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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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liefern, dass er wütend auf ihn war. Als die Vision wieder verblasste, stöhnte er ihr traurig und sehnsuchtsvoll hinterher.
    „Mein Prinz!“, rief Säirlasi besorgt. „Geht es Euch gut?“
    „Ja, bestens“, keuchte Fäiram erfreut darüber, dass sich die Visionen offenbar wieder normalisierten . Endlich waren sie so deutlich, dass er Details erkennen konnte. Endlich verschafften ihn diese mentale SMS', wie Jonas sie bezeichnet hatte – ein Begriff, den Fäiram nicht so recht zu deuten wusste – jenes Empfinden, das er so sehr vermisst hatte.
    „Alles bestens“, wiederholte er. Auch wenn er sich darüber freute, traf sie ihn in einem unpassenden Moment. Er war nicht allein und er musste wieder zurück zu seinen Gästen. Mit dieser mehr als deutlichen Ausbuchtung seiner Hose, die zwar größtenteils von seinem Mantel verdeckt wurde, der an dieser Stelle nicht eng anlag, konnte er unmöglich in den Festsaal zurückkehren.
    „Was ist mit Euch? Kann ich Euch irgendwie helfen?“
    Fäiram schüttelte den Kopf. Er würde sich gerne helfen lassen, jedoch nicht von ihr. Zuvor hatte ihm Tuniäir sehr gute Dienste erwiesen, nun wünschte er sich, Jonas wäre hier und könnte sein Problem beseitigen.
    „Wäret Ihr so gütig, mir für einen Moment die Leute vom Hals zu halten?“, keuchte er mit einem flüchtigen Blick in Richtung Tanzsaal, eilte, ohne auf die Antwort zu warten, um die steinerne Brüstung entlang und verschwand im Garten in einem dichten Gebüsch, um sich zu erleichtern. Diese Art der Befriedigung machte er nicht gerne. Sie war öde und wenig prickelnd. Sie bewirkte lediglich einen Abbau des Druckes in seinem Inneren. Viel lieber wäre ihm ein lustvoller Liebesakt mit Jonas.
    Als Fäiram wenig später zurückkehrte, erwartete ihn Säirlasi mit leicht gesenktem Kopf und deutlich geröteten Wangen.
    „Ich glaube nicht, dass ich wissen möchte, was Ihr da eben im Gebüsch gemacht habt“, sagte sie schüchtern.
    Fäiram grinste gefällig und hob ihr seinen Ellbogen hin. „Gehen wir zurück und teilen es ihnen mit?“ Als sie zögerte und sich nervös über die Lippen leckte, ließ er seinen angebotenen Ellbogen langsam sinken. „Wenn Ihr Bedenkzeit möchtet, gewähre ich sie Euch gerne.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht. Ich möchte dies gerne vorher mit …“ Sie stockte kurz. „… meiner Zofe besprechen, ehe es zu Missverständnissen kommt.“
    „Gerne.“ Er hob ihr abermals den Ellbogen hin. Bevor sie ihre Fingerspitzen locker darauf ablegte und sich von ihm in den Festsaal zurückführen ließ, hielt sie nochmals inne.
    „Noch auf ein Wort, verehrter Prinz.“ Fäiram lauschte ihr aufmerksam. „Ihr wisst sicherlich, dass dies nicht ohne Folgen bleiben darf.“
    Fäiram grinste zuversichtlich. „Dafür werden wir sicherlich eine Regelung finden.“
    Sie nickte ihm zu und legte ihre Hand locker auf seinen angebotenen Ellbogen. Ein untrügliches Zeichen für alle Anwesenden, dass zwischen ihnen beiden mehr als flüchtige Bekanntschaft herrschte. Und ein untrügliches Zeichen für alle sich extra für diesen Zweck versammelten Gäste, dass es endlich geklappt und sich der Prinz für die Auswahl entschieden hat. So entstand auch augenblicklich zunächst eine unheimliche Stille in ihrer näheren Umgebung, die sich allmählich in erstauntes, erleichtertes und zufriedenes Raunen formierte.
    Säirlasi verabschiedete sich von Fäiram mit einem höflichen Nicken und verschwand wenig später mit einem schlichter gekleideten, jungen Mädchen aus dem Festsaal. Der Prinz sah ihnen hinterher, bis sie in der Menge verschwunden waren, und machte sich auf die Suche nach seinem Vater.
    Dabei lief ihm sein Cousin Shagäiros über den Weg.
    „Kann es sein, dass die heutige Auswahl Eure wählerischen Lenden endlich zufriedenstellen konnte?“, sagte er, ein breites hämisches Grinsen auf den Lippen.
    Fäiram atmete tief durch. Er hasste diesen Mann. Wenn es Ärger gab, welchen auch immer, waren meist Cousin Shagäiros' Finger im Spiel. Daher blieb er stehen und drehte sich nach ihm um. Die anzügliche Anspielung an sich war bereits ein Frevel, die nicht ungestraft bleiben konnte. Dessen hämischer Tonfall verdiente ebenfalls eine entsprechende Erwiderung.
    „Verehrter Cousin Shagäiros“, begann er süffisant und reckte erhaben sein Kinn. „Ich wüsste nicht, was jemandem wie Euch die Vorlieben meiner Lenden anginge. Kann es sein, dass Ihr die anspruchsvolle und wohldurchdachte Auswahl der

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