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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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dass sie mit Sicherheit wissen, was sie dabei gewinnen können, dürfte ihnen nicht sehr erstrebenswert erscheinen«, stimmte Laurence zu. »Wir haben allerdings kaum Kenntnisse über die Tswana und ihr Königreich, und das momentane Elend unserer Situation ist in nicht unerheblichem Maße dieser Unwissenheit geschuldet. Umso genauer sollten wir es uns überlegen, ob wir uns nun erneut in die Nähe der Küstenlinie dieses Kontinentes wagen, wo wir doch bereits gewisse Beweise haben, dass die Tswana in der Lage sind, eine ernstzunehmende Streitmacht über eine große Entfernung hinweg zu unterhalten.«
    Er sprach gedankenverloren und konzentrierte sich mehr auf sein Gehör, denn der übliche Rhythmus der Schritte über ihren Köpfen hatte sich verändert, und Stimmen an Deck drängten sich mehr und mehr in sein Bewusstsein. Aber es gab keinen Alarm, und die Mannschaft wurde auch nicht auf ihre Posten gerufen, sodass Laurence keine Entschuldigung hatte, vom Tisch aufzustehen. Stattdessen war er gezwungen, seine Neugier im Zaum zu halten, bis das Essen abgeräumt war und er vorschlagen konnte, den Kaffee auf dem Drachendeck servieren zu lassen.
    Laurence streckte seinen Kopf aus dem Niedergang und sah den Himmel; auf der Stelle war all seine Wissbegier gestillt. Riley hätte eigentlich an diesem Abend in der Kadettenmesse speisen sollen, aber er war bereits wieder auf dem Achterdeck und gab den Männern Befehle. Zwar war keine Panik zu bemerken, aber doch emsiges Treiben: Alle Segel waren gerefft. »Ich denke, uns steht ein ordentlicher Sturm bevor. Natürlich muss sich niemand deswegen Sorgen machen«, fügte Riley betont heiter und mit lauter Stimme hinzu, ehe er, an Laurence gewandt, im Flüsterton fortfuhr: »Das Quecksilber wäre unten aus dem Barometer gelaufen, wenn es möglich gewesen wäre; man sollte die Drachen so schnell wie möglich anketten.« Laurence bedeutete ihm mit einem stummen Nicken, dass er verstanden hatte, und machte sich auf den Weg, Temeraire zu eröffnen, dass er sich die Sturmketten würde anlegen lassen müssen, die er so sehr hasste. »Aber es bleibt vorher noch genug Zeit für einen kurzen Flug, wenn du das gerne möchtest«, fügte er besänftigend hinzu, als er bemerkte, dass Temeraire vor Empörung seine Halskrause angelegt hatte.
    Â»Ich sehe gar nicht ein, dass es immer ausgerechnet dann stürmen muss, wenn wir auf dem Meer unterwegs sind«, sagte Temeraire, alles andere als mit seinem Schicksal ausgesöhnt, als sie sich in die Luft geschwungen hatten und in der Ferne die massigen purpurroten und lilafarbenen Wolken erblickten, die sich bis hoch in den Himmel auftürmten. Der Ozean war spiegelglatt und tiefschwarz.
    Als er landete, war er zögerlich bereit, sich dem Unvermeidlichen zu fügen, doch in diesem Moment tönte Iskierka: »Also ich habe nicht vor, mich anketten zu lassen. Warum sollte ich mich denn nicht einfach am Schiff festkrallen oder, wenn es ganz schlimm kommt, einen Flug wagen?« Laurence erinnerte sich mit Unbehagen daran, dass Iskierka noch nie einen waschechten, dreitägigen Sturm erlebt hatte, der das Durchhaltevermögen eines jeden Drachen erschöpfen würde, wenn die Windstöße selbst sich nicht bereits als verhängnisvoll erwiesen.
    Â»Ich denke, der Sturm selbst wird vermutlich sehr lange toben«, sagte Granby und warf Laurence einen fragenden Blick zu. Der rutschte von Temeraires Rücken und beeilte sich, seinem Drachen mit so leiser Stimme wie möglich zu versichern, dass kein Weg an den Sicherungsmaßnahmen vorbeiführen würde. Die Matrosen, die mit einer riesigen Persenning und den Sturmketten bereitstanden, warfen ihm böse Blicke zu, weil er Unheil herbeiredete. Ihre Mienen wurden noch finsterer, als Granby sich auf eine lautstarke Diskussion mit Iskierka einließ, die weithin über das ganze Deck schallte. Ganz abgesehen davon, dass Laurence ohnehin jeder Form von Aberglauben ablehnend gegenüberstand, hatte er keineswegs das Gefühl, dass der Sturm, der sich vor ihnen zusammenbraute, noch irgendeine zusätzliche Ermutigung brauchte, um sich als so verheerend zu erweisen, wie man es sich nur vorstellen konnte. Aber es würde schlimme Konsequenzen haben, wenn sich Iskierka nicht überzeugen ließe und nicht gewillt wäre, die Einschränkungen, die das Wetter ihnen allen abverlangen würde, zu

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