Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
Vom Netzwerk:
kein Zufall, dass er immer wieder das Gleiche sah und denselben Kerl. Dieser Elbenkerl versuchte ihm etwas zu sagen, scheiterte jedoch ein ums andere Mal daran, dass die Verbindung – welche auch immer – zusammenbrach, wie beim Telefonieren mit einem Handy, sobald man in einen Tunnel fuhr.
    Wer war dieser Kerl? Und was wollte er von ihm?
    Fragen, die ihn noch den ganzen langen Tag beschäftigten. Er fand jedoch keine Antwort darauf, denn hier ging etwas vor sich, was man nicht mit normalem Menschenverstand erklären konnte.
    Nach dem Spiel ging er mit Sebastian noch in ein Fast-Food-Restaurant, wo sein kleiner Bruder mit erstaunlicher Geschwindigkeit zwei BicMacs in sich hinein stopfte und brachte ihn anschließend nach Hause. In seiner Wohnung angekommen, ging er ins Badezimmer und starrte lange in den Spiegel.
     
     
    Fäiram schlug die Augen auf, als er sich einigermaßen von der Vision erholt hatte.
    „Ich weiß, wo er ist.“
    Tuniäir sah hoch und blickte ihn fragend an. „Der Mensch?“
    Der Prinz schob sich von dem Bett herunter und ging zu einem kunstvoll geschnitzten Schrank, öffnete die Türen und scheffelte mit beiden Händen sä mtliche Schriftrollen heraus, die sich darin befanden. Wie ein bizarres Muster aus papiernen Stäben rollten sie über den Boden und kullerten durch das Zimmer, ehe sie an der Ecke eines Tisches, Schrankes oder einer Vase gestoppt wurden. Kurzerhand setzte er sich mit überkreuzten Beinen inmitten dieses ganzen Durcheinanders und rollte eines nach dem anderen aus, um es flüchtig zu betrachten, wieder zusammenzurollen und hinter sich zu werfen. Diese Schriftrollen waren nichts anderes als Landkarten, die er persönlich angefertigt hatte.
    In all den Jahren, in denen er beinahe Nacht für Nacht in die Welt der Menschen geflogen war, um die Menschen und ihr Land zu studieren. Akribisch hatte er jeden Berg, jeden Strauch, jede Straße, jedes Haus, jeden Baum, jeden Fluss, jeden Hügel und jeden See eingetragen und so nach und nach eine beinahe weltumfassende Landkarte der Menschenwelt geschaffen. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er die richtige fand. Er rollte das Schriftstück aus und tippte auf ein viereckiges Gebilde mit abgerundeten Kanten, in der Nähe einer größeren Ansammlung von Rechtecken, Quadraten, Dreiecken, Linien, Strichen und Schraffierungen.
    „Da ist er“, sagte er. „Das ist eine Art Versammlungsstätte. Die Menschen halten dort Massenspektakel ab, ein Spiel oder ähnliches. Sie treffen sich dort zu Tausenden. Und dort war er in der letzten Vision. Ich konnte es genau wiedererkennen.“
    Tuniäir beugte sich über den rechteckigen Kringel und machte ein wenig überzeugtes Gesicht. Dennoch nickte er. „Das grenzt unsere Suche ein.“
    „Die Baukunst der Menschen ist manchmal wirklich beeindruckend.“ Fäiram betrachtete den seltsamen Kringel nachdenklich. „Es leuchtet in wechselnden Farben“, berichtete er. „Als bestünde es aus purer Magie.“
    „Konntest du den Menschen erkennen, damit meine Falken wissen, wonach sie suchen müssen?“
    Fäiram deutete zum Spiegel, den er extra hatte aufstellen lassen. „Dank dem Tor zur Seele“, sagte er nickend. „Ich kann seine Seele ausschließlich dann erblicken, wenn er sich ebenfalls vor einem Spiegel oder einer spiegelnden Fläche befindet. Ich konnte bei einem dieser Male jedoch einen flüchtigen Blick auf ihn werfen. Es ist ein Menschenmann. Er trägt sein helles Haar sehr kurz. Seine Augen haben die Farbe des Meeres an einem sonnigen Tag. Er ist noch sehr jung, so wie wir. Ich werde versuchen, ihn aufzuzeichnen.“ Er erhob sich, verzog leicht sein Gesicht, da etwas in seinem Schritt seine Bewegungen hemmte, und wollte sich zum Arbeitstisch begeben, um das Gesicht auf Pergament zu bannen.
    Tuniäir sah ihn schief an. „Sollten wir uns nicht erst um ein anderes Problem kümmern?“, fragte er mit lüsternem Tonfall.
    Fäiram blieb stehen und drehte sich langsam um. Sein Lächeln wurde breiter, als Tuniäir seine Tunika über den Kopf zog und sich auf die Beine stellte.
     
    Zu dieser Stunde, lange nach dem Abendessen, wenn alle Bediensteten längst auf ihre Zimmer geschickt wurden und sich die meisten der Bewohner von Häälröm aufmachten, sich zur Bettruhe zu begeben, hielt sich der König des Landes noch einige Zeit in seinem Arbeitszimmer auf. Fäiram wusste, dass er ihn zu dieser Tag- oder besser gesagt, Nachtzeit allein in seinem Zimmer vorfand. Er klopfte an und wartete mit hart pochendem

Weitere Kostenlose Bücher