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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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vor wenigen Augenblicken hätte ihn das angewidert. Nun war Callin bereits an der Tür angelangt und nahe genug, dass Jiru Freude und Sehnsucht nach ihm quälten. Diese Vorstellung war mehr als verstörend. Sie erschütterte Jirus gesamte Existenz. Alles, was er je geglaubt hatte, was ihm wichtig war, was er an Werten und Vorstellung von sich selbst begriff, hatte der Zauberschmied gnadenlos vernichtet.
    Nun konnte er ihn nicht einmal dafür hassen …
    Er wurde von hinten umschlungen, sein Herr presste sich an ihn, küsste ihm Hals und Nacken.
    „Ich weiß, dass du dich nicht herabstürzen wirst, trotzdem gefällt es mir nicht sonderlich, dass du hier sitzt“, sagte Callin leise tadelnd. „Es könnten Unfälle geschehen.“
    Jiru blickte nach unten: Er saß auf dem breiten Steinsims des Fensters, von wo aus er den Sonnenuntergang beobachten und ins Tal herabschauen konnte. Inzwischen wusste er, dass er sich in dem festungsartigen Palast des Zauberschmieds befand, der auf dem kargen Felsen über Haranstadt lag. Von seinem Platz aus sah er hunderte Schritt in die Tiefe, auf die Häuser und Gassen der Stadt und auf die Gibre, die sich als schmaler Faden vor den Stadtmauern dahinschlängelte. Auf einem der gegenüberliegenden Hügel erhob sich der noch prächtigere Palast der Fürstenfamilie.
    „Wie kann es sein, Herr, dass Ihr frei in Eurer Feste bleiben dürft, nachdem Ihr erst vor kurzem im Kerkerloch gesessen habt?“, fragte Jiru nachdenklich.
    „Du grübelst zu viel, mein Hübscher. Eigentlich sollte dir das bereits unmöglich sein. Um deine Neugier zu befriedigen: Ich war dort, um einem Verbündeten Gesellschaft zu leisten, bis meine Diener von den bestochenen Wärtern eingelassen wurden. Um den Aufruhr und das notwendige Bestechungsgeld niedrig zu halten, wurde mein Verbündeter über das Aquädukt aus der Stadt geschmuggelt, während man dich über einen Nebenzweig zu mir gebracht hat. Ich selbst bin natürlich standesgemäß mit der Kutsche heimgefahren. Aber genug davon.“ Callin zog ihn energisch zurück in den Raum und verwickelte ihn dabei in einen fordernden Kuss. Willig ließ Jiru sich zum Bett führen und kniete demütig vor seinem Herrn auf der Matratze nieder.
    Ich will nicht! Ich will das nicht!, schrie er innerlich. Die Erinnerungen an seine Freier waren wieder präsent, Erinnerungen, die er mühsam in den Tiefen seiner Seele begraben hatte. Nicht einmal bei ihnen hatte er sich so gefürchtet, der Widerstreit zwischen Panik und glühendem Verlangen zerriss ihn.
    Bei der nächsten Berührung löste sich der Widerstand in Lust auf. Callin verteilte ein wenig Öl, rieb über Jirus Eingang, stieß mit zwei Fingern zugleich in ihn hinein – Nahibs Gnade, das fühlte sich gut an! – bevor er sich aufstöhnend in Position brachte.
    Diesmal gab es keine Zärtlichkeiten vorab, er wurde hart genommen und wenige Augenblicke später war es bereits vorbei. Doch obwohl Jiru leer ausging, fühlte er sich zufrieden. Sein Herr war befriedigt, mehr Freude brauchte Jiru nicht im Leben. Auch wenn das hartnäckige Stimmchen seines inneren Widerstandes gänzlich anderer Meinung war und ihn damit quälte.
    „Zieh dich an“, befahl Callin, der ihn anschließend mit knappen Gesten aufforderte, ihn zu waschen und in ein frisches Gewand zu kleiden. Ein Diener brachte derweil ein Tablett mit Essen. Jiru musste seinem Herrn aufwarten und sich auf dem Boden neben setzen. Zur Belohnung für seine Demut wurde er gelegentlich mit einem Happen gefüttert.
    Sobald Callin gestärkt war, veränderte sich dessen Verhalten wieder. Er zog Jiru ins Bett, drängte sich an ihn heran und hielt ihn umarmt, streichelte ihn dabei zärtlich, bedachte ihn gelegentlich mit Küssen. Es war schön, in seinen Armen zu liegen. Jegliches Denken verlor sich, Jiru trieb dahin, eingehüllt von Callins Macht.
    „Ich habe dich aus einem bestimmten Grund zu meinem Sklaven gemacht, mein Hübscher“, sagte Callin nach einer Weile des Schweigens und wundervoller Zweisamkeit. „Du musst eine Aufgabe erfüllen, die eines Meisterdiebes würdig ist.“
    „Ich bin kein …“
    Callin brachte ihn mit einem ärgerlichen Schnaufen, gefolgt von einem zarten Kuss, zum Schweigen.
    „Die magische Bindung, die ich dir aufgezwungen habe, dient zu mehr als nur meinem Vergnügen! Du wirst stärker, ausdauernder, geschickter. Alle deine Sinne werden sich in den nächsten Tagen schärfen. Deine Ängste schwinden, die Zweifel verstummen, wenn leider auch nicht

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