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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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zählte alle Hilfsmittel auf, die Hanissa ihm genannt hatte, und hoffte, dass er nichts vergaß.
    Auf der Miene des Xix-Heilers zeichnete sich Verzweiflung ab. Seine Kauwerkzeuge zuckten, und er hielt sie mit seinen Händen fest. „Ich kann nicht mehr lange. Ich … “ Er trat fest mit einem Fuß auf und verpasste sich selbst eine Ohrfeige. Dann rannte er los, um Quox die Alchemieutensilien zu holen.
    „Danke“, sagte der Xix-Junge, als alles beisammen war. „Ihr könnt stolz auf Euch sein, Krak’lx. Ihr habt soebenentscheidend zur Rettung unseres Volkes beigetragen.“
    „Ich hoffe es, ich hoffe es wirklich“, flüsterte dieser kaum hörbar. Dann brüllte er plötzlich: „Und nun verschwinde, du Dreiwabenhoch, bevor ich die Beherrschung über mich verliere!“
    Eilig kam Quox der Aufforderung nach.
    Kurz darauf hatte er sich wieder zu Hanissa und ihrem kleinen Drachen gesellt und präsentierte seine Beute. „Das war knapp“, stellte er fest. „Eine halbe Stunde später, und es wäre niemand mehr da gewesen, der auf unsere List hätte hereinfallen können.“
    „Also herrschte auch dort Chaos?“, fragte Hanissa.
    Quox nickte betrübt. „Und Eisenpulver gab es auch nicht mehr. Aber der Xix, der mir half, sagte, wir könnten es uns auch von anderer Stelle besorgen. Stimmt das?“
    Auf der blassen Stirn des Menschenmädchens entstand eine steile Falte. „Ich nehme es an. Reines Eisenpulver wäre mir lieber gewesen. Aber ich gewöhne mich langsam daran, dass Zaubern mit Tomrin und Sando etwas abenteuerlicher ist, als es die Bücher der Magischen Universität vorschreiben.“
    Quox hatte keine Ahnung, worauf sie damit anspielte. Er hoffte nur, dass Hanissa erfolgreich mit dem sein würde, was sie plante.

Kapitel 9
    Kinderkram
    Das ferne Kreischen war das Schlimmste. Sando war ja einiges gewohnt: In den Straßen des Hafenviertels konnte man nachts auch manchmal Dinge hören, die einem die Haare zu Berge stehen ließen. Doch dieses von Mandibelklacken untermalte, lang gezogene Kreischen, das durch die leeren Korridore und über die vielen Brücken hallte, würde er nicht so schnell wieder vergessen. Mal klang es klagend und entsetzt, dann wieder rasend vor Zorn. Sando fühlte sich an ruhelose Seelen erinnert.
    „Man kommt sich vor wie in einer Stadt voller Geister“, raunte er Tomrin zu.
    Der nickte. „Hab ich auch gerade gedacht. Und das Schlimmste ist: Durch den Hall in den Gängen weiß man nie, ob die Xix nah oder weit weg sind.“
    Sando verstand ihn genau. „Sie könnten schon hinter der nächsten Wegbiegung auf uns lauern … “
    „Verständlich wär’s. Immerhin wollen wir ihren Larven ans Futter … “ Tomrin verzog unbehaglich das Gesicht.
    Die beiden Jungen waren unterwegs zu einer der Brutkammern, wo sie in Hanissas Auftrag Gnädiges Gelee stehlen wollten. Pip flatterte neben ihnen her, und ein dicker Folomi flog ihnen summend voraus. Quox persönlich hatte dem Käfer erklärt, wie und wohin er die Freunde zu führen hatte. Gut eine halbe Stunde war seitdem vergangen, und Sando fühlte sich allmählich, als dürfe er nie wieder die Sonne sehen. Jeder Schritt führte sie tiefer in den Bau. Vereinzelt hingen Feenfeuer in Bronzelaternen an den Wänden und rissen Lichtinseln in die Dunkelheit. Abgesehen davon war es nahezu grabesfinster.
    „Mein Vater hat mir früher manchmal Geschichten von Geisterstädten erzählt“, sagte Tomrin leise. „In den Tagen, als er noch als Held durch die Lande zog, muss er einige durchquert haben.“
    „Und?“, fragte Sando. Er spürte, dass Tomrin nur redete, um die Stille zu bekämpfen, und war dankbar dafür.
    „Einmal verschlug es ihn in ein Land viele Tagesreisen südlich von Mintaria“, erzählte Tomrin. „Er suchte dort in einem flammenden Berg nach einem magischen Gegenstand, einer Brosche oder einem Ring, ich weiß nicht mehr. Jedenfalls überlebte er das Abenteuer nur knapp und irrte danach tagelang durch die Wüste. Die Sonne brannte furchtbar. Seine Vorräte waren längst aufgebraucht. Er wusste: Wenn er nicht bald Wasser fand, würde er sterben. Irgendwann erreichte er eine Siedlung. Sie bestand aus vielleicht einer Handvoll Häusern, kaum mehr als Ruinen, und alle waren leer. Doch er entdeckte einen Brunnen, in dem noch ein paar Schluck Wasser waren. Er trank es, legte sich in einem der Häuser zur Ruhe und wartete auf die kühle Nacht, um weiterziehen zu können.“
    Sando nickte. Das klang vernünftig.
    „Als er erwachte“, fuhr Tomrin

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