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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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behandeln und du wirst rasch lernen, ihn dafür zu lieben … Zumindest, wenn er dir nah ist.“
    Eigentlich klang das wunderbar. Er würde von nun an ein Dach über dem Kopf haben, Essen, Kleidung, Sicherheit. Eine Aufgabe, da er einem Herrn dienen konnte. Alles das, was er seit viel zu langer Zeit hatte missen müssen. Wunderbare Aussichten also.
    Warum rannen dann trotzdem Tränen über seine Wangen?

    Er sah hinter die Maske des Gleichmuts, die Jiru aufgesetzt hatte, als er die Schale mit verschiedenen Speisen neben dem Bett abstellte. Callin wusste, dass der junge Mann lieber sterben als freiwillig mit ihm schlafen wollte, doch das würde sich gleich ändern. Mit bedachtsamen Bewegungen trat er zu Nesri, die zusammengekauert auf dem Stuhl eingeschlafen war. Jiru beobachtete ihn, wie er seine treue Sklavin hochhob. Die Ärmste, sie hatte Tag und Nacht gewacht, um die neueste Errungenschaft für seine Sammlung zu pflegen, hatte kaum gegessen oder geschlafen. Kein Wunder, dass die Erschöpfung sie übermannt hatte.
    „Herr …“, wisperte sie matt.
    „Sht, leise, meine Blume, du sollst jetzt bequemer ruhen dürfen.“ Er küsste sie sanft und trug sie dann nach draußen, wo er ihren kostbaren, zarten Körper einem der Wächter übergab.
    „Sie soll schlafen und essen, ihre Aufgabe ist erfüllt. Ich rufe nach ihr, sobald ich sie wieder brauche.“
    „Ja, Herr.“
    Der Wächter war keiner von Callins Sklaven, aber er wurde großzügig genug belohnt, dass er genauso demütig und gehorsam auftrat. Die Angst vor seiner Macht tat ihr Übriges.
    Voller Vorfreude kehrte er zurück an Jirus Seite und setzte sich auf dem Bett nieder.
    „Geht es dir besser?“ Callin ergriff die Hand des Diebes und hielt sie fest. Schlanke, geschickte Finger waren das, wie geschaffen dafür, den Reichen unbemerkt die Münzen aus der Tasche und den Schmuck vom Körper zu stibitzen. Ein abscheulicher Gedanke, dass man diese Hand abgeschlagen hätte, wäre Jiru in eines der anderen Verliese geworfen worden. Nun, glücklicherweise waren die Kerkerwächter angewiesen gewesen, gut aussehende Neuzugänge zu ihm zu bringen. Auch wenn er sich beinahe dagegen entschieden hätte, sich in dieser speziellen Situation, da er seinem Verbündeten beistehen musste, mit einem wehrhaften Mann zu belasten. Sacht streichelte er mit dem Daumen über Jirus Finger. Die Bindungsmagie zeigte erste Wirkung – sein Sklave zuckte nicht vor ihm zurück und begann sich allmählich zu entspannen. Callin wusste aus Erfahrung, dass er bessere Resultate erzielte, wenn er den Geist und die Erinnerungen seines Opfers nicht zerbrach. Sich langsam, geduldig annäherte statt gewaltsam zu nehmen, was ihm gehörte. Zwar unterwarfen sie sich im zweiteren Fall rasch und gaben willig alles, was er verlangte, doch es verwandelte sie in seelenlose Puppen. Unfähig, selbständig zu denken und aus eigenem Antrieb zu handeln. So etwas konnte amüsant sein, wurde allerdings leicht langweilig. Wie viel schöner war es, den Widerstand schrittweise zu überwinden! Callin liebte es zuzusehen, wie sich Abscheu in Erstaunen und Erstaunen in sinnliche Hingabe wandelte.
    Noch hielt Jiru den Kopf abgewandt, aber es gab kein Zeichen, dass er die sanfte Berührung nur mit Widerwillen ertrug.
    „Hast du Hunger?“, fragte er nach einer Weile. Jiru nickte stumm. Der innere Kampf zwischen sehnsuchtsvoller Anziehung und wütender Abwehr war im vollen Gange, Callin konnte es in den blauen Augen lesen. Ah, er liebte diese Farbe! Die Nordleute waren allesamt schöne Geschöpfe. Leider auch widerspenstiger als jedes andere Volk. Reinblütige Nordleute waren meistens gar nicht magisch zu binden, sie starben, statt sich zu unterwerfen. Callin hegte keinerlei Illusionen, es würde viel Zeit kosten, bis Jiru mit Leib und Seele ihm gehörte … Zeit, die er nicht hatte.
    Mit behutsamen Bewegungen glitt er an Jirus Seite, zog ihn zu sich heran und bettete den Kopf des jungen Mannes in seine Armbeuge. Für einen Moment verkrampfte sich der schlanke Körper, flammte Zorn in seinem Blick auf, begann das Herz unter Callins Hand wie rasend zu schlagen. Dann schlossen sich die Lider, Jiru seufzte ergeben. So verloren wirkte er, als er zu ihm aufsah, dass Callin an sich halten musste, um ihn nicht zu küssen. Er wusste, dass würde ihn im Moment nur noch mehr verstören. Stattdessen hielt er ihm etwas zu Essen vor.
    „Herr, ich kann allein …“
    „Ich weiß. Ich will dir trotzdem behilflich sein, das wird es dir

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