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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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Garwan.
    „Pah, Ihr könnt mich nicht täuschen. Ich weiß alles über Euch. Durchsucht das Haus, Männer!“
    Gumli sprang von seinem Stuhl auf. „Endlich mal wieder eine zünftige Rauferei.“
    Schüttelspeer riss die Augen auf. „Wir können nicht gegen die Soldaten kämpfen! Das ist viel zu gefährlich.“
    Der Zwerg sah aus, als läge ihm eine spöttische Antwort auf der Zunge, aber Tomrin kam ihm zuvor: „Außerdem wäre es unklug, Herr Gumli. Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns mit Soldaten zu prügeln. Wir müssen Achnathon aufhalten. Und das gelingt uns nur in Freiheit.“
    Playmolas’ Lippen umspielte ein Lächeln. „Sagtet Ihr nicht selbst, Gumli, dass der Junge ein schlauer Bursche ist?“
    Der Zwerg brummte etwas in seinen Bart.
    Vom Schankraum waren Rufe und Gepolter zu hören.
    „Jetzt oder nie“, drängte Schüttelspeer und öffnete die Tür zum Gang. Eilig huschte er hinaus, und die anderen folgten ihm. Sie wollten gerade in den Korridor abbiegen, der zur Hintertür führte, als vor ihnen ein Trupp Soldaten der Baronengarde auftauchte.
    „Da sind sie!“, schrie der Anführer, und die Soldaten hoben ihre Waffen.
    Gumli fluchte und riss eine kurze Axt aus seinem Gürtel.
    „Nein!“, ging Kollin dazwischen. „Überlasst die Kerle mir und meinem Bruder.“
    Peddi zog zwei lange Dolche. „Genau. Wir decken Euren Rückzug.“
    „Das schafft Ihr nie“, entfuhr es Schüttelspeer verzweifelt.
    Kollin schenkte ihm ein tolldreistes Grinsen. „Unterschätzt niemals die Roten Zwillinge. Und jetzt haut endlich ab!“
    Mit wildem Johlen warfen sich die beiden den Soldaten entgegen.
    Hanissa, Tomrin und Sando flüchteten in Richtung Ausgang. Fleck und die verbliebenen vier Ritter vom Tafeleck waren ihnen dicht auf den Fersen.
    Im nächsten Moment hatten sie den Hinterhof erreicht. Playmolas huschte in die Gasse zwischen den Häusern, um zu schauen, ob die Luft rein war. Gleich darauf kehrte er mit einem Nicken zurück.
    Rasch schlüpften sie alle hinaus auf die nächtliche Straße. Und während aus dem Inneren der Schenke lautes Geschrei zu hören war, machten sie sich im Schutze der Dunkelheit aus dem Staub.

Kapitel 10
    Alarm in G UMPS B RANDUNG
    „Sando, Sando … “
    Gump rieb sich mit der flachen Hand über die Halbglatze und sah aus dem Fenster der Brandung , seiner geliebten Hafenschenke. Wo steckte dieser nichtsnutzige Neffe bloß wieder? Draußen war es schon dunkel, aber von Sando fehlte jede Spur.
    „Erst gestern Abend hat er sich so seltsam verhalten, dass ich dachte, er hätte Probleme“, murmelte Gump in seinen buschigen Bart, „und heute treibt er sich bis in die tiefe Nacht draußen herum, ohne mir vorher Bescheid zu sagen?“
    Das sah dem Jungen gar nicht ähnlich. Allmählich begann Gump, sich Sorgen um sein Mündel zu machen. Hatte Sando irgendetwas ausgefressen?
    „Was nuschelst du da, Zwerg?“, brummte ein grobschlächtiger Minotaur, der am Tresen stand, und legte Gump die Hand auf die Schulter. „Zapf mir lieber noch ein Glas von deinem köstlichen Gerstenbräu. Du hast Gäste, Mann!“
    Gump wandte sich um und betrachtete die Zecher. Trotz der späten Stunde waren noch erstaunlich viele in der Brandung . Neben dem Minotaur hockten drei Flussschiffer im Schankraum und sangen bierselig Lieder von fernen Ländern und Frauen namens Lohla. Einen Tisch weiter stritten sich schnatternd fünf Gnome darüber, wer von ihnen die letzte Runde Fang den Elf verloren habe und die nächsten Biere ausgeben müsse. Einige Hafenarbeiter waren auch da. Und alle hatten Durst.
    Seufzend machte sich Gump wieder an die Arbeit, servierte Getränke und bereitete den betrunkenen Flussschiffern einen Happen zu, den sie offensichtlich nötig hatten. Doch in Gedanken war er weiterhin bei Sando.
    Eine weitere Stunde später – Gump kämpfte gerade in der Küche mit einem Stück Braten und einem stumpfen Messer – klopfte es an die Hintertür. Sie führte von der Küche ins Freie.
    „Falsche Tür“, rief er, ohne aufzusehen. „Der Eingang zur Schenke ist auf der anderen Seite des Hauses.“
    Das Klopfen wiederholte sich. Wer immer da Lust auf einen Humpen Bier hatte, schien nicht allzu helle zu sein.
    „Ihr seid verkehrt“, erklärte Gump drängender. „Kommt ums Haus, dann könnt Ihr eintreten.“
    Es klopfte zum dritten Mal.
    „Himmel, Barsch und Zwirn“, brummte Gump. Vor lauter Geklopfe hätte er sich fast in die Hand geschnitten. „Taub und stur oder wie?“ Er trat zur Hintertür,

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