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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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überkam ihm mehr und mehr der Eindruck, dass der Mensch zu begreifen schien, da er ihn vermehrt vor einem Spiegel antraf und ihn daher eingehender betrachten konnte.
    Die Visionen waren leider jedes Mal zu kurz, um eine Verständigung aufzubauen. Fäirams Zeichen verstand er nicht, genauso wie er die Zeichen des Menschen nicht zu deuten vermochte. Obwohl er die Laute und Geräusche vernahm, die sich in der näheren Umgebung des Menschen befanden, so verschloss sich ihm jedoch dessen Sprache. Er konnte den Menschen nicht hören, so wie er vermutlich auch ihn nicht hören konnte, was vermutlich an dem Tor der Seele lag, die lediglich Emotionen und Eindrücke übermittelte, jedoch keine Worte. Oder es lag daran, dass die Sprache der Menschen auf magische Weise nicht bis zu ihm durchdrang. Fäiram war entschlossen, es herauszufinden.
    „Du wirst dich ihm erst nähern, wenn meine Falken alles gesichert haben. Wir müssen sicher sein, dass dich außer ihm niemand sieht.“
    „Was glaubst du, wer er ist?“
    „Ein Mensch“, gab Tuniäir knapp von sich und knöpfte den Mantel vor der Brust des Prinzen sorgfältig zu.
    Fäiram hielt seine Hand fest und zwang ihn dazu, ihn anzusehen. „Du bist meine Liebe, Tuniäir“, sagte Fäiram sanft und zog die Finger an seine Lippen.
    Tuniäir entzog sie ihm entschieden und wich dem Blick des Prinzen aus. „Ihr redet Unsinn, mein Prinz. Ihr werdet bald eine Gemahlin ehelichen. Sie wird Eure Liebe sein.“
    „Du redest Unsinn. Ich werde mich niemals dazu bereit erklären. Ich will keine Gemahlin. Ich will dich. Das wollte ich von dem Tag an, als wir uns das erste Mal begegneten.“ Es hatte ihm das Herz gebrochen, als Tuniäir eines Tages die Liaison beendet hatte und gegangen war. Diese Entscheidung des jungen Falken hatte er nie wirklich verstanden.
    „Ihr wisst, dass dies unmöglich ist. Ihr müsst für eine Nachfolge sorgen. Daher wird Euch keine andere Wahl bleiben, mein Prinz.“
    Fäiram stieß ein wütendes Fauchen aus. „Ich pfeife auf die Nachfolge. Ich will …“
    „Häälröm retten, ich weiß, mein Prinz“, fuhr ihm Tuniäir ins Wort. „Wählt Eure Worte mit Bedacht. Häälröm muss bestehen bleiben, sonst geht auch die Welt der Menschen unter.“
    Der Prinz legte seine Stirn auf die Schulter seines Gegenüber ab und seufzte tief. „Warum muss es so kompliziert sein? Warum können Drachen wie ich nicht unbekümmert tun, wozu sie Lust haben?“
    „Weil sie Drachenprinzen sind.“
    Fäiram seufzte abermals. „Oft, wenn ich dort oben im Schutz des Nachthimmels flog und mir die Menschen weit unter mir betrachtete, hatte ich mir gewünscht, kein Drache zu sein, sondern ein Falke wie du, vielleicht sogar eine Krähe, damit ich mich zu den Menschen hinunterlassen und sie näher in Augenschein nehmen könnte. Damit ich mich mitten unter ihnen bewegen könnte, ohne dass sie in Aufregung gerieten und schreiend vor mir davonliefen, oder gar mich zu töten versuchten.“
    „Irgendjemand muss eben die schlechten Rollen besetzen“, kommentierte Tuniäir und verzog spöttisch sein Gesicht.
    „Du widerlicher Bastard“, schimpfte Fäiram gespielt, zog das Kinn hoch und küsste ihn liebevoll.
    Tuniäir ließ es sich gefallen, genoss die Berührung ebenso wie der Prinz, schloss seine Augen und kostete es in vollen Zügen aus. Schließlich seufzte er leise und löste sich von ihm.
    „Lasst uns gehen“, keuchte er atemlos, ganz nahe vor den Lippen des Prinzen, lediglich einen Hauch entfernt. Suchende Hände umgarnten ihn, strichen über seinen Rücken, fuhren die Konturen ab, bis zu den Proportionen seines Hinterns. „Wenn Ihr nicht damit aufhört, mein Prinz, werde ich Euch nötigen.“
    Fäiram grinste breit. „Genau dies sollte geschehen.“
    Tuniäir löste sich ruckartig von ihm und brachte rasch einige Schritte Abstand zwischen sie beide. „Vor dem Vergnügen steht die Aufgabe.“ Er räusperte sich kehlig. „Versucht, mir zu folgen, mein Prinz.“ Er breitete die Arme aus und war im nächsten Moment auch schon verschwunden.
     
     
    Es war spät geworden, als Jonas das Licht in seinem Büro löschte und Richtung Aufzug ging. Er hatte unbedingt noch die Präsentation für die Werbe-Kampagne einer Hotelanlage fertigstellen wollen, damit er beruhigt ins Wochenende gehen konnte. Obwohl es draußen bereits dunkel geworden war, traf er im Aufzug auf Melli.
    Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. Er hatte eigentlich angenommen, der einzige Verrückte zu sein, der an

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