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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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lassen: Majestatis hat vorgeschlagen, dass wir Lloyd nach Dover schicken sollten, um sich für uns nach Arbeit als Transporthelfer zu erkundigen. Wir haben herausgefunden, dass die Menschen eine Menge dafür bezahlen, nur damit wir ihre Sachen nach London und in andere Städte bringen, weil wir viel schneller sind als Pferde. Ich habe eine sehr praktische Methode entwickelt, wie man den effizientesten Weg zwischen allen Städten errechnet und hier Waren aufnimmt und dort, an anderer Stelle, wieder welche loswird. Aber es ist sehr ermüdend, alles zu berechnen, wenn man fünf oder sechs Städte anfliegt.
    Unser Kommen und Gehen hat für ein bisschen Ärger gesorgt. Niemand hat sich groß darum gekümmert, als es nur die Winchester oder die Schnitter waren. Aber natürlich kann Requiescat so viel mehr tragen – auch wenn er viel zu faul ist, um weiter als von Dover nach London und zurück zu fliegen – und Ballista, Majestatis und die anderen Schwergewichte ebenfalls. Es ist ja auch nicht so, als wenn wir nicht in die Stützpunkte hineinpassen würden, also sahen wir keinen Grund, warum die Großen nicht ebenfalls fliegen sollten. Doch die Regierung sah das gar nicht gerne. Dabei hätte sie uns doch einfach nur vernünftiges Essen zur Verfügung stellen müssen, und wir hätten uns nie die Mühe gemacht, die Sache selbst in die Klauen zu nehmen. Sie haben versucht, einen Streit vom Zaun zu brechen, und haben einige angeschirrte Drachen im Stützpunkt auf uns angesetzt und ihnen gesagt, sie sollten uns fernhalten. Ich glaube, sie stammten aus Schottland; wir kannten sie im Einzelnen nicht, aber Ballista erzählte ihnen, es habe doch keinen Sinn, sich wegen etwas so Törichtem zu streiten, denn schließlich habe die Regierung sie auf dem Stützpunkt aufgenommen, nur um uns davon fernzuhalten, obwohl sie doch selber genauso groß wie wir seien. Und überhaupt gebe es genügend Raum, und wir seien
schließlich auch nur auf der Durchreise. Sie fanden alle, dass das ganz vernünftig klinge, nachdem Ballista ihnen einige unserer Kühe überlassen hatte, um sie freundlich zu stimmen. Es scheint, als wenn die Kühe auch auf dem Stützpunkt rar wären und niemand sie mehr oft zwischen die Zähne bekommen würde, nicht einmal mehr die angeschirrten Tiere…
     
    Darüber hinaus gab es eine Menge Klatsch und Tratsch über die Beziehungen zwischen den Drachen, die Laurence Temeraire unkonzentriert vorlas. Aber zwischen Perscitias Zeilen konnte er mühelos die aufgebrachten Berichte lesen, die durch England schossen und von unangeschirrten Schwergewichten handelten, die nach eigenem Gutdünken in jeder größeren Stadt Großbritanniens landeten, die Einwohner verschreckten und die ansässigen Transportunternehmen zugrunde richteten und die darüber hinaus ihre angeschirrten Artgenossen mühelos bestachen, obwohl die Kapitäne der Drachen sicherlich alle möglichen Anstrengungen und Überredungskünste aufgeboten hatten, um dagegenzuhalten.
    »Es ist so schade, dass Gladius und Cantarella sich getrennt haben«, sagte Temeraire, »denn ich war mir so sicher, dass sie ein ganz wunderbares Ei bekommen würden; außerdem mag ich Queritoris nicht besonders. Er macht immer so ein Aufhebens darum, wenn er Soldaten transportiert, auch wenn wir das alle tun müssen. Das ist für alle anstrengend, aber Klagen machen die Sache auch nicht besser. Laurence, glaubst du, wir könnten hier auch Sachen für die Leute transportieren und dafür bezahlt werden? Aber nein«, unterbrach er traurig seine eigenen Gedanken, »hier gibt es ja nur diese eine Stadt und keine andere, wo man etwas hinschaffen könnte. Ich wünschte so sehr, wir wären wieder zu Hause!«
    Laurence hatte sich das ebenfalls gewünscht, jedoch schweigend den Brief zusammengefaltet, der seine Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zunichtegemacht hatte, und ihn weggesteckt.
    Nun knisterte er in seiner Manteltasche, als er mit Riley sprach. »Ich bedauere es so sehr, dass du unter seinen Drohungen zu leiden hast. Wir werden dich natürlich nicht bitten, einzugreifen, Tom, und dich hoffentlich auch nicht in eine Zwickmühle bringen.«
    »Nun, ich hoffe, du hältst mich nicht für derart niederträchtig, dass ich zu dir komme und dich unter der Hand bitte, dich an meiner Stelle um die Angelegenheit zu kümmern«, sagte Riley. »Ich bin schließlich ganz gut mit Prisengeldern ausgestattet, und wenn ich ans Ufer gesetzt werde, kann ich wenigstens meinen kleinen Jungen nach Hause holen,

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