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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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an. „Ihr verdient solches nicht. Ihr verdient Glück und Zufriedenheit. Ihr verdient es, dass man Euch begehrt und liebt, und dennoch scheint Ihr die Einzige zu sein, die infrage kommt.“
    „Ich …“, entkam es ihr. Sie schnaufte tief. Ihr Brustkorb hob und senkte sich im schnellen Rhythmus. Die Hände, die sie während des gesamten Gespräches sittsam vor ihrem Schoss gefaltet hatte, öffneten sich und mussten sich an der Brüstung festhalten. „Das ist …“, stammelte sie überwältigt. „Mein Prinz, ich fühle mich geehrt. Das ist mehr, als ich je erwartet hatte. Mehr als ich … Das ist …“ Sie keuchte vor Fassungslosigkeit und wankte sichtlich.
    Fast erlag Fäiram der Versuchung sie festzuhalten.
    „Ich muss Euch glaube ich auch etwas gestehen“, fuhr sie fort und suchte den Kontakt zu seinem Blick, nachdem sie sich mit forschenden Blicken rasch nach allen Seiten umgewandt hatte. „Ich hatte fest damit gerechnet, von Euch ebenso abgelehnt zu werden, wie all die anderen Anwärterinnen. Dies war der ausschlaggebende Grund, warum ich mich überhaupt dazu überreden ließ, der Einladung zu folgen. Das bringt mich jetzt in wirkliche Schwierigkeiten, denn …“ Sie verstummte und senkte scheu ihren Blick. „Ich verfüge ebenso über ein wohl gehütetes Geheimnis. Mein Herz ist bereits ebenfalls vergeben.“ Sie beugte sich leicht vor, bis ihr Gesicht gerade mal eine Handbreit von seinem entfernt war, und senkte ihre Stimme. „An meine Kammerzofe.“
    Fäiram konnte das Lachen nicht zurückhalten, so sehr er sich auch darum bemühte. Er biss sich hart auf die Lippen, um es zu unterdrücken, schaffte es jedoch nicht, nicht laut loszuprusten.
    „Verzeiht mir“, keuchte er kichernd. „Verzeiht mir, verehrte Säirlasi. Ich wollte Eure Gefühle nicht verletzen.“
    „Habt Ihr nicht“, versicherte sie ihm mit einem schüchternen Lächeln. „Sie wird mich erwürgen oder schlimmer, niemals wieder ein Wort mit mir wechseln, wenn sie davon erfährt.“
    Fäiram legte tröstend eine Hand auf die der jungen Frau, die sich krampfhaft an der Brüstung festklammerte. Als sich ihre Hände berührten, sah sie hoch und begegnete seinem Blick. „Wer ist Euer Geliebter?“
    „Mein Drachenritter“, entgegnete er leise, sodass allein sie beide es hören konnten.
    Säirlasi entzog ihm die Hand, jedoch einzig, um sie erschrocken vor ihren Mund zu legen. Sie begriff sofort, was dies zu bedeuten hatte. „Ein Mensch?“, keuchte sie beinahe atemlos. Ihre Augen waren weit geöffnet und blickten ihn aus diesem tiefen Blau an.
    Fäiram nickte. „Deswegen würde ich vorschlagen, dass wir uns zusammentun. Geben wir dem Mob da drinnen, wonach es ihn begehrt und gestalten unser beider Zukunft, wie wir es wollen. Eure Zofe darf selbstverständlich weiterhin in Euren Diensten bleiben. Sofern Ihr mir gestattet, meine nächtliche Zerstreuung selbst zu gestalten.“ Ein breites Grinsen zog sich beinahe von einer Wange zur anderen.
    Es dauerte ein wenig, ehe sich ihre erschrockene Miene lockerte und ein Lächeln ihre Mundwinkel umschmeichelte. „Ich würde Euch niemals …“, keuchte sie. „Ich bin Euch unendlich dankbar.“
    „Ihr müsst mir nicht danken …“ Fäiram verstummte abrupt, als sich das Antlitz der jungen Drachendame veränderte, er sich unversehens inmitten einer Menschenmenge befand, die sich in dichten Reihen terrassenförmig unter ihm und neben ihm ausbreitete und einer kleinen Gruppe lauschte, die tief unten auf einem kreisrunden Platz etwas vortrug. Er hörte das weit entfernte Rauschen des Meeres und ein durchdringendes Zirpen, das ihm sehr bekannt vorkam.
    Als sich die Vision von der Menschenmenge und den uralten Ruinen anhob, in welchem er sich nun befand, und seinen Blick über ein weites, in dunkle Nacht getauchtes Tal schweifen ließ, da wusste er, wo sich Jonas in diesem Augenblick befand. Viele Male war er über diese antike Ruinenstadt hinweg geflogen und hatte sich überlegt, wie es wohl gewesen sein könnte, als dort noch Leben pulsierte. Er keuchte, als diese Vision erneut eine gewisse starke Regung in seinem Unterleib hervorrief, und beugte sich leicht vornüber. Geistesgegenwärtig hatte er sich sofort zur Seite gedreht, als er die Vision als solches erkannte, und verbarg seine aufgebäumte Vorderseite vor den Blicken der Frau.
    Allerdings nicht nur deswegen. Er wollte nicht, dass Jonas sie sah und dies womöglich falsch verstand. Er wollte ihm nicht noch einen weiteren Grund dafür

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