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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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geheimnisvolle Elf. »Und er glaubt, dass ein Schatten auf jedem Leben liegt, dessen Schicksal man im Voraus zu ergründen versucht. Aber ich wüsste zu gern, ob es Eurem Lehrmeister
gelingen wird, Euer Verborgenes Auge zu öffnen. Ihr habt einen künftigen König getötet, als Ihr nur eine einfache Jägerin wart. Was werdet Ihr wohl tun, wenn Ihr eine Zauberweberin und Drachenelfe werdet?«
    F LÜGELSONNE UND PFERDEKOPF
    Â»Wer ist euer Hauptmann?«, schrie Artax aus Leibeskräften und blockte einen Pfeil ab, der auf seinen Hals zielte. Sie hatten ihn eingekreist. Immer mehr Ischkuzaia tauschten Schwerter und Dornäxte gegen kurze Steppenbögen. Sie knieten nieder und zogen die Sehnen auf.
    Ãœberall um ihn herum waren nun Steppenkrieger in schimmernden Bronzerüstungen und roten Hosen. Die Wolkensammler mit den Fluggeschirren schwebten davon.
    Unter die wilden Kriegsrufe der Ischkuzaia mischte sich das durchdringende Klacken des hölzernen Räderwerks der Geschütztürme. Alle zugleich schwenkten sie nach Steuerbord, so wie er es Juba befohlen hatte. Artax’ Atem ging keuchend, als er nun erneut seine Stimme erhob. »Wenn ich sterbe, dann wird euer Wolkenschiff brennend aus dem Himmel stürzen.«
    Ein schroffer Befehl erklang hinter Artax und die Steppenkrieger senkten die Bögen. Endlich kommen sie zur Vernunft, dachte er erleichtert und drehte sich um.
    Zwischen den Kämpfern kam ein Jüngling über das Deck geschritten. Er war wie die übrigen Ischkuzaia bewaffnet, doch spross ihm noch kein Bart.
    Â»Wer bist du?« Der junge Krieger sprach fast ohne Akzent.
    Artax ließ sein Schwert sinken und straffte sich. »Wer könnte ich wohl sein?«
    Â»Der Mann, der sich gegen das erste Gesetz Nangogs vergangen hat und den die Devanthar richten werden, wenn ich es nicht schon vorher tue.« Der Jüngling zog eine Dornaxt aus seinem
Gürtel und trat noch einen Schritt näher. Wie die übrigen Steppenkrieger hatte er seine Augen mit Ruß umrandet, so dass sie groß und bedrohlich aussahen.
    Artax brauchte einen Moment, um sich Aarons Erinnerungen über die Gesetze Nangogs ins Gedächtnis zu rufen. Die Unsterblichen sollten in dieser Welt keine Kriege führen. Es war eines der wenigen Vergehen, die sie ihre Macht kosten konnten.
    Â»Und du fühlst dich nun zum Scharfrichter der Devanthar berufen? «, entgegnete er spöttisch. »Wer bist du, dass du ihrem Urteil vorzugreifen wagst, Jüngling? Du stehst mit der Waffe in der Hand auf meinem Schiff.« Er deutete mit der Hand zum Palastschiff hinauf, das sie in Schlepp hatten. »Und du weißt nicht, was dort geschehen ist. Der Einzige hier, der Gefahr läuft, seinen Kopf zu verlieren, bist du.«
    Â»Ich bin Shaya, die siebenunddreißigste Tochter des Unsterblichen Madyas, des Großkönigs von Ischkuzaia.«
    Artax erstarrte, einen Augenblick lang schien die Welt innezuhalten und ein Bild, das so lange seine Tagträume beherrscht hatte, verschmolz mit der Wirklichkeit. Gut, Almitra hatte in seiner Vorstellung noch nie Helm und Rüstung getragen, aber die Art wie sie ihn herausfordernd ansah! So hatte er Almitra vor sich gesehen, wenn sie stritten. Die funkelnden Augen, die keinen Widerspruch duldeten, die kleine Falte zwischen den Brauen. Das war sie!
    Â»Du bist mein Gefangener. Und dieses Schiff gehört nun mir«, sagte Shaya. Artax musste lächeln, so sehr entsprach die junge Prinzessin jener erträumten Liebsten, mit der er im Geiste so viele gemeinsame Stunden verbracht hatte und zugleich auch all den Klischees, die er über die Ischkuzaia kannte. Sie war geradeheraus. Ihr Denken war einfach und trotzdem war es unmöglich, ein vernünftiges Wort mit ihr zu wechseln. Vielleicht verstand sie die Göttersprache nicht so gut? Vielleicht hatte er zu schnell gesprochen? Also erklärte er ihr erneut, diesmal langsam und in einfachen Worten, dass er sich keinesfalls als Gefangener betrachtete.
    Sie musterte ihn einige Zeit lang schweigend. Dann zwinkerte
sie ihm zu – oder hatte er sich das Zwinkern nur eingebildet? – und antwortete fast akzentfrei in seiner Sprache. »Ich bin keine dumme Hirtin. Und doch bin ich den Gesetzen der Ehre unterworfen. Bist du ein geschickter Händler und Täuscher, so wie die meisten aus deinem Volk, die sich in die Steppen des Nordens wagen? Ich werde es nicht mehr herausfinden. Ich bin mit

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