrscheinlich hatte er es nicht besser gewusst. Die Elfen waren geflohen. Ein Tentakelarm hatte sie von Bord gehoben.
Er blickte zu dem Wolkenschiff, das in den Baumkronen vor Anker lag. Der Wolkensammler hatte den Elfen geholfen. Das waren keine guten Neuigkeiten. Er hatte diese Kreaturen bislang bestenfalls für einfältig gehalten.
Der Devanthar konnte spüren, dass sich noch drei weitere Menschen ganz in der Nähe versteckten und weitere oben auf dem Wolkenschiff waren. Aber es wäre Zeitverschwendung, sie zu befragen. Vermutlich würde er nur wieder und wieder denselben Unsinn über Daimonen hören. Er legte den Kopf in den Nacken und stieà einen wütenden Schrei aus. Er konnte hören, wie die Menschen tiefer in den Wald flohen. Wie weit mochten die Elfen wohl sein? Eine von ihnen war verwundet. So schwer, dass sie getragen werden musste. Er sollte sie einholen können. In weniger als einer halben Stunde.
Vielleicht hatten sie ihn gehört. Das wäre gut! Sie sollten Angst haben. Wer sich fürchtete, traf übereilte Entscheidungen.
Wurzelwerk zersplitterte unter seinen Keilerhufen. Der Wald wandte sich gegen ihn. Es war nicht das erste Mal, dass er das auf Nangog erlebte. Die Grünen Geister sammelten sich. Sie konnten ihn nicht aufhalten! Sie sollten das wissen.
G LAUBENSANGELEGENHEITEN
Artax blickte zwischen seinen FüÃen hinab auf das dunkle Land. Ab und zu, wenn das Licht der Doppelmonde durch die Wolken fiel, konnte er den Wald unter ihnen sehen. Die Baumwipfel wogten wie die aufgewühlte See und immer noch fiel dichter Regen, auch wenn keine Blitzfackeln mehr zwischen den Wolken tanzten. Der Unsterbliche war völlig durchnässt, aber er
konnte wieder frei atmen und die unerträglichen Kopfschmerzen waren verschwunden. Nur ein Schwächegefühl war zurückgeblieben.
Die miteinander vertäuten Wolkensammler flogen in langer Kette über den Wald. Steuerlos waren sie Spielbälle des Windes, ohne eine Möglichkeit zu beeinflussen, wohin sie flogen. Ein Stück voraus sahen sie die Positionslichter eines Wolkenschiffs. Es bewegte sich nicht von der Stelle. Vielleicht war es das dritte Piratenschiff, das vor ihrem Angriff zurückgefallen war. Artax fluchte. Sie würden weniger als eine halbe Meile entfernt daran vorbeitreiben. Das Schiff war so nah und doch unerreichbar. Noch schwebten sie zu hoch, um ihre Wurfanker nach dem Geäst der Bäume auszuwerfen.
Sie hatten groÃes Glück gehabt. So wie ihr Sturz aus dem Himmel begonnen hatte, war Artax überzeugt gewesen, sie würden alle umkommen. Doch als sie erst einmal durch die Wolken hindurch waren, wurde ihr Sturz stetig langsamer. Die kleinen Wolkensammler waren aufgequollen. Nicht viel. Gerade genug, um sie tragen zu können.
Wieder blickte der Unsterbliche zu dem Schiff. Auf Deck war keine Wache zu entdecken. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, dort herunterzukommen.«
»Ich glaube, es ist kein Zufall, dass wir nicht näher herankommen, Herr«, sagte Nabor. Der alte Lotse hing kraftlos in den Tragegurten. »Die Wolkensammler möchten nicht dorthin â¦Â«
Nabor war ihm vor die Brust gebunden und der Alte hatte seinen Kopf gegen ihn sinken lassen, sodass er dessen Gesicht nicht sehen konnte.
»Was soll das heiÃen? Die Wolkensammler möchten nicht?«
»Wir sollten nicht versuchen, ihnen unseren Willen aufzuzwingen. Sie mögen es nicht, wenn wir so etwas tun.«
»Wen meinst du? Wer sind sie ?«
Nabor lieà den Kopf in den Nacken sinken und blickte zu ihm auf. »Die Schiffsbäume. Die Wolkensammler ⦠Wolkenschiffer,
die so etwas tun, verlieren ihr Glück. Und man braucht Glück, wenn man den gröÃten Teil seines Lebens mehr als tausend Schritt über dem Erdboden verbringt. Denkt an das Totenschiff, Herr! Ich glaube nicht, dass der Wolkensammler die Ischkuzaia ermorden wollte. Vielleicht wollte er sie sogar retten und dem Sturm ausweichen? Vielleicht wissen sie nicht, dass Menschen nicht
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