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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ich hätte dich für stärker gehalten.
    In diesem Moment schlug der Schneemond wie das Geschoss eines Katapults in die Oberfläche der Drachenerde ein …
     
     
    Die blauweiße Kugel am Himmel des Jademonds veränderte sich. Sie wurde erst dunkler, weil gewaltige Wolken aus Staub in die Atmosphäre aufstiegen, dann riss das Erdreich auf, und die Glut aus dessen Inneren quoll empor. Eis und Schnee des herabgefallenen Mondes verdampften, während sich das flüssige Gestein immer weiter ausbreitete.
    Die Drachenerde vereinigte sich mit dem Schneemond zu einem Glutball, der wie eine zweite Sonne am Himmel des Jademonds stand. Die Hölle des Glutreichs im Inneren der Welt brach mit einer Urgewalt hervor, wie es selbst Abrynos, der Großmeister von Magus, mithilfe seiner magischen Künste niemals zuwege gebracht hätte.
    Ghuurrhaan stieß einen durchdringenden Schrei aus, flog einen Bogen und wandte sich diesem kosmischen Drama zu. Er spürte sehr deutlich die Seelenreste all seiner am Ende des Ersten Äons in Drachenbasalt eingeschmolzenen Artgenossen. Das Ende der Drachenerde bedeutete auch für sie die endgültige Vernichtung. Nicht einmal ein Gedanke von ihnen würde bleiben. Und Gleiches galt für die Dämonen des Glutreichs, die nun an die Oberfläche kamen, aber dort nicht überleben konnten.
    Rajin fühlte mittels seiner inneren Kraft ähnlich wie der ehemalige Wilddrache. Er musste sich beherrschen, um nicht laut aufzuschreien. Dass sein Feind Abrynos, der die Dämonen des Glutreichs zum ersten Mal in die Welt geholt hatte, inzwischen vermutlich längst nicht mehr am Leben war, war ihm kein Trost.
    „So lange habe ich schon gelebt – und doch noch nie etwas Ähnliches gesehen“, gestand Branagorn.
    In diesem Moment rief Koraxxon: „Achtung! Seht nur das Leuchten bei Erich von Belden!“
    „Er wird zum Unsichtbaren Tod!“, stellte Ganjon fest, denn eine Aura aus flimmerndem Licht legte um den Ritter aus einer fremden Welt. Zuerst umflorte es nur seine linke Hand, die er mit Entsetzen anstarrte, dann breitete sich das Flimmern rasend schnell aus.
    Bevor es ihn jedoch ganz umhüllte und die Berührung mit ihm tödlich geworden wäre, schnitt Erich den Strick, mit dem er am Sattel festgebunden war, durch und sprang kurz entschlossen vom Rücken des Drachen und in die Tiefe.
    Allerdings fiel er nicht wie ein Stein, sondern sank langsam hinab und landete im Geäst der Bäume, und noch während er nach unten glitt, wurde sein Körper durchsichtig.

Branagorn wandte sich an Rajin. „Landet hier in der Nähe. Ich denke, ich kann Erich helfen und mit einer einfachen Beschwörung verhindern, dass er wieder auf Dauer zum Unsichtbaren Tod wird. Aber dafür habe ich nicht viel Zeit.“
    „Meinetwegen“, murmelte der junge Kaiser, der den Blick kaum von der glühenden, immer weiter aufschmelzenden Drachenerde lösen konnte.
    Branagorn beachtete das dramatische Schauspiel am Himmel längst nicht mehr, sondern beschäftigte sich voll und ganz mit dem nächsten Problem, das es zu lösen galt: „Das Passieren des kosmischen Tores muss irgendetwas bei ihm bewirkt haben, und möglicherweise hilft mir dies, besser zu verstehen, wie dessen Zaubermechanismus funktioniert.“
    Rajin konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt. Mit einem strengen, sehr intensiven Gedanken gewann er die volle Kontrolle über Ghuurrhaan zurück, die er im Augenblick, da der Schneemond in die Drachenerde eingeschlagen war, für einige Augenblicke verloren hatte. Er zwang den Drachen wieder unter seinen Willen, woraufhin dieser ein durchdringendes Brüllen ausstieß, das dann in einem leisen Knurrlaut überging.
    Wenig später ließ Rajin den Drachen auf einer Lichtung landen. Der Drache sank dabei nur langsam herab und schien selbst überrascht zu sein, wie leicht er sich in der Luft zu halten vermochte. Eine unbedachte Bewegung mit den Flügeln ließ ihn wieder aufsteigen, und Rajin erkannte, dass das keineswegs eine Rebellion gegen seinen Befehl war, sondern mit den besonderen Verhältnissen auf dem Jademond zu tun hatte. Schließlich gelang es dem Drachen, auf der von hohem Gras überwucherten Lichtung aufzusetzen.
    „Ich werde allein nach Erich von Belden suchen“, kündigte Branagorn an. „Vermutlich werde ich ihn dann schneller finden. Wartet hier auf mich.“
    „In Ordnung“, bestätigte Rajin.
    Als Branagorn vom Drachenrücken stieg, spürte auch er, wie anders die Verhältnisse auf dem Jademond im Vergleich zur Drachenerde

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