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Drachenglut

Titel: Drachenglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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ihm auf gleicher Höhe zum Pit folgen und man kann uns sehen.«
    Tom knurrte etwas und ließ den Blick über den spärlich bewachsenen Hang unterhalb des Pit gleiten. Er war von tiefen Spalten durchzogen und verwitte r tes Geröll zwang zu Umwegen.
    »Wie schwer ist es, von hier aus direkt nach oben zu klettern?«
    »Schwierig, aber nicht unmöglich. Man hat uns immer davor gewarnt, es wäre zu gefährlich. Michael und ich haben es einmal versucht, aber wir kamen nur etwa bis auf halbe Höhe, wo das Geröll beginnt, und sind dann wieder umgekehrt. Es wurde schon dunkel.«
    Tom schnitt eine Grimasse. »So kämen wir aber nahe an den Pit heran, oder?«
    »Ja, und ohne gesehen zu werden. Ich finde, wir sollten es versuchen.«
    »Dann los.«
    Sie überquerten den Bach. Tom folgte einer plöt z lichen Eingebung und tauchte die schwarze, rostige Spitze seines Speers in einen Wasserwirbel. Wä h rend sie sich einen Weg durch die am Fuße des Stei l hangs herumliegenden Felsbrocken bahnten, sah er noch einmal in die Schlucht zurück. Dort wurde es bereits dunkel, während über ihnen der Himmel in blassem Blau erstrahlte. An dem Speer glänzten Wassertropfen.
     
    42
     
    Von den verschwundenen Personen war keine Spur gefunden worden.
    Mr Cleevers Tür hing in den Angeln, das Fenster daneben war eingeworfen worden. Auf der gegen ü berliegenden Seite des Angers stand die Tür von P i lates Laden sperrangelweit offen und die Dörfler ha t ten sich davor auf dem Gehweg in kleinen Gruppen versammelt.
    Zwei Autos mit Touristen fuhren angesichts des Menschenauflaufs langsamer, registrierten die ve r streuten Glasscherben und die wütenden Gesichter und bretterten davon. Joe Vernon kam aus Mr Cle e vers Haus heraus und ging zu der aufgebrachten Menge, die begierig auf einen neuen Hinweis wart e te, damit ihre kollektive Kühnheit nicht verpuffte.
    Mrs Gabriel hatte sich geweigert, die beiden Hä u ser zu betreten, und sprach mit Lew Potter, der sich beide von innen angeschaut hatte. Sie wandte sich an Joe.
    »Mr Vernon, Lewis hat mir erzählt, was er in Mr Cleevers Haus gesehen hat. Bilder und alte Stiche von bösen Dingen.«
    »Na ja, Mrs Gabriel … « Joe brach ab.
    Er war in Fordrace aufgewachsen und sogar bei ihm löste der Anblick der uralten Stätten auf dem Wirrim ungute Assoziationen aus.
    »Daran gibt es keine Zweifel«, sagte sie, und Joe sah, dass alle Umstehenden ihre Aufmerksamkeit ihr zuwandten. »Er ist von bösen Dingen besessen, das ist doch eindeutig.«
    »Aber wir haben ihn nicht gefunden. Sie sind weg, und wir wissen nicht, wo sie sind.«
    »Doch, ich glaube, ich weiß es«, sagte eine große, magere Frau. Es war Mrs Plover vom Postamt. »Manchmal hat Mr Cleever Pakete und Briefe abg e holt, die an Mr Hardraker adressiert waren. Nachdem der alte Mann gestorben war, wurde Mr Cleever sein Bevollmächtigter: Er holte die Post ab, die sich nach einer gewissen Zeit angesammelt hatte, bestätigte den Empfang und nahm sie mit. Er verbringt immer noch viel Zeit auf dem Hof, hat er mir gesagt. Wenn die Preise wieder steigen, will er ihn verkaufen.«
    Die Menge murmelte – ob aus Dankbarkeit, Eifer oder Unsicherheit, hätte Joe Vernon nicht sagen kö n nen.
    »Na, dann los!« Einer der jungen Männer stach mit seinem Stock in die Luft. »Dann auf zum Ha r draker-Hof. Wir fahren mit unseren Autos und sehen mal, wen wir da finden. Kommt!«
    Die Menge teilte sich in verschiedene Grüppchen auf, die zu den Autos rannten. Joe Vernon und Mrs Gabriel blieben als Letzte auf dem Anger stehen. Joe rieb sich unentschlossen die Handgelenke, und Mrs Gabriel schwieg mit gerunzelter Stirn, als versuche sie sich an etwas zu erinnern, das sie vor langer Zeit vergessen hatte.
    »Anscheinend sind wir die beiden Einzigen, die nicht mitgefahren sind«, sagte Joe schließlich. »Soll ich Sie im Polizeiauto mitnehmen, Mrs Gabriel?«

 
     
    43
     
    Die Ringfessel aus Stein ist zerbrochen.
    Die Zeit drängt.
    Die Flamme ist zuerst so groß wie eine Eichel, dann wie ein großer Kieselstein. Ihr Zentrum besteht aus weißer Glut. Sie flammt auf als Erwiderung auf die Bewegung, die sie weit weg und hoch oben über der Erde spürt.
    Die Erde besteht aus vielen Schichten, durch Jah r hunderte zusammengepresst, doch die Flamme eri n nert sich, obwohl sie erst schwach flackert.
    Sterbende Männer, a ber zwischen ihnen ein erh o bener weißer Arm, unverletzt vom Feuer, obwohl der Himmel selbst versengt war.
    Eine Macht näherte sich unaufhaltsam und

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