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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eigen war und mit Komrodor nichts zu tun hatte.
    Die Gruppe erreichte den Drachenpferch. Ghuurrhaan und Ayyaam hatten laut zu brüllen begonnen, die Veränderten, die dort dienten, waren längst geflohen, doch ein paar drachenische Soldaten tauchten auf, und es kam erneut zum Kampf. Drei der Ninjas starben durch Armbrustbolzen, doch alle Angreifer bezahlten dafür mit dem Leben. Ganjon schleuderte einen Shuriken, und Andong hatte gleich zwei Wurfdolche in der Hand, die zielsicher ihren Weg fanden und jeweils einen Feind röchelnd zu Boden sinken ließen. Kanrhee nahm sich den Reflexbogen eines Gefallenen und schoss blitzschnell Pfeil um Pfeil ab. Die Todesschreie der Feinde gingen im Gebrüll der Drachen unter.
    Liisho und Rajin versuchten, die riesigen Kreaturen einigermaßen zu beruhigen. Rajin stellte dabei fest, dass ihn der Schlüssel des Geistes zwar behinderte, weil ihm nur eine Hand zur Verfügung stand, es ihm aber erleichterte, Ghuurrhaan geistig unter Kontrolle zu zwingen. Offenbar hatte das mit seiner Hand verschmolzene Artefakt eine ähnliche Wirkung, wie sie ansonsten einem Drachenstab eigen war, wenn man ihn tief in die Vertiefung zwischen den Drachenschuppen stieß.
    Liisho, der Ayyaam bereits von den Ketten gelöst hatte, stutzte plötzlich, bevor er seinen Drachen aus dem Pferch führte. „Spürt du das auch, Rajin?“
    „Ich weiß nicht, was du meinst?“
    „Es sind nicht nur unsere Drachen, deren Kräfte im Moment so wild und ungebärdig sind, dass man fünf Drachenstäbe gebrauchen könnte, um sie unter den eigenen Willen zu zwingen …“ Ruckartig drehte er den Kopf zuerst rechts, dann nach links. „Ich kann es spüren, Rajin. Da ist etwas im Gange, das …“
    Er stockte, denn in diesem Moment war ein so durchdringendes Drachengebrüll zu hören, dass es die Laute von Ayyaam und Ghuurrhaan eher wie ein verhaltenes Wispern erscheinen ließ.
     
     
    Der Gondeldrache, der die drachenischen Soldaten auf dem Domboden abgesetzt hatte, erhob sich. Wie ein Berserker tobte er durch den Dom, riss eine Begrenzungsmauer nach der anderen einfach ein.
    Von der Decke herabfallende Brocken aus magischem Gestein, mit denen die wenigen noch lebenden Hochmeister versucht hatten, die Kuppel zu schließen, reizten ihn noch mehr, auch wenn sie ihm kaum gefährlich werden konnten. Er kümmerte sich um nichts und niemanden und hörte augenscheinlich auch nicht mehr auf seinen Reiter, der schließlich von einem Schwanzschlag getroffen wurde.
    Einer der Stacheln, mit denen der lange Schwanz besetzt war, spießte ihn auf, und die nächste, schwungvolle Bewegung des Drachenschwanzes schleuderte den leblosen Körper des Drachenreiter-Samurai fast bis zum Kuppeldach empor, bevor er zurück zu Boden fiel.
     
     
    „Yyuum …“, murmelte Liisho, und sein Gesicht wirkte so besorgt, wie Rajin es selten bei ihm gesehen hatte. „Es ist der Urdrache, dessen mächtiger Geist endgültig erwacht. Die Drachen richten sich nach ihm aus, und da kein Drachenherrscher in der Nähe ist, der die drei Ringe Barajans besitzt …“ Der Weise sprach nicht weiter. Er war bleich wie die Wand geworden.
    Dass die Zeit drängte, war ihnen allen durchaus bewusst gewesen, aber offenbar war das Erwachen des Urdrachen weiter fortgeschritten, als sie bisher geahnt hatten.
    Rajin spürte es nun auch. Die Präsenz Yyuums war über all die ungezählten Meilen und die Mittlere See hinweg für ihn spürbar. Nur ganz leicht, aber die Empfindung ließ sich nicht leugnen. Kein Wunder, dass die Drachen darauf reagierten, dachte Rajin, und ein tiefes Schaudern erfasste ihn bis ins Mark.
    Die beiden Drachen zeigten sich äußerst widerspenstig, als Rajin und Liisho sie aus dem Pferch führten. Inzwischen hatten die Ninjas mit tatkräftiger Unterstützung Koraxxons die drachenischen Soldaten vertrieben oder getötet. Blut troff von der Axt des Dreiarmigen und den Schwertern der Ninjas. Insgesamt fünf von ihnen waren allein in diesem verbissenen Kampf gefallen. Zu groß war die Übermacht der Gegner gewesen.
    Sie bestiegen die Drachen. Kaum hatten sie ihre Plätze eingenommen, da polterte der Gondeldrache auf sie zu. Mit einer Mischung aus Flugbewegung und Sprung überwand er die Umgrenzung des Pferchs.
    Liisho und Rajin ließen ihre Drachen das Maul in Richtung des blindwütigen Angreifers richten, den eine Zerstörungswut gepackt hatte, die weder Freund noch Feind kannte. Beide Wilddrachen spuckten im selben Moment Feuer. Jeweils ein breiter

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