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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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dem Bogen um als alle, die Ich jemals gesehen habe. Wenn ich keine Möglichkeit finde, ihn sinnvoll einzusetzen, dann ist das meine Schuld, weil ich ein schlechter Stratege bin, aber nicht die seine. Ich habe meine Fehler, aber ich würde sie Ajax ebenso wenig wie euch jemals in die Schuhe schieben.«
    Wieder herrschte Schweigen, aber es machte mir nichts aus. Ich hatte gesagt, was ich auf dem Herzen hatte, und empfand kein Bedürfnis, sinnlos weiterzulabern, nur um die Stille zu überwinden.
    »Nun, Boß«, Brockhurst räusperte sich und stand auf. »Ich glaube, ich gehe mal wieder zurück.«
    »Ich auch«, kam das Echo von Gus, der sich ebenfalls erhob.
    »Nur eins noch.« Der Imp blieb stehen und sah mir direkt in die Augen. »Als kleiner Aktenvermerk: Es ist eine Freude, für dich zu arbeiten.«
    Der Wasserspeier nickte zustimmend, und die beiden verschwanden im Gebüsch.
    Dann bekam ich einen zarten Kuß auf die Wange, aber bis ich meinen Kopf gedreht hatte, war Tanda auch schon verschwunden.
    »Weißt du, Kerlchen«, sagte Aahz, »eines Tages wirst du einen anständigen Anführer abgeben.«
    »Danke, Aahz.« Ich blinzelte.
    »... falls du das noch erlebst«, beendete mein Lehrer seinen Satz.
    Wir saßen noch eine Weile schweigend nebeneinander. Gliep war offensichtlich eingedöst, denn er schnarchte leise, als ich ihn weiterstreichelte.
    »Falls es nicht zu neugierig ist«, fragte Aahz schließlich, »wie sieht denn der meisterhafte Plan aus, den du dir für morgen mit Ajax ausgedacht hast?«
    Ich seufzte und machte die Augen zu.
    »Ich habe noch keinen«, gab ich zu. »Ich hoffte, du hättest ein paar Ideen.«
    »Ich habe befürchtet, daß du das sagen würdest«, brummte Aahz.

19
»Was aber, wenn sie einen Krieg veranstalten, und die eine Partei erscheint einfach nicht?«
LUZIFER
    »Wach auf, Kerlchen!«
    Ich kam zu mir, als ich heftig zur Seite hin und über den Waldboden gekullert wurde, wobei der Zeh meines Lehrers eine ausschlaggebende Rolle spielte.
    Nachdem ich endlich zum Stilliegen gekommen war, sammelte ich alle meine Kräfte und hob den Kopf.
    »Aahz«, verkündete ich feierlich, »als Anführer der Gruppe bin ich zu einem weiteren Entschluß gekommen. In Zukunft möchte ich von Tanda geweckt werden.«
    »Keine Chance«, spottete Aahz. »Sie erkundet unsere rechte Flanke. Entweder ich oder der Drache.«
    Großartige Alternativen. Plötzlich fiel mir auf, wie hell es war.
    »He!« blinzelte ich. »Wie spät ist es?«
    »Ich schätze, wir haben noch ungefähr eine Minute, ehe der Zauber losgeht«, sagte Aahz betont lässig.
    »Wie lange?« keuchte ich.
    Aahz zog die Brauen zusammen, während er einen Moment über meine Frage nachdachte. Die Zeiteinheiten von Klah bereiteten ihm immer noch gewisse Schwierigkeiten.
    »Eine Stunde!« lächelte er triumphierend. »Das war's! Eine Stunde!«
    »Das ist schon besser«, seufzte ich und ließ mich in die Horizontale zurücksinken.
    »Auf die Beine, Kerlchen!« befahl Aahz. »Wir haben dich so lange schlafen lassen, wie es ging, aber jetzt wirst du zur Truppenschau benötigt.«
    »Hast du alle informiert?« fragte ich gähnend und setzte mich auf. »Ist der Plan klar?«
    »So klar es in Anbetracht aller Umstände nur geht«, antwortete Aahz mit einem Schulterzucken.
    »Okay«, antwortete ich und hockte mich auf die Füße. »Gehen wir. Unterwegs kannst du mich ja über die neueste Entwicklung aufklären.«
    Aahz und ich hatten fast die ganze Nacht über dem Plan für heute zugebracht, und ich stellte fest, daß ich ganz heiß darauf war, ihn in die Tat umgesetzt zu sehen.
    »Du solltest dankbar sein, daß du nicht auf der anderen Seite bist«, kicherte Aahz, während wir zu den anderen gingen. »Der alte Claude hat die Zeit, die wir ihm ließen, voll genutzt.«
    »Hat sie auf Trab gehalten, wie?« Ich grinste.
    »Seit Sonnenaufgang«, erzählte Aahz gehässig. »Drill, Schwerter schärfen, keine ruhige Minute bei der Armee des Imperiums, soviel ist sicher.«
    Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich Aahz Begeisterung darüber, daß die Feinde lange Zeit ihre Schwerter geschärft hatten, teilen konnte. Glücklicherweise blieb mir eine unbehagliche Antwort erspart, als Gus auf uns zu humpelte.
    »Ihr habt gerade Brockhursts Report verpaßt«, klärte er uns auf. »Auf der linken Flanke ist immer noch alles ruhig.«
    »Können wir nicht aus ihren Signalen entnehmen, ob sie Nachschub angefordert haben?« fragte ich.
    »Wenn du ihren Signalen Glauben schenken

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