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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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einen warnenden Blick zu. „Klar? Oder will sich einer von euch mit mir anlegen ?“
    Urbin senkte den Blick, und auch Sando schüttelte den Kopf. Er hatte sicher keine Angst vor Zwergenjungen, aber Wonkar war nicht ohne Grund der Anführer ihrer Gruppe. In vierzig Jahren mochte er der neue Gumrak Eisenschild sein. „Tut mir leid, Wonkar. Es soll nur niemand so tun, als wäre das, was Bortha gemacht hat, eine Kleinigkeit .“
    „Sehe ich auch so“ , pflichtete Wonkar ihm bei. „Der Kiesel ist verdammt tapfer. Der Meinung bist du doch auch, Urbin, oder ?“
    Sando sah, wie der Anführer der Grubenjungs „Zöpfchen “ noch fester an der Schulter packte – und er wusste, dass Wonkar einen eisenharten Griff hatte.
    „Schon recht, Wonkar “ , ächzte der Zwergenjunge mit dem geflochtenen Bart. „Was immer du sagst .“
    „Wo wir gerade von ihm sprechen … “ , mischte Grimbak sich ein. „Wo bleibt Bortha eigentlich ?“
    Sando blinzelte und warf einen Blick aus dem Fenster. Das war eine gute Frage. Mittlerweile war genug Zeit vergangen. Bortha hätte bereits wieder unten vor dem Haus auftauchen müssen. Aber da war niemand. Auf der dunklen Straße war es völlig still. In Sandos Magengegend machte sich ein ganz unangenehmes Gefühl breit.
    „Vielleicht musste er dringend mal “ , schlug Thimon vor.
    Urbin warf ihm einen zweifelnden Blick zu. „Er soll sich in den Verbotenen Hügeln in eine Ecke verkrochen haben, um sich zu erleichtern ?“
    „Ach, er kommt sicher gleich “ , brummte Tumril, doch in seiner Stimme schwang ein leichtes Unbehagen mit.
    Schweigend blickten Sando und die sechs Zwerge durch das Fenster in die Finsternis. Eine gefühlte Ewigkeit verstrich. Nichts regte sich vor dem Haus.
    „Dreck !“ , fluchte Grimbak unterdrückt. „Dem Kiesel muss irgendwas passiert sein .“
    Umbrin wiegte nachdenklich den Kopf.
    „Die Geister haben ihn geholt “ , entfuhr es Thimon, und seine Augen weiteten sich.
    „Bleib mir endlich mit deinen Geistern vom Leib !“ , regte sich Sando auf. Dann biss er sich auf die Lippen. Er hatte Thimon nicht so anfahren wollen. Aber Bortha gehörte nun einmal zu seinem Klan. Irgendwie fühlte sich Sando für ihn verantwortlich.
    In diesem Augenblick wehte ein lang gezogenes, klagendes Heulen zu ihnen herein. Es klang sehr nah! Sando spürte, wie ihm die Haare zu Berge standen. Mit aufgerissenen Augen starrte er nach draußen.
    „Da ist das Licht !“ , rief Umbrin. „Das Geisterlicht !“ Er strich sich aufgeregt durch den rot gefärbten Bart und deutete nach draußen auf die Dächer jenseits der nächsten Häuserreihe.
    Und wirklich lag dort ein unheilvolles grünes Glühen in der Luft.
    „Ich verschwinde “ , verkündete Umbrin ängstlich und wandte sich zum Gehen. Urbin schloss sich seinem Bruder an.
    „Wartet !“ , rief Sando und packte Umbrin am Arm. „Wir können nicht einfach weglaufen. Wir müssen nach Bortha suchen. Vielleicht hat er sich verletzt und liegt irgendwo da draußen. Oder er hat sich verlaufen .“
    „Oder die Geister aus der Tiefe haben ihn geholt .“ Der rotbärtige Zwerg schüttelte den Kopf. „Ohne mich .“ Er riss sich von Sando los und eilte davon. Sein Bruder folgte ihm.
    „Wartet auf mich “ , bat Tumril, ließ das Tauende fallen, das er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, und lief den beiden Zwergen nach.
    Thimon stellte sich neben Sando. „Ich bleibe und helfe dir .“
    „Nein, das wirst du nicht “ , sagte Grimbak und zog ihn zu sich. Er sah Sando an. „Es tut mir leid, mein Freund, aber ich gehe da auch nicht rein. Nicht heute Nacht .“
    Sando wandte sich an Wonkar. „Was ist mit dir? Immerhin bist du der Anführer .“
    Wonkars Gesicht sah man die Anspannung an. Ihm fiel die Entscheidung sichtlich schwer. „Wir haben keine Waffen “ , sagte er schließlich. „Wir können gegen diese Geister nichts ausrichten .“
    „Es gibt keine … “ , setzte Sando wieder an.
    „Doch, es gibt sie !“ , unterbrach Wonkar ihn ungewöhnlich hitzig. Fast hätte er geschrien. „Sie haben meinen Vater damals umgebracht !“ Er beruhigte sich ein wenig. „Und irgendwann werde ich es ihnen heimzahlen “ , knurrte er leise. „Aber nicht heute Nacht. Nicht ohne Waffen … “ Er wandte sich an Thimon und Grimbak. „Kommt, Grubenjungs .“
    Thimon verzog trotzig das Gesicht. „Nein .“
    „Doch “ , befahl Grimbak streng und schob den Zwergenjungen mit sanfter Gewalt vor sich her zur Treppe.
    „Was ist mit dir,

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