Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Welt prägten, ragten zumeist immer noch weit daraus hervor. Die Geflügelten stießen schrille Rufe aus und flatterten aufgeregt durcheinander.
    Vogelmenschen!, durchfuhr es Rajin. Er hatte von diesen Wesen schon während seiner Jugend auf Winterland gehört, als er noch Bjonn Dunkelhaar gewesen war, schließlich war die Insel dieser Wesen Teil des Seereichs. Nachdem er dann den Kaiserthron bestieg, hatte er erfahren, dass Vogelborg und die Insel der Vogelmenschen von der Kriegsdrachenarmada unter Katagi erobert worden war und der Usurpator sie als Ausgangspunkt für Angriffe auf das Hauptgebiet des Seereichs hatte nutzen wollen. Spione hatten zuvor von den schier unermesslichen und nahezu unbegrenzt haltbaren Vorräten an Stockseemammut berichtet, die in den Höhlen von Vogelborg gelagert wurden, seit das Embargo des Hochkapitäns von Seeborg jeglichen Verkauf dieser Ware an Handelspartner aus dem Drachenland verbot.
    Katagi hatte die Insel zwar mit äußerster Grausamkeit einnehmen können, aber die Seemannen hatten beinahe sämtliche Stockseemammutvorräte vernichtet, damit sie nicht in die Hände der Drachenier fielen. So war die Kriegsdrachenarmada schon nach kurzer Zeit und beinahe ohne Einwirkung des Feindes gezwungen gewesen, die Insel wieder aufzugeben. Es hatte auf dem gesamten Eiland einfach nicht mehr genügend Drachenfutter gegeben, sodass man es von den Küstenstädten des drachenischen Neulands aus den weiten Weg über die Mittlere See hätte transportieren müssen, um die eroberte Insel zu halten. Angesichts der Tatsache, dass aber die Vorräte an Stockseemammut auch in Drachenia knapp wurden und man darüber hinaus nicht wusste, für wie lange man mit dem, was man noch hatte, auskommen musste, hatte Katagi schließlich dem Lord Drachenmeister notgedrungen den Befehl zum Rückzug gegeben …
    Die Vogelmenschen schienen panische Angst vor dem Drachen zu haben, der so plötzlich und vollkommen unerwartet durch das Lichttor gekommen war. Sie stoben in alle Richtungen davon und tauchten wenig später in den nicht überschwemmten Waldgebieten unter.
    „Was machen die Geflügelten denn hier?“, fragte Ganjon.
    „Ein freundliche Empfang sieht jedenfalls anders aus“, ließ sich Koraxxon vernehmen.
    „Dennoch ist es beruhigend, dass hier auch Geschöpfe leben, die uns nicht völlig unbekannt sind“, meinte Branagorn und ließ den staunenden Blick über den imposanten Himmel dieser Welt schweifen. Die Sonne ging gerade unter und sandte ihr letztes gleißendes Licht über den Horizont. Aber dunkel war es auch danach nicht, dafür sorgte eine riesenhaft blaue Kugel am Himmel. „Der Meermond“, sagte Branagorn. Eine sehr viel kleinere rote Kugel musste wohl der Blutmond sein.
    Noch weitaus gewaltiger als der Meermond wirkte der Himmelskörper, der am Horizont gegenüber der versinkenden Sonne aufging. Ozeane waren zu erkennen, Wolkenwirbel und der Umriss eines Kontinents. Darüber schob sich in bedrohlicher Weise der Schatten einer Kugel, die dieser Welt so nahe war, dass sie schon im nächsten Moment mit ihr zusammenzustoßen drohte.
    Branagorn streckte die Hand aus. „Der Schneemond und die Drachenerde!“, stieß er sichtlich ergriffen hervor. „Und dies hier muss der Jademond sein!“
    „So werden wir dem Untergang unserer Welt zusehen können“, meinte Ganjon bitter. Er schüttelte den Kopf, und obgleich man von seinem Gesicht nur die Augen sehen konnte, war unverkennbar, wie sehr ihn der Anblick, der sich ihm bot, erregte. „Dort unten, im Südflussland, ist meine Familie, und ich werde mitansehen müssen, wie dieser riesige Schneeball auf sie hinabstürzt, nachdem er sie vielleicht vorher noch mitsamt ihren Häusern in die Luft geschleudert hat oder sie in Flutwellen ertrinken.“ Der Ninja-Hauptmann wandte sich an Erich von Belden. „Euer Gerede von einer Höllenwelt, in der wir uns angeblich alle befanden, hat mich anfangs an einem Eiferer des Unsichtbaren Gottes erinnert. Ja, ich dachte immer, dass der Abt von Ezkor so etwas immer nur deshalb von sich gibt, um seine Macht zu sichern und damit das Volk demütig bleibt. Aber jetzt denke ich fast, dass etwas an Euren Worten dran sein muss. Wo außer in einer Höllenwelt ist ein so grausames Schicksal denkbar?“
    „Die Perfidie des Höllenfürsten ist unermesslich“, erwiderte Erich von Belden. „Also solltet Ihr Euch nicht darüber wundern, sondern die Prüfung auf Euch nehmen, die Euch der Herr auferlegt.“
    „Ihr habt gut reden“,

Weitere Kostenlose Bücher