Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
Vom Netzwerk:
zerknautschte. »Jetzt begrüße ich schon Napoleon und hoffe, dass er uns alle aussticht – aber mein Gott: Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nicht so froh wie in dem Moment, als er landete.«
    Temeraire hingegen war alles andere als erfreut, Napoleon zu sehen, und noch weniger, Lien wiederzutreffen, aber das bedeutete nicht, dass er unglücklich über die Störung bei der Zeremonie gewesen wäre. Er hatte das Gefühl, dass Iskierka unbedingt einen ordentlichen Dämpfer gebraucht hatte. Als Maila herangeflogen kam und auf dem Hof landete, um sich mit ihr zu besprechen, legte Temeraire seine Halskrause an und warf Iskierka einen verächtlichen Blick zu. »Ich will nur hoffen«, sagte er laut, »kein Drache, der etwas auf sich hält sich – und damit alle anderen der Gruppe –, erniedrigt sich selbst, sodass er aus Enttäuschung bei dem Repräsentanten einer fremden Nation bettelt.«
    Â»Oh«, stieß Iskierka aus. »Ich bettele bei überhaupt niemandem«, und Temeraire kam nicht umhin zuzugeben, dass sie recht hatte. Sie ging sehr kühl mit Maila um und wurde noch abweisender, als dieser von Napoleons dramatischem Auftritt zu schwärmen begann und dass ihre Pläne für die nahe Zukunft dadurch verändert würden … dass die Flammes-de-Gloire an diesem Nachmittag vorgeführt hätten, wie weit ihr Feueratem reichte … dass Lien ein höchst ungewöhnliches Tier sei und ganz offenkundig von den Göttern bevorzugt worden sei, was ihre bemerkenswerte Färbung anging …
    Â»Vielleicht wollen Sie dann mal Ihr Glück bei ihr versuchen«, sagte Temeraire, der sich gar nicht die Mühe machte zu vertuschen, dass er gelauscht hatte. »Vielleicht will sie ja Eier mit Ihnen bekommen. Ich selber würde davon an Ihrer Stelle aber lieber nicht ausgehen.«
    Maila stellte seinen Federkragen am Hals auf und sagte: »Lien hat mir bereits erklärt, dass sie mit einem Drachen, der so weit von ihren eigenen Vorfahren entfernt ist, keine Eier haben kann und dass sich Himmelsdrachen nicht mit anderen Rassen kreuzen lassen. Sie will nicht unsere Zeit vergeuden, ansonsten würde sie sich aber sehr geschmeichelt fühlen. Deshalb hat sie auch die zwei Feuerspucker mitgebracht, die aus ihrer Ehrengarde stammen. Sie werden hierbleiben, wenn wir das wünschen, um engere Bande zwischen unseren beiden Nationen zu knüpfen.«
    Während Temeraire daraufhin angewidert schwieg, schnaubte Iskierka: »Wenn Sie glauben, dass ein paar jämmerliche, französische Tiere ebenso gut sind, wie ich es bin«, keifte sie, »nur weil sie ein bisschen Feuer spucken können, dann wünsche ich Ihnen viel Spaß in ihrer Gesellschaft. Ich weiß mit meiner Zeit Besseres anzufangen, als mich von jemandem herumschubsen zu lassen, vor allem von jemandem, der ein so schlechtes Urteilsvermögen hat.«
    Â»Aber so ist es doch gar nicht«, protestierte Maila. »Ich glaube ja überhaupt nicht, dass die französischen Drachen ebenso gut sind wie Sie: Deshalb bin ich ja hier. Ich will Sie nur warnen. Sie müssen mitkommen und mit Anahuarque sprechen. Sie müssen die Herrscherin überreden – sie muss einfach Granby heiraten und diesen ausländischen Kaiser wegschicken. Auf keinen Fall darf sie ihn ehelichen und dann übers Meer verschwinden.«
    Temeraire war seit Mailas Besuch tief aufgewühlt, und Laurence hatte bislang noch nicht die Gelegenheit gehabt herauszufinden, was der Grund dafür war. »Also, wenn du mich fragst«, sagte Temeraire zu Iskierka und peitschte seinen Schwanz hin und her, »dann hat er überhaupt kein Interesse an dir und deinen Eiern. Maila will nur erreichen, dass die Herrscherin hier in den Bergen isoliert bleibt, wo man sie nichts alleine tun lässt. Und ich bin mir sicher, dass er mit Granby das Gleiche vorhat.«
    Â»Er ist sehr wohl an meinen Eiern interessiert«, tobte Iskierka, während Hammond sie drängte, unverzüglich die Herrscherin aufzusuchen: Maila war bereit, ihnen sofort eine informelle Privataudienz zu verschaffen, damit sie sich für ihre Sache einsetzen könnten.
    Â»Wir dürfen keinen Augenblick verlieren. Das heutige Abendessen kann alles entscheidend sein, und vielleicht ist De Guignes schon im Vorfeld damit beschäftigt, den Inka irgendwelche Versprechungen zu machen«, sagte Hammond, der Granby beinahe buchstäblich

Weitere Kostenlose Bücher