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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wusste Rajin nicht. Aber er zweifelte keinen Augenblick daran, dass dies – falls es nicht bereits geschehen war - noch passieren würde.
    Und das schon sehr bald …
    6. Kapitel
    Flucht aus Magussa
     
    Rajin und Liisho lenkten ihre Drachen steil empor, um dem Kampfgeschehen so schnell wie möglich zu entkommen. Rajin spürte, wie auch in der Seele Ghuurrhaans der Aufruhr aufkeimte. Tief stieß er den Drachenstab zwischen die Schuppen des Tiers und sammelte alles an innerer Kraft, was er zu mobilisieren vermochte. Außerdem benutzte er den Schlüssel des Geistes instinktiv wie einen zweiten Drachenstab und stieß ihn in eine der zahllosen Vertiefungen zwischen den einzelnen Schuppen. Tatsächlich reagierte Ghuurrhaan darauf. Rajin verfügte nicht plötzlich über mehr innerer Kraft, aber er hatte das Gefühl, sie besser bündeln zu können. Sie floss mit einer nie gekannten Leichtigkeit dorthin, wo sie helfen konnte, die Herrschaft über Ghuurrhaans widerspenstigen Geist zu behaupten.
    Liisho hingegen schaffte es im letzten Moment, mit Ayyaam einem der letzten schwebenden Felsbrocken auszuweichen, und beide Drachen stiegen unter mannigfachen Schwierigkeiten so hoch, dass das furchtbare Gemetzel, das die Drachen in Magussa anrichteten, tief unter ihnen geschah.
    Keiner der Kriegsdrachen schien irgendeine Neigung zu verspüren, sich an Ayyaams und Ghuurrhaans Schwanzspitzen zu heften und ihnen zu folgen. Das Zerstörungswerk, das sie begonnen hatten, nahm sie offenbar innerlich vollkommen gefangen.
    Rajin sah, wie sich ein wild gewordener Gondeldrache mit voller Wucht seitlich gegen einen der fünf Türme warf, wo sich ein gutes Dutzend hochkarätiger Magier versammelt hatten, um mit ihren geistigen Kräften die Verteidigung Magussas zu unterstützen. Aus wie viel Magie und wie viel reale Bausubstanz die Türme bestanden, konnte Rajin unmöglich ermessen, zu geschickt war beides miteinander verwoben. Aber dem ungeheuren Gewicht des Gondeldrachen hatte dieses Bauwerk nichts entgegenzusetzen.
    Das Mauerwerk brach ein, und die Spitze des Turmes stürzte mitsamt den darauf befindlichen Magiern in die Tiefe. Blitze zuckten sogar noch aus deren ausgestreckten Händen, während sie gleichzeitig mithilfe von Selbstlevitation den freien Fall aufhielten. Aber die Drachen ließ das unbeeindruckt. Sie versengten die schwebenden Magier mit ihrem Drachenfeuer. Todesschreie erfüllten die schwefelhaltige, kaum noch atembare Luft über Magussa.
    Der seitwärts taumelnde Gondeldrache stabilisierte seinen Flug durch ein paar heftige Flügelschläge, ließ einen breit gefächerten Feuerstoß aus seinem Maul hervorschießen, der den zurückgebliebenen Stumpf des Turms schwarz anrußte, und geriet dann drei gewöhnlichen, sehr viel kleineren Kriegsdrachen ins Gehege, denen er mit den weit ausladenden Schwingen in die Drachengesichter schlug.
    Er drehte sich herum und traf einen von ihnen mit der stachelbewehrten Schwanzspitze. Die Stacheln zerrissen die Flügelhaut des kleineren Drachen auf eine Länge von mehr als zehn Schritt, und das Tier stürzte dem Boden entgegen.
    „Fort von hier!“, vernahm Rajin die Gedankenstimme seines Mentors Liisho. Ob dieser Gedanke eigentlich an dessen Drachen Ayyaam gerichtet war, hätte der Prinz nicht zu sagen vermocht. Aber darauf schien es ihm im Augenblick auch nicht weiter anzukommen.
    Ayyaam und Ghuurrhaan verstärkten die Bewegungen ihrer Flügel. Sie holten mit den lederhäutigen Schwingen weit aus und gewannen an Höhe und Geschwindigkeit.
    In diesem Augenblick hätte Rajin all seine innere Kraft auf die Lenkung seines Drachen Ghuurrhaan konzentrieren müssen, doch da war etwas, was ihn davon ablenkte. Eine kaum wahrnehmbare Empfindung, eine vage Ahnung davon, dass sich ihm etwas näherte.
    Ein Wirbel aus schwarzem Rauch entstand unmittelbar vor ihm, und innerhalb eines Augenblicks verstofflichte sich Abrynos. Mit beiden Händen hielt er sein Schwert, dessen glühende Schneide auf Rajins Kopf herabsauste.
    Rajin hob instinktiv den linken Arm mit dem Schlüssel des Geistes. Das Schwert prallte gegen das Metall des Schlüssels. Myriaden grüner Funken sprühten, und Blitze zuckten vom Schlüssel aus die Klinge entlang. Abrynos wurde im hohen Bogen fortgeschleudert und schrie. Noch während er sich in der Luft um die eigene Achse drehte, entstofflichte er sich und wurde wieder zu einem dunklen Rauchwirbel, der sich dann in Nichts auflöste.
    Zuvor hatten Ganjon und ein paar andere Ninjas ihm

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