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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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gegenwärtig für sie tun kann. Ich vertraue darauf, dass die Wabenbauerin uns Hilfe senden und die Königinlarve zurückbringen wird.“
    „Dann schließt uns in Eure Gebete mit ein“, sagte Hanissa. „Denn wir wollen Zrkida auch finden und zurückbringen.“
    Der Mönch entfaltete seine langen Arme und legte sie Hanissa unerwartet sanft auf die Schultern. Er wollte gerade etwas erwidern, als unvermittelt der Vorhang beiseitegerissen wurde. Eine Horde aus etwa einem Dutzend Xix stand in der Türöffnung und im Gang dahinter. Die Facettenaugen der Insekten waren weit aufgerissen, und Speichel troff aus ihren Mündern, während sie wild mit den Armen herumfuchtelten. Von einem Moment zum anderen erfüllte ein zorniges Kreischen den stillen Andachtsraum.
    „Gib uns den Mensch!“, kreischte der Anführer und deutete mit seinem dürren Arm auf Hanissa, der vor Schreck der Atem stockte.
    Der Xix-Mönch richtete sich auf seine vier Hinterbeine auf und wurde dadurch noch ein wenig größer. „Nein, ihr bekommt sie nicht“, donnerte er, und drohendes Klacken seiner kräftigen Mandibeln begleitete seine Worte.
    „Wir sind zehn … zehn … und du bist allein!“, zischte ein zweiter Xix aufgeregt, als die Gruppe in den Raum zu drängen versuchte. „Du kannst uns nicht … “ Er klackte kurz. „… nicht aufhalten.“
    „Ich bin nicht allein“, grollte der Xix-Mönch und breitete seine Arme weit aus, als er der Horde entgegentrat. „Die Wabenbauerin steht an meiner Seite.“ Er warf einen kurzen Blick über die Schulter. „Lauft, Kinder. Hinter dem Altar ist ein Ausgang. Ich halte sie auf.“
    Das ließen sich Hanissa, Quox und Fleck kein zweites Mal sagen. Während in ihrem Rücken ein grausiges Gekreische einsetzte, rannten sie auf den Altar zu, und wie versprochen befand sich in der Wand dahinter ein Loch, das zu einem gewundenen Gang führte. Atemlos flohen sie den steil aufwärtsführenden Weg entlang, bis sie schließlich eine weitere Öffnung erreichten, die erneut durch einen Vorhang verdeckt war. Dahinter lag ein breiterer Korridor, der in einem weiten Schwung gemächlich aufwärtsführte.
    „He, ich glaube, hier sind wir richtig!“, rief Quox. „Nur noch ein paar Schritte, und wir haben die Hallen der Heilung erreicht.“ Er wandte sich noch einmal kurz dem Vorhang zu, der als unscheinbarer Zierrat an der braunen Wand hing und die Öffnung verbarg. „Diese Abkürzung kannte ich gar nicht“, murmelte er und klang dabei in etwa so fassungslos wie Sando klingen musste, wenn er eine Gasse im Hafenviertel entdeckte, die ihm nie zuvor aufgefallen war.
    „Jetzt kennst du sie. Komm weiter“, drängte Hanissa, packte den Xix-Jungen am Arm und zog ihn mit sich die Steigung hinauf. Nach ein paar Schritten übernahm Quox wieder die Führung, und keine fünf Minuten später erreichten sie einen großen Eingang, über dem ein Schild hing. Es zeigte drei weiße Kreise.
    „Die Gilde der Weißen Pillendreher“, verkündete Quox. „Was machen wir jetzt?“
    Hanissa überlegte fieberhaft. „Meinst du, da drin ist noch irgendjemand halbwegs bei Verstand?“
    Quox zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Warum?“
    „Vielleicht können wir es uns sparen, heimlich in die Hallen einzudringen, und es gelingt uns stattdessen mit einem Trick, an die benötigten Zutaten zu kommen. Hör zu … “
    Mit aufgeregter Miene stürzte Quox in den Eingangsbereich der Gilde der Weißen Pillendreher. Er hoffte, dass die Auswirkungen des Wahnsinns die Hallen der Heilung bislang verschont hatten. Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht.
    Der Eingangsbereich glich einem Schlachtfeld. Die Hocker und Stühle verschiedener Art, auf denen Gäste Platz nehmen konnten, die Arzneien kaufen wollten, lagen kreuz und quer im Raum verteilt. Glassplitter und kleine bunte Pillen übersäten den Fußboden. Und über einer zerrupften, farnartigen Pflanze hing ein Alchemistenkittel, dessen Besitzer nicht zu sehen war.
    Hinter der hohen Theke, hinter der ein weiß gewandeter Xix normalerweise alle Gäste empfing, erklang ein Geräusch. Mit unbehaglichem Gefühl in der Magengegend ging Quox auf sie zu. Er lugte um die Ecke und erblickte einen alten Xix, der zusammengekauert am anderen Ende der Theke auf dem Boden hockte.
    Quox schluckte und versuchte sein Glück. „Verzeihung“, sagte er. „Ich benötige Eure Hilfe. Ich brauche starken Alkohol, Verliermeinnicht-Tinktur und Eisenpulver – und das schnell. General Qalrx schickt

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