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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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hält, besitzt mindestens eine – und jeder Seemann sowieso. Findet Gump. Er hat mir die Pfeife auch nicht zum Rauchen geschenkt, sondern damit ich eine habe .“
    Tomrin grinste. „Dein Onkel ist schon lustig .“
    „Seezwerg durch und durch “ , sagte Sando lachend. Dann deutete er auf die Klinge. „Hast du eigentlich noch mehr Schwerter ?“
    Er selbst hatte meist einen schlanken Dolch bei sich. Zwar wandte er nicht gern Gewalt an, aber er lebte schon lange genug in den dunkleren Straßen Bondingors, um zu wissen, dass es manchmal nicht anders ging.
    „Nein, nur dieses eine “ , sagte Tomrin. „Und damit soll ich eigentlich nicht durch die Stadt spazieren. Ich darf es nur zu Paraden und besonderen Anlässen bei Hof tragen. Wenn mein Vater wüsste, dass ich es heute dabeihabe, würde er es mir sofort abnehmen .“
    Sando nickte. Ritter Ronan Bärenherz von Wiesenstein nahm es mit der Erziehung seines Sohnes sehr genau. Das hatte Sando in der Zeit, die er nun schon mit Tomrin befreundet war, gelernt.
    Eine Weile gingen die Jungen schweigend nebeneinander her. Dann sagte Sando: „Es ist gut, dass du es mitgebracht hast. Wenn wir zu den Verbotenen Hügeln gehen … “ Er brach ab und bekam plötzlich eine Gänsehaut. Die Erinnerungen an die Nacht, in der Bortha verschwunden war, kamen zurück – Erinnerungen an unheimliche Lichter in der Dunkelheit und an seltsame Geräusche. Es kostete ihn einige Mühe, sie zu verdrängen. „Jedenfalls schadet es nicht, noch eine Waffe dabeizuhaben. Die Grubenjungs werden sicher auch nicht ohne Waffen aufkreuzen .“
    „Bestimmt nicht“, pflichtete Tomrin ihm bei. „Das sind Zwerge, und Zwerge fürchten die Verbotenen Hügel mehr als alles andere. Ich würde mich nicht mal wundern, wenn deine Freunde heute in Ritterrüstungen erschienen .“
    Beim Gedanken an Grimbak und Tumril in auf Hochglanz poliertem Brustharnisch musste Sando gegen seinen Willen grinsen.
    „Heilige Regenrinne, und das am frühen Morgen !“ Wasserspeier Glukk hob die steinernen Brauen und warf Hanissa einen tadelnden Blick zu. „Die ganze Nacht musste ich Wasser speien, und jetzt, da ich endlich ruhen darf, weckt man mich mit Krach-Bumm-Bumm und Staubexplosionen !“
    „Entschuldigung, Herr Glukk “ , rief sie ihm zu. „Ich wollte Euch nicht treffen .“ Leicht verlegen verzog sie das Gesicht.
    „Hast du ja auch nicht “ , erwiderte er und gähnte herzhaft. „Aber viel hat nicht gefehlt. Dir ist vielleicht entgangen, dass wir Wasserspeier ziemlich unbewegliche Gesellen sind. Wir können schlecht ausweichen, wenn uns jemand mit zerplatzenden Stoffbeuteln bewirft. Was sind das überhaupt für Dinger ?“
    Hanissa trug eine speckige Schürze über ihrer Kleidung. Sie streifte die Hände an ihr ab. „Verratet Ihr’s auch niemandem ?“ , fragte sie vorsichtig.
    „Kindchen, ich bin ein Wasserspeier und wohne auf dem vermutlich einsamsten Hinterhof in ganz Bondingor. Wenn ich nicht in der Sonne döse oder mich mit Kobolden streite, die mich als Klettergerüst missbrauchen, unterhalte ich mich mit Schäfchenwolken – und die geben nie Antwort. Wem sollte ich wohl etwas verraten ?“
    Dagegen ließ sich nichts sagen. Hanissa griff hinter sich und zog den Korb hervor, den sie aus dem unsichtbaren Haus mit nach draußen gebracht hatte. Darin befand sich ein halbes Dutzend kleiner Stoffbeutel. Jeder war bis zum Rand gefüllt. „Das sind Geisterbomben “ , erklärte sie Glukk. „Beutel, in denen sich magische Pulver vermischen, wenn man die Sicherungskordel herauszieht. Ich habe sie eben hergestellt und wollte sie kurz auf dem Hof ausprobieren. Dabei habe ich leider ganz vergessen, dass Ihr dort oben sitzt .“
    „Geister was ?“ Glukk schüttelte verständnislos den steinernen Kopf, was einen leisen Knirschlaut verursachte. „Mädchen, in deiner unsichtbaren Ruine kannst du von mir aus zaubern, bis du Moos ansetzt. Aber es ist doch noch nicht mal Frühstückszeit, oder? Warum bist du überhaupt schon auf den Beinen ?“ Er hielt inne. Hanissa wusste nicht, ob Steinwesen vor Schreck erblassen konnten, aber Glukk wirkte auf einmal eigentümlich hellgrau. Sein mürrischer Tonfall machte einem flehenden Flüstern Platz. „Es ist doch nicht wegen eures schuppigen Schoßtiers, oder? Sag bloß nicht, dass der Kleine wieder als Monster hier herumwütet !“
    „Fleck? Nein, keine Sorge .“ Hanissa schenkte ihm ein Lächeln, das beruhigend wirken sollte. „Der sitzt drin und isst etwas. Aber um

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