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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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Ehrfurcht gebietenden Gestalt stand, dann verschwand er so schnell wieder, wie er gekommen war.
    Die drei Freunde sahen sich ungläubig an. Aidan klappte die Kinnlade herunter, Bogothar prustete vor Lachen.

Epilog
     
    Es dauerte Monate, bis aus der verwüsteten Festung Schwarzholm abermals das Dorf Schwarzholm wurde. Monate emsigen Aufräumens, Schmiedens, Holzfällens und mühsamen Wiederaufbaus. Die Palisade war das Einzige, was von der Festung übrig geblieben war, der Rest wurde ausnahmslos bis auf die Grundmauern abgetragen und neu aufgebaut.
    Auf dem Dorfplatz erbauten sie einen Schrein, zur Erinnerung an die Gefallenen, aber auch an den Pakt, den sie mit dem Uralten geschlossen hatten. Darin war die Träne des Drachens auf einem Sockel ausgestellt und mit einem magischen Schutzzauber versehen, den außer Shakrath oder einem der Uralten niemand durchbrechen konnte. Der Schrein war sowohl eine Mahnung an die blutige Vergangenheit als auch der Grundstein für eine friedliche Zukunft Schwarzholms.
    Der Drache hielt sich an seinen Pakt, aber auch von den Bewohnern Schwarzholms wurde der Waffenstillstand eisern eingehalten. Das machte sie aber noch lange nicht zu Freunden. Der Drache mied das Dorf und sie mieden ihn. Möglicherweise würde sich das im Laufe der Jahre oder mit den nächsten Generationen ändern, die in der Anwesenheit eines Drachen heranwachsen würden, aber noch war es dafür zu früh.
    Die Wunden waren zu frisch, die Geschehnisse zu lebendig in den Erinnerungen der Überlebenden.
    Fünfzehn Helden hatte der Kampf gegen den Drachen das Leben gekostet. Fünfzehn Leben, unwiderruflich und für alle Zeiten ausgelöscht. Mit großem Bedauern hatte Aidan vernommen, dass der alte Morten unter den Gefallenen war. Er war in den Abgrund gestürzt, als der Drache sich in seinen Ketten erhoben hatte. Aidan hoffte, dass er nun mit seiner Familie vereint war, im Elysium oder wohin auch immer der Weg ins nächste Leben führte. Er wünschte es ihm aus tiefstem Herzen.
    Schwarzholm hatte einen hohen Preis für seine Freiheit gezahlt, aber nun besaß es etwas Wertvolles: eine Zukunft.
    Der Wirt hatte Aidan kurz nach dessen triumphaler Rückkehr auf dem Rücken des Drachen feierlich ein kleines Säckchen mit fünfhundert sorgfältig abgezählten und polierten Goldmünzen in die Hand gedrückt. Die Belohnung für den Sieg über den Drachen. Stillschweigend hatte Aidan den Beutel wieder verschlossen und ihn dem Wirt zurückgegeben. Der Wirt verstand. Er versprach, das Geld gerecht unter den Bewohnern Schwarzholms aufzuteilen.
    Die Taverne war das erste Gebäude, bei dem das Richtfest gefeiert wurde. Der freudestrahlende Wirt holte mehrere Bierfässer aus seinem unendlich scheinenden Lager und spendierte eine Runde Freibier nach der anderen. Zur Feier des Tages hatte er sogar seine Haare gewaschen und den Bart auf ein erträgliches Maß gestutzt.
    Soreena hatte sich nach einer langwierigen und schmerzhaften Genesungsphase bereit erklärt, mit ihrem weißen Schimmel in die nächstgelegene Stadt zu reiten, um die frohe Nachricht zu verbreiten und den lebensnotwendigen Handel mit Schwarzholm wiederaufzunehmen.
    Aidan erwartete voller Ungeduld ihre Rückkehr. Er hätte zwar niemals zugegeben, dass er sich Sorgen um die eigenwillige Elfe machte, aber das war auch nicht nötig. Bogothar und Shakrath kannten ihn gut genug, um zu wissen, warum er so gedankenverloren durch die Gegend streifte. Sie tauschten vielsagende Blicke aus und schwiegen.
    Jeden Morgen stand Aidan an der Straße nach Westen und hielt Ausschau nach der Elfe. Dann war es endlich soweit. Eine Staubwolke am Horizont kündigte sie an. Sie kam mit einem ganzen Gefolge von Karren, Händlern, Siedlern und Handwerkern, sogar ein junger Schmied hatte sich eingefunden.
    An diesem Abend war die Schenke so überfüllt wie schon lange nicht mehr. Die Bedrohung durch den Drachen war in weite Ferne gerückt, die Zeit war eifrig dabei, die Wunden zu heilen, die seine scharfen Klauen gerissen hatten. Draußen fielen die ersten Schneeflocken, der Winter stand vor der Tür. Im Kamin brannte ein warmes Feuer und verströmte eine heimelige Wärme. Ein Duft nach Holz und frischem Bier lag in der Luft.
    Der Wirt hatte eine Köchin eingestellt, nachdem so mancher Bewohner Bedenken über seine Künste am Herd geäußert hatte. Es wurde gemunkelt, dass sie mehr war, als nur seine Köchin, aber darauf angesprochen lächelte der Wirt nur.
    Die fünf Helden und Freunde, Aidan,

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