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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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mich.“
    Der Alte hob den Blick. Panik lag in seinen Facettenaugen. „Was? Wovon redest du, Junge?“, fragte er. „Warum läufst du überhaupt frei herum? Weißt du nicht, wie gefährlich … “
    „Natürlich weiß ich das“, unterbrach Quox den Mann. „Aber General Qalrx hat mir aufgetragen, starken Alkohol, Verliermeinnicht-Tinktur und Eisenpulver zu besorgen. Die Zauberer aus der Magischen Universität haben eine Idee, wie man die Königinlarve finden könnte. Aber dafür brauchen sie diese Zutaten, und zwar so rasch wie möglich.Also helft mir bitte, wir haben nicht mehr viel Zeit.“
    Gehetzt schaute er über die Schulter, als sei ihm irgendjemand auf den Fersen, der ihn aufzuhalten versuche. Er hoffte, dass nicht wirklich jemand unten in der Hauptkammer auf den Gedanken gekommen war, die Zauberer um Hilfe zu bitten. Dann würde die kleine Täuschung, die sich Hanissa ausgedacht hatte, nämlich sofort auffliegen. Er wünschte sich, das rothaarige Mädchen wäre bei ihm, um ihm im Notfall zu helfen, seine Lügengeschichte auszuschmücken. Aber sie versteckte sich zusammen mit dem Drachen in einiger Entfernung in einer Nische.
    Glücklicherweise waren weitere Worte gar nicht nötig. Die Xix waren ein aufrichtiges Volk. Seine Mitglieder belogen einander so selten, dass ein Xix in der Regel geneigt war, die Worte seines Gegenübers für bare Münze zu nehmen. Quox hielt das für eine weitere Nachlässigkeit – neben der unzureichenden Bewachung der Königinlarve – , denn er wusste, dass die anderen Völker, die in Bondingor lebten, es mit der Wahrheit nicht so genau nahmen. Er selbst war deshalb auch stets vorsichtig. Das hieß aber nicht, dass er gern log. Wäre ihre Mission nicht so wichtig gewesen, hätte er sich von Hanissa sicher nicht so leicht dazu überreden lassen.
    Der Xix hinter der Theke erhob sich zitternd. „Gut … äh … ja.“ Er ließ seinen Blick über das Chaos schweifen. „Es ist niemand mehr da, der dir helfen kann. Außer … außer mir. Ich bin Krak’lx.“
    „Dann helft mir bitte“, flehte Quox. „Unser aller Zukunft hängt davon ab.“
    Krak’lx starrte Quox an. Sein Kopf pendelte unschlüssig hin und her. Schließlich nickte er. „Komm mit, aber rasch, bevor ich … “ Er erschauerte am ganzen Leib, und ein Knurren drang aus seiner Kehle. „Bevor auch ich mich vergesse.“
    Gemeinsam marschierten sie durch die Hallen der Heilung. In keiner der offen einsehbaren Alchemistenküchen wurde gearbeitet, und überall waren Spuren der Verwüstung zu sehen. In einer Kammer riss ein kräftiger Xix fauchend Vorratsgläser aus einem Regal. In einem anderen lag eine Xix-Frau reglos in einer Lache aus blauer Arznei.
    Dadurch, dass sich die Weißen Pillendreher auf das Herstellen von Arzneien spezialisiert hatten, gab es keine Dauerpatienten vor Ort, was Quox erleichterte. Er wollte lieber gar nicht wissen, wie es den armen Menschen, Zwergen und Elfen erging, die in anderen Hallen lagen, auf Heilung hofften und dabei Gefahr liefen, ihr Leben zu verlieren.
    „Hier sind wir“, flüsterte Krak’lx und betrat vor Quox eine große, kühle Kammer, in der hohe Regale voller Töpfe und Tiegel standen. Erstaunlicherweise herrschte hier noch völlige Ordnung. Der Xix eilte die Regalreihen entlang, griff hier und da zu und reichte seine Funde anschließend an Quox weiter. „Alkohol und Verliermeinnicht-Tinktur … Hm … “ Er schaute sich unsicher um, und seine Mandibeln klickten. „Eisenpulver sehe ich keins. Offenbar ist es aus.“
    „Aber wir brauchen es!“, rief Quox entsetzt. „Es wurde mir genau so aufgetragen.“
    Krak’lx fuhr zu ihm herum, die Augen weit aufgerissen. „Es ist fort, hörst du!“, fauchte er erregt. „Aus. Ende. Vorbei. Nichts zu machen. Ich kann dir nicht helfen, Junge. Ich kann dir nicht … “ Er zuckte zusammen, schloss die Augen und presste sich die Hände an die Schläfen. „Es … es tut mir leid“, fuhr er leiser fort. „Ich rate dir: Nimm eine Feile und rasple dir etwas Eisen von einer Speerspitze ab. Das geht sicher auch.“
    „Ich habe keine Feile“, klagte Quox.
    „Warte“, sagte Krak’lx, huschte drei Gänge weiter und zog das Werkzeug aus einer Schublade hervor. „Hier, bitte. Und nun geh schnell, Junge.“
    Dankbar nahm Quox die Feile in Empfang. Doch statt der Bitte Folge zu leisten, schüttelte er den Kopf. „Nein, ich brauche noch einen Mörser und einen Stößel und ein Sieb und einen kleinen Topf und Brennpaste und … “ Er

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