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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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kleinen quadratischen Raum. Darin befanden sich ein schlichtes, aber bequem aussehendes Bett, ein klobiger Schrank und ein Schemel vor einem Tischchen. Über dem Bett hing eine große Zeichnung. Sie zeigte Gumrak Eisenschild, den legendären Zwergenhelden. Gumli betrachtete das Bild mit säuerlicher Miene.
    „In Ordnung“, sagte Tomrin, als sich alle auf den Möbeln und dem Fußboden niedergelassen hatten. „So ist die Lage: Achnathon hat allem Anschein nach Feylor gespiegelt, genau wie zuvor uns und vermutlich auch meinen Vater.“
    „Und er hat Kollin und Peddi in seiner Gewalt“, warf Gumli grimmig ein. Playmolas war auf dem Weg vom Tafeleck zur Brandung noch einmal über die Hausdächer zurückgeschlichen, um zu sehen, wie der Kampf ausgegangen war. Daher wussten sie, dass die Soldaten des falschen Feylor ihre Gefährten gefangen und abgeführt hatten.
    Tomrin nickte. „Ich fürchte, der Dämon steht kurz davor, sein Ziel zu erreichen und die Macht in Bondingor zu übernehmen.“
    „Und danach ist ganz Mintaria dran“, ergänzte Hanissa.
    „Wie lautet der Plan?“, fragte Sando.
    „Ich sage, wir suchen diese Spiegler und befreien unsere Freunde“, knurrte Gumli. „Und dann hauen wir Achnathon auf die Nase. Ganz einfach.“
    „Befreien ja“, sagte der Elf nun. „Aber wir müssen mit Bedacht vorgehen, wenn wir etwas erreichen wollen. Achnathons Schergen sind zu mächtig, als dass allein unser kämpferisches Geschick ihnen den Garaus machen könnte.“
    „Du unterschätzt die Macht meiner Klinge“, brummte Gumli. „Der Feind, der gegen echten Zwergenstahl gefeit ist, muss erst geboren werden. Ich sage: Wir ziehen zum Palast.“
    „W…Wir?“, stammelte Schüttelspeer. Er war bleich geworden und wirkte ganz und gar nicht mehr heldenhaft. „Ohne Armee?“
    HanissastupsteTomrinan.„Ichglaube,ichsagebessermaldaheimBescheid,dassichhierbin,bevormeineMuttersichfragt,woichstecke“,flüstertesieihmzu.„Esistschonspät,unddahierweitundbreitkeinfalscherSandoist,wirdauchkeinefalscheNissabeiihrzuHausesitzen.“
    Tomrin nickte. „Gute Idee. In der Festung glaubt man ja sicher noch, ich sei mit meinem Vater unterwegs. Von daher brauche ich wohl nichts zu erklären.“
    Hanissa ging zurück zur Stiege. Wenige Minuten später kehrte sie grinsend zurück. „Alles geklärt. Gump will Winst als Boten zur Universität schicken.“
    Gremelaia Jereby Winst der Dritte war einer der Kobolde, die auf dem Dach der Brandung lebten, und flog gern auf schnellen Reitpfeilen durch Bondingor.
    „Das kann ja was werden“, murmelte Sando, dessen Mundwinkel belustigt zuckten. „Kommt ein Kobold zu den Magiern … “
    „Still“, grollte plötzlich Herrn Qualbringers tiefe Stimme durch den Raum. „Gefahr.“
    Alle verstummten. Selbst Gumli und Playmolas, die sich wirklich ständig in den Haaren hatten, hielten inne und sahen zu dem Troll hinüber.
    Dieser deutete auf Fleck. „Drache“, sagte er schlicht, als sei damit alles erklärt.
    Tomrins Blick wanderte zu Fleck. Nur der Troll hatte bemerkt, dass er sich vom Boden erhoben hatte und auf den kleinen Tisch geklettert war. Dort hockte er nun und blickte leise zischend aus dem Fenster hinaus in die Nacht.
    Hanissa sprang auf, trat zu Fleck und strich ihm beruhigend über die Schnauze. „Ist da jemand, Fleck? Witterst du etwas?“
    Der Jungdrache quäkte, sah sie kurz an und hob dann die Schnauze in Richtung Dachschräge.
    „Es wird doch wohl nicht dieser fürchterliche von Garsting sein?“, hauchte Schüttelspeer. Er schien ernsthaft zu überlegen, ob er sich unter Sandos Bett verstecken oder lieber aus dem Raum stürmen sollte.
    Sando zog seinen Dolch aus dem Gürtel und näherte sich dem Fenster. „Der Einzige, der auf diesem Dach etwas zu suchen hat“, sagte er leise, „ist Winst. Und wegen dem wird Fleck nicht unruhig, das steht fest.“
    Tomrin warf Sando einen Blick zu. „Du passt hier auf die anderen auf. Ich klettere raus und sehe nach.“
    Sando wollte erst protestieren, nickte dann aber. „Nimm meinen Dolch mit. Sicher ist sicher.“
    Als Tomrin vorsichtig das Fenster aufstieß, wehte ihm kalte Nachtluft entgegen. Sie roch nach dem Fleet. Den Dolch zwischen die Zähne geklemmt, schwang er sich über das Fensterbrett auf die schmale Brüstung, die unterhalb des Fensters an der Hauswand entlangführte.
    Draußen herrschte nächtliche Stille. Nur unten aus dem Schankraum drangen gedämpft die Stimmen der Gäste. Tomrin bewegte sich ganz langsam vorwärts,

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