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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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noch Shuriken und Pfeile hinterhergesandt, aber als die ihn erreichen, durchdrangen sie gerade noch eine wirbelnde Rauchsäule, der man auf diese Weise nichts anhaben konnte. Abrynos hatte sich in die sicheren Gefilde der Schattenpfade zurückgezogen.
    Abrynos' Schrei aber hallte dutzendfach in Rajins Kopf wieder – so heftig und laut, dass der Prinz Augenblicke lang nicht einen einzigen klaren Gedanken fassen konnte.
    Der Schlüssel des Geistes war für einen Moment von demselben Glühen erfüllt wie die Schwertklinge des Magiers. Dann verlosch das Leuchten. Der Messington des Schlüssels und der mit ihm zusammengeschmolzenen metallisch gewordenen Hand war etwas dunkler geworden. Rajin saß schwankend in seinem Drachensattel. Schwindel hatte ihn erfasst, und es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre hinabgestürzt. Ein starker Arm griff nach ihm.
    Es war Koraxxon, der ihn festhielt. Zwei Schritte weit war er trotz seiner Flugangst über den Rücken des Drachen gekrochen. „Beim Propheten Masoo! Ich weiß gewiss nicht, was ich hier tue!“, jammerte er. „Aber du auch nicht, Rajin! Entweder sag mir, wie man einen Drachen lenkt, oder mach das selbst!“
    Die dröhnende Stimme Koraxxons und das plötzliche Aufbrüllen Ghuurrhaans weckten Rajin aus seiner Benommenheit. Während Liisho mit Ayyaam mit einem Teil der Ninjas längst weiter aufgestiegen war und sich nach dem Prinzen umdrehte, war Ghuurrhaan um einiges abgesunken. Davon abgesehen war das laute Gebrüll des Drachen alarmierend, denn auch bei ihm war eine Rebellion gegen seinen Herrn nicht ausgeschlossen.
    Rajin stieß den Schlüssel des Geistes wieder zwischen die Drachenschuppen. Das riesige Reittier beruhigte sich daraufhin etwas. Wenig später gewann Ghuurrhaan auch wieder an Höhe.
    „Das war verdammt knapp, würde ich sagen!“, äußerte sich Koraxxon. „Aber dieser Magierteufel hat so schnell angegriffen, dass es nahezu unmöglich war, sich gegen ihn zu wehren. Ich hatte noch nicht mal die Hand an der Axt, da war dieser hinterlistige Kerl auch schon wieder auf und davon!“
    „So sind nun mal die Schattenpfadgänger“, murmelte Rajin.
    „Ich fürchte, dass ihm der Schlag gegen deinen Schlüssel zwar sehr unangenehm war …“
    „Er war gewiss schmerzhaft für ihn“, unterbrach Rajin. Genau wie für mich, setzte er in Gedanken hinzu.
    „… aber du hast ihn nicht getötet!“, vollendete der Dreiarmige seinen Satz.
    „Wie du schon bemerkt hast, Koraxxon – es war nicht möglich“, gab Rajin zurück.
    „Ich weiß“, knurrte der Dreiarmige düster und wagte dann voll Schaudern einen Blick in die Tiefe.
    „Beeil dich!“, erreichte Rajin die Gedankenstimme des Weisen Liisho. Er hatte Ayyaam den Flug zwischenzeitlich nicht verlangsamen lassen und war daher bereits ein ganzes Stück voraus. Den Weg ins Land der Leuchtenden Steine schien er gut zu kennen.
     
     
    Lord Drachenmeister Tarejo hielt sich an einem der Haltegriffe fest, die in der kaiserlichen Drachengondel für den Fall von Turbulenzen von der Decke hingen.
    Die Gondel legte sich schief, schwang langsam zur Seite und anschließend wieder zurück.
    Sharanzinôn brüllte laut auf. Der Gondeldrache schien es darauf anzulegen, die kaiserliche Gondel loszuwerden. Soeben hatte Tarejo gesehen, wie zwei der vier Drachenreiter, die auf dem Rücken des Riesendrachen gesessen hatten, im hohen Bogen in die Tiefe geschleudert worden waren. Die beiden verbliebenen Drachenreiter mühten sich offenbar vergebens darum, das Tier wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Aber Sharanzinôn war wie außer Rand und Band. Er senkte die Flugbahn und hielt genau auf die Klippen zu, auf die die Mauern der inneren Burg von Magussa mit dem Dom des Großmeisters errichtet waren. Ein Felsenfundament, von dem behauptet wurde, dass es zu einem großen Anteil aus reinem Drachenbasalt bestand und nicht mithilfe von Magie stabilisiert worden war, sodass es auch dann noch existieren würde, wenn vielleicht einmal längst kein Magier mehr auf der Welt wandelte.
    Mit Entsetzen hatte Tarejo mitansehen müssen, wie ein Drache nach dem anderen den Befehl verweigert hatte und nur noch seiner eigenen Wildheit anstatt dem Angriffsplan des Lord Drachenmeisters gefolgt war. Zuerst hatte Tarejo geglaubt, dass es den Magiern vielleicht doch auf irgendeine Weise gelungen war, Einfluss auf die Drachenseelen zu nehmen, obwohl sie dies angeblich seit Äonen nicht mehr konnten. Und so hatte der Lord Drachenmeister gehofft, dass dieser

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