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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Wald bleibt, Aaron von Aram. Vielleicht werden es deine letzten friedlichen Tage sein.

    E IN UNERMESSLICHER SCHATZ
    Artax hatte sich in die Kristallhöhle zurückgezogen. Er kam immer wieder hierher, wenn er allein sein wollte, denn die meisten der Überlebenden mieden diesen Ort. Drei Tage warteten sie nun schon darauf, dass jemand kam, und langsam fragte er sich, ob der Löwenhäuptige einen anderen unsterblichen Aaron erschaffen hatte.
    Dann wären wir nicht mehr hier, Dummkopf!
    Es sei denn, er hätte entschieden, dass ihr genauso entbehrlich seid wie ich, dachte Artax mit boshafter Freude.
    Undenkbar! Wir dienen Aram seit Jahrhunderten. Wir sind unverzichtbar.
    Ganz in seine Gedanken verloren, betrachtete Artax das unstet flackernde Licht, das durch die Kristalle glitt. Manchmal hatte er das Gefühl, dass es auf seine Stimmungen reagierte. War er aufgeregt, flackerte es stärker, war er aber so ruhig wie jetzt, glitt es einfach durch die Wände. Er konnte ihm stundenlang zusehen und brüten.
    Konnte er es sich leisten, sich aus Nangog zurückzuziehen? Dutzende Male hatte er sich diese Frage gestellt. Und die Antwort blieb immer gleich. Nein! Sollte er es tun, würde der Löwenhäuptige ihn ersetzen. Und falls das nicht geschah, würde er jegliches Ansehen bei den anderen Unsterblichen verlieren. Sie würden ganz gewiss nicht gehen. Sie konnten es sich längst nicht mehr leisten. Genauso wenig wie Aram. Wenn er alle Besitzungen und Ansprüche seines Reiches aufgab, würde eine schreckliche Hungersnot ausbrechen. Längst schon waren sie abhängig von dem Korn und dem Reis, das aus dieser Welt kam. Zehntausende würden verhungern, wenn die Goldene Pforte sich für Aram verschloss und keine Lebensmittel mehr aus der Neuen Welt kamen. Also, dachte Artax, musste er kämpfen. Sie alle mussten das – und zwar am besten gemeinsam. Wenn die sieben Unsterblichen ihre kleinlichen Rivalitäten überwinden und alle vereint fechten würden, hätten sie eine gewaltige Macht. Ihre Bogenschützen könnten
den Himmel mit Pfeilen verdunkeln. Dicht wie Hagelschlag würden die Geschosse auf die Daimonen der Anderswelt niedergehen. Dem konnten nicht einmal die Elfen gewachsen sein.
    Ja, dachte Artax, das war es, was er erreichen wollte. Er musste einen Weg finden, um Muwatta an den Verhandlungstisch zu zwingen. Wenn sie beide in wenigen Monden ihre Heere auf der Ebene von Kush aufmarschieren und das Schlachten beginnen ließen, wäre das nichts als eine sinnlose Verschwendung von Menschenleben. Aber wie sollte er die Schlacht vermeiden? Trat er seine Provinz einfach an Muwatta ab, würde er unter den anderen Unsterblichen nichts mehr gelten. Wer würde ihm dann noch folgen, wenn er sie alle zu einem großen Rat einberief, um sie auf eine gemeinsame Zukunft einzuschwören? Niemand! Um anerkannt zu sein, brauchte er also einen Sieg. Und da biss sich die Katze in den Schwanz.
    Er seufzte. Wenn nur Juba noch an seiner Seite wäre! Der Kriegsmeister hätte wahrscheinlich auch keinen Rat gewusst, aber seine unerschütterliche Zuversicht wäre tröstlich gewesen.
    Ein leiser, bewundernder Pfiff riss ihn aus seinen Gedanken. »Ist sich das Prächtigste, das je gesehen ich habe. Hat sich nicht einmal König so ein Zimmer. Kann mich verstehen, dass du bist so viele Stunden hier.« Volodi und sein Freund Kolja hatten sich durch den Spalt in die Höhle gedrängt. Mit weit aufgerissenen Augen sahen sie sich um. Kolja, der im Kampf gegen die Elfen seinen linken Arm verloren hatte, hatte sich den Stumpf mit Lederbändern eng an den Leib geschnürt. Eigentlich sollte er nicht herumlaufen, dachte Artax.
    Â»Wird sich machen viel Arbeit, zu holen von Wänden all das. Aber wir schaffen!« Volodis Augen sprühten vor Tatendrang. »Machen wir dich schönes Zimmer in sich deinem Palast. Dürfen wir uns behalten ein oder zwei von die große Glitzersteine?«
    Â»Ihr rührt hier nichts an!«, herrschte er sie erschrocken an. »Diese Steine sind verwunschen. Ein Fluch liegt auf ihnen. Die Grünen Geister werden sich gegen jeden wenden, der es wagt,
einen der Steine fortzubringen. Alles bleibt hier, wie es ist. Geht jetzt hinaus.«
    Die Drusnier schienen kein Verständnis für seine Entscheidung zu haben.
    Â»Ist sich unermesslicher Schatz …«, versuchte es Kolja noch einmal.
    Â»Und er bleibt hier«, sagte Artax

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