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Drachenflamme: Roman (German Edition)

Drachenflamme: Roman (German Edition)

Titel: Drachenflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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anstatt mir tagein, tagaus Sorgen zu machen, was Catherine wohl mit ihm anstellt.« Die letzten Worte hatten einen bitteren Beiklang: Er hatte keinen Brief erhalten.
     
    »Aber dies könnte ganz schnell etwas Ernsteres werden«, sagte Laurence ernüchtert zu Temeraire, nachdem Riley gegangen war, »wenn nämlich Bligh auf die Idee verfällt, eine Anklage wegen Insubordination zu erheben und es den Lordschaften entgegenkommt, einen Vorwand für ein Kriegsgericht zu haben. Ich kann mir das gut vorstellen.«
    »Ich mir auch«, antwortete Temeraire, »und ich finde wirklich, wir dürfen nicht zulassen, dass er Riley oder Granby schadet. Aber wir können es auch nicht geschehen lassen, dass Rankin dem Ei etwas antut. Laurence, ich habe Roland und Demane gebeten, das Ei herauszuholen, nur so lange, dass ich es mir mal genauer anschauen kann, und ich glaube, der Drache wird schon sehr bald schlüpfen. Können wir das Ei nicht wegbringen?«
    »Weg?«, fragte Laurence. Es gab keinen Ort, wo man es hätte hinschaffen können.
    »Oh, irgendwo aufs Land«, sagte Temeraire, »nur so lange, bis der Drache geschlüpft ist, meine ich. Dann können wir wieder zurückkommen, und der Jungdrache kann nach Belieben unter den Offizieren seine Wahl treffen.« Er ergänzte: »Oder, wenn du das für richtiger
hältst, könnten wir stattdessen auch ein oder zwei der besten Männer zu ihm bringen, damit er sich unmittelbar vor Ort entscheiden kann. Aber wir nehmen niemanden mit, der so gemein ist und versucht, eine Kapuze oder ein Netz zu benutzen.«
    Dieses Vorhaben hätte Laurence sofort ablehnen müssen, aber er war erstaunt, als er feststellte, dass er ernstlich darüber nachdachte. Ein solch durchschaubares Manöver wäre immerhin tollkühn genug, um sicherzustellen, dass es ihrem bereits übervollen Konto zugerechnet werden würde. Ein Granby und ein Riley, die zurückgelassen wurden und außerstande waren, ihren Aufenthaltsort zu ermitteln, konnten nicht so leicht beschuldigt werden wie ein Granby und ein Riley, die untätig dabeistanden, obwohl Laurence sich unmittelbar vor ihren Augen in den Schlüpfvorgang einmischte.
    Es war kaum damit zu rechnen, dass die Lordschaften die Sache gutheißen würden; Bligh jedenfalls würde ihn nicht unterstützen. Doch Laurence dachte mit einem Anflug von schwarzem Humor, dass es etwas Befreiendes hatte, wenn einem das Gesetz nichts mehr nehmen konnte, nicht einmal mehr die Hoffnung. Er sah das Ei an. Zwar hielt er sich nicht für einen Experten auf diesem Gebiet, aber die Schale war ganz sicher härter, als sie es an Bord des Schiffes gewesen war, und hatte die gleiche spröde, etwas dünner werdende Qualität, an die er sich noch vage von Temeraires und Iskierkas Schlüpfen erinnerte.
    »Wir könnten niemanden mitnehmen«, sagte Laurence, »jedenfalls nicht mit dessen Zustimmung, und es wäre seltsam, einen Flieger zu entführen, um ihn zum Kapitän zu machen. Der Bursche könnte es nicht ändern, dass ihm hinterher immer irgendwelche Zweifel anhaften würden.«
    »Nun ja, um ehrlich zu sein, fände ich es genauso gut, keinen der Männer mitzunehmen«, sagte Temeraire. »Ich halte nicht viel von dem Haufen: Auf dem Schiff waren sie alle ziemlich unangenehm, und sie glauben fest daran, dass sie ein Anrecht auf die Eier hätten,
obwohl sie nichts mit ihrer Zeugung zu tun gehabt hatten und ich mich die ganze Zeit um sie gekümmert habe. Es gibt nichts, was sie als Flieger empfehlen würde, vor allem Rankin nicht: Ich glaube kaum, dass der Schlüpfling einen von ihnen akzeptieren wird.«
    »Wir sind viel zu sehr in Ungnade gefallen, mein Lieber, als dass wir erwarten könnten, dass sich einer der Männer uns gegenüber vorteilhaft präsentiert«, sagte Laurence. »Aber von Leutnant Forthing sagt man wenigstens, dass er ein guter Offizier sei, wie mir Granby berichtet hat, und er hat sehr mutig in der Schlacht von Shoeburyness gekämpft.«
    »Oh, er ist der Schlimmste von allen«, fiel Temeraire sofort kritisch ein, auch wenn Laurence gar nicht so recht wusste, was ein solches Maß an Hitzigkeit hervorgerufen hatte. »Und es interessiert mich nicht, ob wir alle in Ungnade gefallen sind. Das ist noch lange keine Entschuldigung dafür, sich wie Abschaum zu benehmen.« Dann fügte Temeraire hinzu: »Außerdem ist Forthing beschämend liederlich. Aus seinem Mantel lösen sich die Fäden, und seine Hosen sind geflickt. Nicht einmal Rankin sieht so abgerissen aus.«
    »Rankin«, sagte Laurence, »ist der

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