Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)
anderen Jungen auswählen. Meine Mutter hatte Sorge, dass ich, ihr einziges Kind, weder heiraten noch eine eigene Familie gründen würde.“ Jirus Blick wanderte ins Leere. Vermutlich waren damals andere Worte gefallen, die Nordleute kannte da keine Gnade.
„Sie wollten mich an eine reiche Familie verheirateten, was scheiterte. Also gaben sie mir eine jüngere Tochter eines Freundes meiner Eltern an die Seite, damit ich als verheirateter Mann Zugang zu öffentlichen Ämtern bekäme. Meine Frau starb bei der Geburt unseres ersten Sohnes und das Kind mit ihr. Zu diesem Zeitpunkt waren meine Eltern bereits so verarmt, dass kein Geld für eine neue Ehe übrig blieb. Ich konnte dem Wunsch meiner Eltern nicht Folge leisten.“
„Hast du sie geliebt? Deine Frau, meine ich.“
„Nein.“ Jiru zuckte die Schultern und schmiegte sich dabei unwillkürlich enger an Callin heran. „Ich kannte sie kaum.“
Es war ermüdend, sich ununterbrochen daran zu erinnern, dass dieser Mann ein Monster war, das lediglich die Maske von Fürsorge und Freundlichkeit aufgesetzt hatte. Jiru fühlte sich geborgen und getröstet in diesen starken Armen. Callin schien wunderbar vertraut … Er wusste, dass der Zauberschmied ein kalter, gefühlsleerer Mensch war, den er weder kannte noch kennen wollte, doch dieses Wissen war hilflos gegen die Magie. Ein Teil von ihm wollte, dass es rasch vorüber ging. Dass Callin ihn vögelte, wie die Freier es getan hatten und ihn danach in Ruhe ließ. Ein anderer Teil von ihm genoss die Zärtlichkeit der Hände, die nahezu unbemerkt unter sein Gewand geglitten waren und seinen Körper erforschten.
„Ich werde dir nicht weh tun, lass es einfach geschehen …“, flüsterte Callin, bevor er Jirus Mund mit einem Kuss verschloss. Erschrocken spannte er sich dagegen, als eine Zunge gegen seine Lippen stupste. Empfindungen, die er in solcher Intensität noch nie erlebt hatte, überwältigten ihn und bevor er wusste, wie ihm geschah, schmolz er in den leidenschaftlichen Kuss hinein. Callin riss ihm das Gewand vom Leib, entledigte sich selbst seiner Kleidung, ohne dabei für einen Moment vollständig von ihm abzulassen. Jiru war es nicht gewohnt, bei der Liebe unterwürfig dazuliegen, zumindest – das, was ihm widerfahren war, als er sich verkauft hatte, konnte man nicht als Liebe bezeichnen. Warum es ihm als das natürlichste der Welt erschien, still zu genießen, sich verwöhnen, mit Küssen bedecken und erobern zu lassen, er wusste es nicht. Und da war die hartnäckige Stimme in seinem Bewusstsein, die sich gegen den Bindungszauber auflehnte, die ihm nicht erlauben wollte, sich diesem Mann hinzugeben. Irgendeinem Mann hinzugeben, was laut seiner Mutter ein Zeichen von schwachem und verdorbenem Charakter war. Vergeblich. Leise stöhnend unterwarf er sich der Lust, die Callins Magie in ihm weckte. Als dieser ihn an den Kniekehlen niederdrückte und mit vor Erregung verzerrtem Gesicht in ihn eindrang, spreizte er lediglich die Beine noch weiter, um es ihm leichter zu machen. Jiru hielt sich an Callins Armen fest und beobachtete fasziniert, wie sich ihre Körper Stoß um Stoß miteinander vereinten. Das rhythmische Keuchen, der herbe Moschusduft, der entrückte Ausdruck in dem zuvor so harten Antlitz, die feinen Schweißtropfen, die auf Callins Oberlippe perlten – er konnte nicht anders, er musste die Augen offen halten und zusehen. Es war seltsam, dieses Gefühl von Entrücktheit. Das Feuer der Erregung brannte heiß in seinem Schoß, dennoch konnte er sich erst in seine eigene Lust fallen lassen, als sich Callin mit einem gedämpften Schrei in ihm ergoss. Der Zauberschmied hielt sich nicht lange damit auf, Atem zu schöpfen. Noch während er sich tief in ihm befand, umfasste er Jirus Erektion und begann ihn beinahe gewaltsam zu reiben. Hilflos überwältigt von den vielfachen Reizen schloss Jiru die Lider, bäumte sich keuchend auf, stieß sich schließlich gierig in die Hand, die ihm Erlösung versprach.
„Nun komm, mein Schöner, vergiss die nordische Zurückhaltung! Ich will dich schreien hören! Oder gefällt es dir nicht? Soll ich aufhören?“ Für einen Moment hielt Callin inne, was Jiru mit unwilligem Protest beantwortete.
„Sei laut, mein Goldstück, lass es alle hören, wie sehr du es willst!“ Callin war inzwischen wieder hart geworden und trieb sich mit mächtigen Stößen in ihn, ohne die Hand zu lösen. Jiru warf stöhnend den Kopf hin und her. Noch immer störte die Stimme der Vernunft
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