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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Perplies
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öffnete sie – und sah in Sandos grinsendes Gesicht.
    „Hallo,Onkel“,grüßtederJunge.„Entschuldige,dassichnicht vornherum komme, aber ich habe meine Gründe.“
    Für einen Moment war Gump viel zu sprachlos, als dass er reagieren konnte. Dann aber wich seine Überraschung dem Zorn. „Sag mal, was denkst du dir eigentlich?“, schimpfte er los. „Den ganzen Tag hört und sieht man nichts von dir. Hab ich dich nicht heute Morgen erst ausdrücklich gebeten, früh heimzukommen, weil ich Hilfe in der Brandung brauche?“
    „Äh, kann sein“, antwortete Sando sichtlich ahnungslos. „Ich … Ich war heute Morgen nicht ganz ich selbst, weißt du!“
    „Was soll das jetzt wieder heißen?“ Gump schüttelte verständnislos den Kopf. „Und was ist überhaupt los, Sando? Du heckst doch irgendetwas aus, das sehe ich dir an der Nasenspitze an.“
    Der Junge zuckte mit den Achseln. „Ich hatte ein paar Probleme“, gestand er. „Es würde zu lange dauern, alles zu erklären. Aber wir überlegen uns schon eine Lösung.“
    „Wir?“ Gump spähte ins Dunkel hinter seinem Neffen. Bewegten sich da nicht ein paar schemenhafte Gestalten? „Sag bloß, du bist um diese Uhrzeit auch noch mit Nissa und Tomrin unterwegs!“
    „Hallo, Gump“, erklang prompt die Stimme des Hauptmannssohnes, und einer der Schemen trat in den Lichtkegel, der aus der Küche fiel.
    „Hallo, Gump“, grüßte nun auch Hanissa. Das Mädchen hakte sich bei Tomrin unter, und als Gump erstaunt zur Seite ging, kamen beide in die Küche. Fleck folgte ihnen.
    „Hallo, Gump“, brummte sofort eine weitere Stimme. Zu Gumps großem Erstaunen löste sich ein Zwerg aus den Schatten. War das der alte Gumli aus dem Lorrenweg? Was wollte der denn hier?
    „Seid gegrüßt, Gump.“ Das war ein Elf, groß und schlank. Auch er ging an Gump vorbei, als wäre es das Normalste der Welt.
    „Sehr erfreut, Gump“, grüßte nun ein Mensch. Dem Haarschnitt und der Garderobe nach zu urteilen, handelte es sich um einen Edelmann.
    „Was in aller Welt … “, murmelte Gump verblüfft und sah vom einen zum anderen. Der Mensch schielte sehnsüchtig in Richtung Braten, der Elf wirkte niedergeschlagen.
    Plötzlich tippte jemand Gump von hinten auf die Schulter. „Tschuldigung“, brummte eine Stimme, die klang, als huste ein Riese in ein Ofenrohr. „Du im Weg.“
    Gump drehte sich wieder um und wich ein Stück zur Seite – ein Hüne von einem Troll quetschte sich durch die enge Hintertür!
    „Das ist Herr Qualbringer“, sagte Sando, als wäre das eine Erklärung. „Und das hier Herr Schüttelspeer … “
    „Rikbeth!“, protestierte der Mensch.
    „… neben ihm steht Herr Playmolas“, fuhr Sando unbeirrt fort, und der Elf verbeugte sich.
    „Und mich kennst du ja, alter Spinner“, knurrte Gumli. Er gehörte zu den Zwergen, die Gump für ein wenig verrückt hielten, weil er die Hügel und Stollen des Zwergenviertels gegen die Hafengegend und seine Kneipe eingetauscht hatte. „Können wir jetzt weitermachen?“
    „Weiter … was?“, stieß Gump hervor. Er begriff überhaupt nichts.
    „Wir suchen einen Platz, an dem wir ungestört sprechen können“, klärte Tomrin ihn auf. „Und Sando schlug vor, in Eure Schenke zu gehen.“
    „Eigentlich in unsere Wohnung über der Schenke“, verbesserte Sando. „Da laufen wir nicht Gefahr, von Leuten gesehen zu werden, denen wir lieber nicht begegnen möchten. Verstehst du?“
    Gump, der absolut nichts verstand, deutete schlicht in Richtung der Treppe, die ins obere Stockwerk führte.
    „Danke, Onkel“, seufzte Sando erleichtert. Sofort machte sich die seltsame Gruppe auf den Weg.
    „Guter Mann“, grollte der Troll, als er erneut an Gump vorbeischlurfte. Erst jetzt bemerkte dieser, dass Herr Qualbringer sich den Braten geschnappt und unter den Arm geklemmt hatte. Schüttelspeer sah dem schmackhaften Fleisch halb entrüstet, halb sehnsüchtig nach.
    Als der Letzte im Obergeschoss verschwunden war, blieb Gump noch einen Moment lang ratlos stehen. Dann schloss er kurzerhand die Hintertür und ging hinüber in die Speisekammer, um neuen Braten zu holen. „Kinder“, murmelte er dabei. Es klang ziemlich fassungslos.
    Tomrin war erst einmal in der Wohnung gewesen, in der Sando mit seinem Ziehonkel lebte. Die wenigen Zimmer unter dem schrägen Schindeldach sahen nicht weniger chaotisch aus als der Schankraum der Brandung , aber es war ein liebevolles Chaos.
    „Hier rein“, sagte Sando und führte die Gruppe in einen

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