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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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für ganz Bondingor!
    Fleck stieß ein wehleidiges Quäken aus. Seine Flanken zitterten. Der kleine Drache fühlte sich sichtlich unwohl, und das Mädchen konnte es ihm nicht verdenken. Sie betete, dass Flecks Angst nicht vollständig Besitz von ihm ergriffe. Wenn Fleck sich jetzt in den Nachtfresser verwandelte, würde alles nur noch komplizierter.
    „Still, Fleck“, sagte sie leise. „Uns wird nichts geschehen.“ Sie strich dem jungen Flugdrachen über die lange Schnauze und schenkte ihm ein Lächeln, von dem sie hoffte, dass es aufmunternd wirkte.
    „Es kommt schon wieder jemand“, warnte Quox. „Schnell, wir müssen uns verstecken.“
    Hanissa lauschte, und tatsächlich hörte auch sie das eilige Trappeln von vielen Füßen. Ihr Blick fiel in einen der Nachbargänge. „Dort drüben“, flüsterte sie und deutete auf einen Eingang, vor dem ein brauner Vorhang hing. In seiner Mitte prangte ein wabenförmiges Symbol.
    Quox flitzte los, und Hanissa folgte ihm, Fleck direkt bei Fuß. Sie zogen den Vorhang beiseite und huschten durch den Eingang. Dahinter herrschte fast völlige Dunkelheit. Nur eine einzelne, schwach leuchtende Kerze, die auf einem altarähnlichen Stein stand, erhellte einen Teil des Raumes. Neben der Kerze befand sich eine Metallskulptur, die an das Wabensymbol auf dem Vorhang erinnerte. Ein schwacher Geruch nach Räucherwerk hing in der Luft.
    „Wo sind wir hier?“, raunte Hanissa, während sie Fleck beruhigend die Hand auf den Kopf legte.
    „In einem Schrein der Wabenbauerin“, erwiderte Quox leise.
    Das Mädchen runzelte die Stirn. „Ich dachte, die Xix huldigen keinen Göttern.“
    „Das trifft auch auf die meisten zu“, sagte Quox. „Aber es gibt ein paar kleinere Kulte im Bau, darunter auch den der Wabenbauerin. Der Umgang mit den Menschen und Elfen hat das bewirkt. Die meisten Kulte sind harmlos.“
    Ein tiefes Knarren und Klacken ertönte in ihrem Rücken. Das Geräusch ließ Hanissa das Blut in den Adern gefrieren. Es klang nach einem sehr großen Insekt.
    Fleck an ihrer Seite bekam einen Schluckauf und zuckte verräterisch. „Nein, Fleck, nicht jetzt“, hauchte Hanissa, ging in die Knie und umarmte den Jungdrachen.
    Aus dem Dunkel trat eine hünenhafte Gestalt – und Hanissa fragte sich, ob sie nicht vielleicht doch zulassen sollte, dass Fleck zum Nachtfresser wurde. Als solcher hatte er zumindest Bärenkräfte und konnte sie beschützen. Andererseits war es dann aber auch mit aller Heimlichkeit vorbei.
    Doch schon warf sich Quox an Flecks Stelle in die Bresche! Rasch machte er zwei Schritte nach vorn, breitete die Arme aus und gab einige Laute in Xix-Sprache von sich.
    Ihr Gegenüber trat noch etwas näher, und Hanissa sah, dass es sich ebenfalls um einen Xix handelte, wenn auch um einen, der mindestens doppelt so groß war wie alle, die sie bislang zu Gesicht bekommen hatte. Er trug eine graue Robe, die in langen Stoffbahnen von seinem Körper herabfiel und von einer groben Kordel zusammengehalten wurde. Auf dem dreieckigen Kopf saß eine kleine graue kreisrunde Mütze.
    Der riesige Xix faltete die langen Arme vor dem Bauch und schaute mit schräg gelegtem Kopf zu den dreien hinunter. Er öffnete den Mund, und erneut drang ein Laut daraus hervor, der klang, als rausche Geröll einen Abhang hinab.
    Quox antwortete mit aufgeregtem Klicken.
    „Was ist los?“, erkundigte sich Hanissa.
    „Er will wissen, wer wir sind und was wir hier treiben“, antwortete Quox. „Ich versuche, es ihm zu erklären.“
    „Und wer ist er?“
    „Ein Mönch. Wir haben ihn beim Gebet für das Wohlergehen der Königinlarve gestört.“
    „Ist er nicht auch … “ Hanissa hielt kurz inne. „Na, du weißt schon: leicht irre?“
    Bevor Quox antworten konnte, meldete sich der Hüne selbst zu Wort. „Keine Angst, Menschenkind“, klackte er grollend. „Ich spüre das Grauen, das mein Volk befallen hat, aber ich kann ihm widerstehen. Die Wabenbauerin hält ihre schützende Hand über mich.“
    Hanissa konnte gar nicht in Worte fassen, wie dankbar sie der unbekannten Gottheit dafür war. „Verzeiht. Ich wollte Euch nicht beleidigen.“
    „Schon gut, mein Kind“, gab der Xix-Mönch zurück. „Ich weiß, wie sich meine Brüder und Schwestern gebärden.“
    „Wenn es Euch noch gut geht, solltet Ihr dann nicht versuchen, Ihnen zu helfen?“, fragte Hanissa. „Sie daran hindern, sich gegenseitig zu verletzen?“
    „Nein“, widersprach der Mönch. „Mein Gebet ist das Beste, was ich

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