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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Novik Naomi
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weitaus mehr als Iskierka – hasste und deshalb viel mehr Grund hätte, eine Gegenleistung einzufordern.
    Â»Aber ich mache ja nicht solchen Aufstand und bringe die armen Seeleute in Schwierigkeiten, die den ganzen Sturm über alle Hände voll zu tun haben werden«, sagte Temeraire, auch wenn er es schon eine Sekunde später bereute, dass er sich so früh selber zum Schweigen verdammt hatte. Er hätte nämlich nichts gegen eine ordentliche, gut durchgebratene Mahlzeit einzuwenden gehabt, anstatt mit ansehen zu müssen, wie eine lebende Kuh aus der Vorderluke gehoben wurde. Die normalen Schlachtwannen waren eben an Deck gebracht worden, als der erste dünne Regen niederging und in die Bottiche prasselte.
    Â»Und außerdem«, fügte er missmutig hinzu, während das Fleisch verteilt wurde, »hat Laurence viel eher das Recht dazu, prächtige Kleidung zu tragen; schließlich ist er ein Prinz und ein Kapitän gleichermaßen, und Granby ist noch gar nicht so lange im Dienst wie er. Wenn also Laurence beschließt, nicht immer in seiner besten Kleidung herumzulaufen« – wofür Temeraire alles Verständnis der Welt hatte, denn schließlich wollte man doch nicht das Risiko eingehen, etwas so Hübsches völlig unnötigerweise zu verschmutzen –, »dann wüsste ich nicht, warum Granby es anders halten sollte.«
    Kulingile hob den Kopf und warf ein: »Demane ist ebenfalls ein Prinz, und auch er trägt keine besondere Kleidung.« Temeraire glaubte nicht, dass der erste Teil der Bemerkung der Wahrheit entsprach, aber er erinnerte sich daran, dass Admiral Roland etwas Derartiges einem anderen Burschen der Admiralität gegenüber angemerkt hatte, als dieser Einwände dagegen erhoben hatte, dass Demane und Sipho Laurence’ Läufer wurden. Ganz sicher jedenfalls war es weniger zutreffend als bei Laurence, der in einer pompösen, offiziellen Zeremonie adoptiert worden war.
    Iskierka fauchte und stieß Dampf aus ihren Stacheln aus. »Granby ist sehr wohl der Dienstältere, wenn man nur seine Jahre als Flieger betrachtet, und ich wüsste nicht, warum er nicht eines Tages – sehr bald schon! – ebenfalls ein Prinz werden sollte.« Nach dieser eher schwachen Erwiderung steckte sie den Kopf unter einen ihrer Flügel.
    Eine Stunde später ging der Regen in Sturzbächen nieder. Iskierka war zwischen den anderen Drachen vor dem Wind geschützt und schlummerte tief und fest. In regelmäßigen Abständen stieß sie kleine Dampfwölkchen aus, die sich an der Ölhaut über den Drachen niederschlug und sie unangenehm klamm auf Temeraires Rücken kleben ließ. Die ungebratene Kuh lag ihm schwer im Magen, und er dachte gerade darüber nach, ob es sich lohnte, Gerry nach Gong Su zu schicken, damit dieser ihm einen Bottich voll Tee kochen sollte, als Kulingile seinen Kopf über Iskierkas Rücken schob und flüsterte: »Temeraire?«
    Â»Ja?«, antwortete dieser, der zu dem unerfreulichen Schluss gekommen war, dass der Wind und der Regen den Tee ungenießbar machen würden, noch ehe er ihn ausgeschlürft hätte, sodass sie am Ende nur einen Kübel ihrer ohnehin schmalen Vorräte verschwendet hätten: Für Laurence wäre es zu teuer gewesen, die Mengen einzukaufen, die Temeraire gerne trinken würde.
    Â»Sollte Demane sich vielleicht besser kleiden?«, fragte Kulingile mit besorgtem Unterton.
    Â»Oh …«, antwortete Temeraire, dem ganz verschiedene Antworten auf der Zunge lagen. Schließlich entschied er sich für die Wahrheit. Er konnte nicht verwinden, dass er Demane verloren hatte, und hätte ihn mit Freuden wieder zurückgenommen, aber es wäre eine ganz billige Masche gewesen, Kulingile etwas vorzumachen, wenn dieser lediglich versuchte, sich ordentlich um Demane zu kümmern.
    Â»Man darf auf alle Fälle erwarten, dass sich der Kapitän eines wichtigen Drachen in besonders tadellosem Aufzug präsentiert, wenn es die Gelegenheit erforderlich macht«, sagte Temeraire deshalb. »Ich wage zu behaupten, dass Demane wenigstens einen besseren Mantel gebrauchen könnte, und er sollte auch goldene Balken wie Laurence und Granby auf den Schultern haben. Du siehst ja, dass ihn ansonsten niemand für einen richtigen Kapitän hält.«
    Â»Aber woher soll ich denn all diese Dinge nehmen?«, fragte Kulingile, und in einem Anflug von

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