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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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ein.«
    Aidan lächelte kläglich.
    »Lass uns mit den anderen darüber sprechen«, schlug Bogothar vor. »Viele Köpfe können mehr denken als einer.«
    »Ein guter Vorschlag, mein bärtiger Freund. Komm, reden wir mit den anderen.«
     
     
    Die anderen waren gar nicht begeistert. Aidan hatte sie am selben Abend in der Taverne zusammengerufen und ihnen seinen Plan dargelegt. Sie hörten sich den Vorschlag ruhig bis zum Ende an, doch dann begann ein derart aufgeregtes Geschnatter, dass Aidan dachte, es hätte ihn auf ein erbittertes Schlachtfeld verschlagen. Nur der wortkarge Nordländer saß wie immer schweigend an seinem Tisch und beobachtete den Tumult scheinbar desinteressiert, ohne eine Miene zu verziehen.
    Enttäuscht sah Aidan zum alten Morten hinüber, der mit steinerner Miene in seinen Bierkrug starrte, statt sich an der Diskussion zu beteiligen. Aidan hatte fest damit gerechnet, dass der Alte sich als Erster hinter ihn stellen und ihn unterstützen würde. Wenn sich nicht einmal Morten, der den Drachen aus den tiefsten Abgründen seiner Seele hasste, auf seine Seite stellte, auf wen konnte er dann überhaupt zählen?
    »Der Drache ist unbesiegbar!«, rief eine aufgebrachte Stimme.
    »Wir haben keine Chance, er wird uns alle töten.«
    »Wir werden sowieso alle sterben.«
    »Der Plan ist der reine Irrsinn, niemand kann diesen Drachen bezwingen.«
    »Uns geht es gut, warum sollten wir unser Leben wegwerfen für einen Angriff, der sowieso nicht funktionieren kann.«
    So ging es eine gute halbe Stunde lang. Aidan starrte zunehmend frustriert in die Menge, Bogothar saß traurig neben ihm auf der Bank und ließ seine kurzen Beine baumeln. Er warf Shakrath einen verstohlenen Blick zu, der das laute Treiben interessiert verfolgte, sich aber auch nicht daran beteiligte.
    Dann wurde es Aidan zu bunt und er stand auf.
    »Ruhe, bitte«, sagte er. Da niemand auf ihn hörte, brüllte er erneut mit lauter Stimme: »Ruhe!«
    Augenblicklich war Stille im Raum.
    »Ich verstehe euch«, sagte er. »Wirklich, ich meine es ernst. Ich will mein Leben auch nicht für einen irrwitzigen Plan wegwerfen, aber wir müssen dem Drachen Einhalt gebieten, uns bleibt gar keine andere Wahl, wenn wir überleben wollen. Darum bitte ich euch, nein, flehe euch an, dass wir gemeinsam einen Plan ausarbeiten, wie wir den Drachen mit minimalen Verlusten besiegen.«
    Er warf einen herausfordernden Blick in die Runde. Die Leute starrten genauso herausfordernd zurück.
    »Lasst uns eine Abstimmung machen«, schlug er vor. »Wer bereit ist, sich mir anzuschließen, hebt die rechte Hand.«
    Bogothars Hand war die Erste, die nach oben schnellte. Shakrath war der Nächste, dicht gefolgt von dem schweigsamen Nordländer. Danach gab es nur noch betretenes Schweigen. Der Wirt scheuerte seine Gläser besonders gründlich, keiner der Anwesenden wagte es, Aidan in die Augen zu sehen.
    Er wollte sie anschreien, ihnen ins Gesicht brüllen, was für Feiglinge sie waren, doch tief in seinem Herz verstand er sie. Tief in seinem Herzen teilte er ihre Angst, die Furcht vor der schwarzen Bestie, die schon so viele ins dunkle Reich des Todes geschickt hatte.
    »Ich verstehe«, sagte er enttäuscht. »Trotzdem danke ich euch für eure Zeit.«
    Aidan setzte sich wieder zu Bogothar, Shakrath und der Nordländer setzten sich dazu.
    »Was nun?«, fragte der Zwerg.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Aidan. »Es ist hoffnungslos, was können wir vier schon ausrichten?«
    »Mehr als einer, soviel ist sicher«, krächzte Shakrath. »Ich bin dafür, dass wir es versu ...«
    Er kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden, da flog die Tür der Schenke auf, krachte gegen die Wand und schnellte zurück.
    Sie hörten ein schrilles »Huch«, dann plumpste jemand zu Boden.
    Sofort kam Leben in die Schenke, alle standen auf und drängten sich an die verschmierten Fenster. Schmutz wurde mit den Ärmeln weggerubbelt, Nasen an den Fensterscheiben platt gedrückt. Der Nordländer war sitzen geblieben und verfolgte das aufgeregte Treiben wie üblich wortlos.
    Undeutlich sahen sie ein schmächtiges Wesen, das sich vom Boden aufrappelte, die Lederkleidung ausklopfte, eine Beule an der Stirn rubbelte und aufgebracht schimpfend zur Tür marschierte. Ein engelhaftes Gesicht lugte durch den Spalt herein, eine Elfe, hochgewachsen und schlank, ein Wesen wie aus einer anderen Welt. Sie trug die hüftlangen hellblonden Haare nach Art der Hochelfen in einem geflochtenen Zopf, ihr Gebaren und ihre Haltung

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