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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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Beute niederzustoßen.
    Mitleid mit dem Troll überkam ihn, der dort auf dem Abhang um sein Leben kämpfte, da geschah etwas Unerwartetes. Ein mächtiger Donnerschlag hallte markerschütternd durch das Tal, dass selbst der Boden in Schwarzholm erbebte und Aidan taumelnd niederstürzte. Er hörte, wie mehrere Fensterscheiben unter der enormen Druckwelle zerbarsten.
    Der Drache trudelte abwärts, der enorme Körper stürzte hilflos zuckend in die Tiefe. Aidan erwartete mit angehaltenem Atem den Aufprall und wollte einen Freudenschrei ausstoßen, da sah er, wie der Drache den Sturz in letzter Sekunde abfing und kontrolliert niederstieß. Binnen ein, zwei Augenblicken stieg er erneut auf, im Maul trug er eine wild zappelnde Beute. Aidan konnte es zwar auf diese Entfernung nicht genau erkennen, aber es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass es der Leviathan des Magiers war.
    Ein gellender Schrei ertönte, dann war der Drache von leuchtend blauem Feuer umhüllt. Das Kreischen der Bestie war selbst im Dorf so ohrenbetäubend laut, dass Aidan schmerzerfüllt seine Hände auf die Ohren presste. Seine Augen hingen gebannt an dem Schauspiel im Himmel. Er wagte es kaum zu hoffen, aber der Troll schien mit seiner Magie Erfolg zu haben. Die Hoffnung währte nicht lange, da versiegte das gleißende blaue Feuer abrupt und der Drache flog unversehrt erneut seine Bahnen. Mehrmals stieß er hinab und tauchte wieder auf, bis er schließlich das Interesse zu verlieren schien, immer höher aufstieg und spurlos hinter den Kuppen der Berge verschwand.
    »Schade«, sagte Bogothar missmutig, der unbemerkt neben ihn getreten war. »Eine Weile sah es danach aus, dass er es schaffen würde. Aber nichts, ein weiterer Reinfall.«
    »Ich habe es euch gesagt, niemand kann diesen Dämon töten«, spuckte der alte Morten mit zusammengekniffenen Augen aus und bedachte den Zwerg mit einem geringschätzigen Blick.
    »Lass gut sein, Morten, auch seine Stunde wird kommen«, sagte der Wirt beschwichtigend.
    Morten zog sich brummelnd in die Taverne zurück.
    Zwischenzeitlich hatte sich eine regelrechte Menge auf dem Platz angesammelt, die den Kampf des Trolls in allen Einzelheiten ausdiskutierte und wilde Spekulationen aufstellte. Aidan verfolgte die Diskussion aufmerksam, beteiligte sich aber nicht.
    Die einzige Frage, die ihm im Kopf herumging, war die Frage, wie man dieses Biest töten könnte. So sehr er sein Gehirn auch zermarterte, er fand keine Antwort.
     
     
    Als der Troll zwei endlos scheinende Stunden später erschüttert und niedergeschlagen zum Dorfplatz wankte, musste Aidan unwillkürlich an seinen eigenen Kampf mit dem Drachen denken.
    »Sie war wirkungslos«, krächzte der Troll.
    »Was war wirkungslos?«, hakte Aidan nach.
    »Meine Magie. Sie konnte nichts gegen den Drachen ausrichten. Monatelang habe ich meine Kräfte mit den Ritualen meines Volkes gestärkt, die ganze letzte Nacht habe ich in Meditation verbracht, und trotzdem hat die Vorbereitung nichts genützt. Gar nichts. NICHTS.« Das letzte Wort brüllte er mit ungezügelter Kraft hinaus. Für einen Moment glaubte Aidan, er wäre taub.
    »Was denkst du«, fragte Aidan nach einer Weile, »ist der Drache immun gegen Magie?«
    »Ich weiß es nicht«, seufzte Shakrath erschüttert und lehnte sich an den Rand des Brunnens. »Ich weiß nur, dass meine Magie nichts gegen ihn ausrichten konnte. Als ich ihn angriff und er fiel, dachte ich, es würde funktionieren, aber der Drache hat nur mit mir gespielt.«
    »Die Trollmagie ist die stärkste bekannte Magie, warum ...«
    Shakrath funkelte ihn so wütend an, dass Aidan verstummte.
    »Ohne Zweifel ist sie die stärkste Magie, die es heute auf dieser Welt gibt. Mit Ausnahme der Magie der Uralten, ihre Kräfte überstiegen selbst die unseren. Der Drache muss einer der Uralten sein, es gibt keine andere Erklärung für seine Macht. Er hat meine Angriffe so mühelos abgewehrt wie die einer Fliege ...« Der Troll gab seltsame Laute von sich, Aidan war sich nicht sicher, ob er lachte oder weinte. Mitfühlend legte er Shakrath eine Hand auf die Schulter. Aus eigener Erfahrung wusste er, wie nötig der Magier dies im Augenblick hatte.
    So wie Bogothar zu ihm gekommen war, lag es nun an ihm, dem Troll zu erklären, dass er an diesem Ort gestrandet war, dass es kein Entrinnen aus Schwarzholm gab, dass er sich eine Hütte als Bleibe aussuchen durfte. Shakrath nahm die Nachricht erstaunlich gefasst auf, vielleicht stand er auch nur unter Schock und der

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