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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Dom des Großmeisters oder auf den fünf Türmen von Magussa.
    Dort hatten sich einige der stärksten Magier von Magussa versammelt, um die Angreifer mit Magie zu bekämpfen. Zwar war damit den Drachen aufgrund des Banns Barajans nicht beizukommen, wohl aber den drachenischen Schützen und Fußsoldaten, die in den Drachengondeln darauf warteten, abgesetzt zu werden und die innere Burg Magussas zu erobern.
    Die Magier murmelten Beschwörungsformeln in alt-magusischer Sprache und hatten bereits eine Unzahl schwebender Steine über der inneren Burg entstehen lassen. Kein einziger Magier und keiner ihrer bediensteten Veränderten hielt sich noch in dem verwinkelten Burghof auf, und keinem Angreifer war eine Landung dort zu empfehlen, denn sobald dies geschah, würden die Gesteinsbrocken herabregnen.
    Da die Magier auf den Türmen keine Schattenpfadgänger waren und ihre Kraft vollkommen auf die Verstofflichung dieser Brocken verwenden konnten, waren diese sehr real, anders als das fliegende Getier, das nur dazu gedient hatte, die Drachenreiter und die Gondelbesatzungen zu verwirren. Solange sie nur Trugbildern glichen, deren Existenz auf der Beeinflussung des Geistes beruhte, waren sie für die Drachen ungefährlich und wurden von diesen nicht einmal bemerkt. Sobald sie aber ein gewisses Realitätsstadium erreicht hatten und verstofflicht waren, konnten sie natürlich auch einen Drachen verletzen.
    Allerdings hatten die Magier auf den Türmen nicht genug Kraft, um die Steinbrocken schwer genug werden zu lassen, um einen der echsenhaften Giganten damit wirklich erschlagen zu können, und auch der maximalen Fallhöhe der Felsen waren Grenzen gesetzt.
    Von den Trugbildern der Schattenpfadgänger hingegen waren nur ein paar verirrte geisterhafte und fast durchscheinende Flugwölfe geblieben, die noch durch die Lüfte streiften, vollkommen konsterniert darüber, dass es weit und breit keinen Wald und keine Bäume gab, in deren Kronen sie landeten konnten. Und ehe diese aus Magie geborenen, aber nicht verstofflichten Geschöpfe die Situation erfassen konnten, vergingen sie vollends, denn inzwischen gab es keine magische Kraft mehr, die ihre Weiterexistenz unterstützte. Es erging ihnen wie den verblassenden Hausruinen in den Außenbezirken von Magussa – nur dass bei flüchtig und ohne viel Sorgfalt erzeugten Geschöpfen und Gegenständen dieser Prozess um ein Vielfaches schneller vonstatten ging. Noch ehe sie richtig zu existieren begonnen hatten, waren sie bereits dem Vergessen anheimgefallen.
     
    5. Kapitel
    Drachenrache und Magierzorn
     
    Auf der Innenseite der Domkuppel war zu sehen, die zeigten, was sich außerhalb des gewaltigen Gebäudes abspielte. Überall schwebten riesige Felsbrocken, die sich in unterschiedlichen Stadien der Verstofflichung befanden und durch ihre bloße Existenz verhinderten, dass die Invasoren im inneren Burghof landeten, wenn sie nicht riskieren wollten, von einem Steinschlag erschlagen zu werden. Aber das wollten die Invasoren offensichtlich auch gar nicht. Die Drachen näherten sich der Domkuppel. Die schwebenden Steine überflogen sie einfach – und die Magier auf den Türmen waren offenbar nicht in der Lage, diese Felsbrocken noch höher in den Himmel zu heben und sie gleichzeitig real zu halten; das schien einfach ihre Kräfte zu übersteigen.
    Und diese Steine über dem Kuppeldach entstehen zu lassen, verbot sich, es sei denn, man war bereit, die Zerstörung des Großmeister-Doms in Kauf zu nehmen, was nicht in Frage kam, denn seit undenklichen Zeiten war dieses Bauwerk das geistige und kulturelle Zentrum des Magiervolks.
     
     
    Die Augen des durch Abrynos' schädelspaltenden Schwerthieb getöteten Großmeisters hatten ihren magischen Glanz verloren, und das Leuchten war erloschen.
    Doch plötzlich zuckte aus dem gespaltenen Schädel ein feuerroter Blitz und traf den Schlüssel des Geistes, den Rajin zusammen mit seinem Drachenstab hinter den Gürtel gesteckt hatte.
    Rajin fühlte noch, wie eine immense Kraft ihn zu Boden schleuderte, dann verlor er für Augenblicke das Bewusstsein …
    … und als er wieder zu sich kam, kniete Liisho neben ihm.
    „Was ist mit mir?“, murmelte Rajin. Er griff er zum Schlüssel des Geistes – und eine eigenartige, nie gekannte Kraft durchflutete seinen Arm und setzte sich in seinem Körper fort.
    Rajin riss den Schlüssel des Geistes aus dem Gürtel. Er brannte in seiner Hand, und Rajin hätte ihn am liebsten von sich fort geschleudert. Aber das

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